Naruto ~ The Eternity of Sage
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Naruto ~ The Eternity of Sage

Ein auf dem Naruto - Manga basierendes RPG
 
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 Der Friedhof Konohagakures

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Fudo Kano
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BeitragThema: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMi März 28, 2012 12:01 am

Friedhof Konohagakures

Dies ist der Friedhof Konohagakures. Hier werden all die im Kampf gefallenen Shinobis und Konoichis begraben und man gibt ihnen das letzte Geleit in die Ewigkeit. Die Namen der dort heldenhaft Verstorbenen werden ewig eine Erwähnung finden. Sei es nun, dass hier Senseis, alte Helden, oder andere für einen persönlich, aber auch für die Allgemeinheit wichtigen Personen beerdigt werden. Hier findet jeder Körper seine letzte Ruhe.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMi März 28, 2012 12:37 am

First Post


Was tat er hier? Er stand, wie fast jeden Tag und zu jeder Wetterung vor diesem Grab, nur um sich selber erneut die Schuld für das zu geben, was passiert war. Mit einer eleganten Bewegung ging er in die Knie und strich die Blätter von ihrem Grabstein. Auch hatte er für ihr Grab neue Blumen mitgebracht.
Was tue ich hier nur? Jeden Tag, immer und immer wieder bin ich hier. Ich sollte die Vergangenheit ruhen lassen und mich selber einmal weiterbringen, jedoch wie soll dies ohne dich schaffen, Sayo?, fragte er und schenkte ihr ein sanftes Lächeln, ja, sie war es gewesen, die ihn immer wieder aufgebaut hatte, die seine Macken einfach so hinnahm und den Menschen hinter all diesen Fassaden und Masken sah. Sie war die einzige Person, die er so nahe, an sich herangelassen hatte, die fast alles über ihn wusste. Jedoch, ob es an diesem Vertrauen lag, dass sie starb, wusste er nicht. Er wusste nur, dass ihre Familie nicht mehr wirklich gut auf ihn zu sprechen war. Solange Sayo noch am Leben war, handelten sie Kano hoch im Kurse und wollte sogar, dass die Beiden eine familliäre Bindung eingingen. Natürlich war dies für Kano Keine Option, denn er wollte erfahren, was Liebe ist, und was es hieß geliebt zu werden. Er kannte dieses Gefühl nicht, da er es nie wirklich erfahren hatte, und ob Sayo in ihn verliebt war, wusste er auch nicht. Unter diesen kühlen, jedoch auch einsammen Augen war sonst immer ein wachsammer Geist gewesen, jedoch so etwas wie Gefühle, kannte er nicht, zumindest konnte er viele Gefühle zwar manipuliert, in einem Kampf, jedoch sonst? Er hatte nie geliebt, zumindest dachte er dies, dass er jedoch gefühle für Sayo entwickelt hatte, hätte er sich nie zu Träumen gewagt, denn als sie verstarb, hinterlies dies in seiner Seele eine tiefe Wunde. Diese war so tief, dass er sich fast einen ganzen Monat in seine Wohnung zurück zog und dort verweilte. Er hatte den Kontakt zur Außenwelt komplett abgebrochen und heute hat er kaum noch jemanden, mit dem er wirklich tief befreundet ist. Es gab ab und an eine Bekanntschaft, jedoch nie etwas, was tiefer als guten Tag und guten Weg ging. Während Missionen agierte er entweder alleine, oder wenn er in Gesellscahft eine Mission bestritt, zog er scih von seinen Mitgliedern zurück. Er traute ihnen nicht über den Weg, auch wenn sie aus seinem eigenen Land kamen, auch wenn sie Kollegen waren. Der junge Fudo hatte vergessen, was es hieß zu vertrauen. Und ob er es je wieder würde, wusste er nicht. Das hing wahrscheinlich von seinem neuen Buddy ab, wenn er den jemanden finden würde. Er hatte nicht viele Anforderungen, nur, dass sie weiblich sein musste, im Taijutsu gut sein musste und seinen Charakter ergänzen sollte. All dies sollte eigentlich nicht allzuschwer sein zu erfüllen, bzw. jemanden nach jemanden zu finden, der diese Kriterien erfüllt. Was jedoch diesem entgegen wirkt ist die Tatsache, dass er nicht der Mensch ist, der einfach so andere Shinobis anspricht und sich mit diesen anfreundet. Dies hatte er meist über seine ehemalige Buddy getan. So auch mit Kiobashi Epona. Er hätte jemanden wie sie niemals selber angesprochen. Er hätte sie wahrscheinlich ignoriert und wäre dann unverrichteter Dinge gegangen. Jedoch durch Sayo, die Hunz und Kunz innerhalb von Konohagakure kannte, kam er auch zu der ein oder anderen Bekanntschaft. Jedoch durch ihren Tod, brach er all dieses Bekanntschaften ab und pflegte sie nicht wieder. Was aus der Kiobashi geworden ist, wusste er nicht und wenn das Glück ihm vielleicht Hold war, würde er sie eines Tages einmal wieder sehen, jedoch würde er in dieser Hinsicht nicht den ersten Schritt tun können. Er war zwar gut darin anderen Menschen etwas vor zuspielen, und er war gut darin dann auch noch Emotionen diesen Menschen vorzuspielen, jedoch sonst, wenn es ihn selber betraf, konnte er es nicht. Er konnte nich selber dafür sorgen, dass jemand sich in ihn verliebte, wie er auch nicht dafür sorgen konnte, dass er eine Freundschaft erhielt. Langsam erhob er sich vom Grab, welches nun gesäbuert war und betrachtete es noch eine Zeit, ehe er sich zum Gehen abwand. Vielleicht gab es ja eine neue Mission für ihn.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMi März 28, 2012 5:53 am

=> Trainingsplatz der Akademie


Ziellosigkeit. Dies beschrieb vermutlich am besten wie Chiasa im Moment durch Konoha ihre Wege suchte, manchmal nach links abbog, mit einem bekannten Gesicht ein paar wenige Worte wechselte und gleich danach um die nächste rechte Ecke ging. Die Straßen waren – so wie es um diese Zeit eigentlich immer war – ziemlich überfüllt, Kinder rannten lachend durch die Gegend, Verkäufer versuchten ihre Ware an Mann und Frau zu bringen und Hausfrauen unterhielten sich lautstark über den neusten Klatch und Tratsch. Nein, mit all diesen Nebensächlichkeiten beschäftigte sich die Chu'nin in diesem Moment nicht, sie bekam es nur unweigerlich zu hören, sobald sie an den verschiedenen Menschengruppen vorbeiging. Ohrstöpsel, ganz eindeutig. Ohrstöpsel wären die nächste Besorgung, welche die Hyuuga machen würde. Das wenige Geld das sie kosteten besaß Chiasa noch und die Wirkung dieser kleinen Stöpsel war dafür unverwechselbar gut.
War das der Grund gewesen? Diese Gedanken, wie sie dem völligen Wirr-Warr an Gerede auf den Straßen Konohas entkommen konnte, warum sie sich nun am Friedhof wiederfand, ein wenig verwundert blinzeln musste und ihr Blick zu beiden Seiten flog. Der große Platz vor ihr wurde inspiziert, die weißen Äuglein verengt und gleich wieder zu ihrer normalen Form gebracht. Friedhof.. hier herrschte stets eine solch bedrückte Stimmung. Den verstorbenen Menschen wurde gedacht, es wurde getrauert und im Normalfall bewahrte jede Person hier ein anständiges Schweigen, höchstens ein paar ruhige fast im Flüsterton ausgesprochene Worte. Es sollte so gesehen die letzte Ehre der Verstorbenen schützen, denn es wäre mehr als nur unangebracht, hier lachend mit Freunden auf einen schönen Tag anzustoßen. Plötzlich wurde der Hyuuga klar, dass sie hier schon viel zu lange nicht mehr vorbeigeschaut hatte – sicherlich zwei Wochen war es nun her. Respektlos, wie sie fand, wenn man bedachte, was für ein wichtiger Mensch des Mädchens hier begraben lag. Unmerklich schüttelte Chiasa den Kopf, betrat den Platz und ging – nun endlich zielsicher – in Richtung eines bestimmten Grabes. Wenige Menschen waren gerade hier, wahrscheinlich kamen die meisten Leute erst gegen Abend, nicht mitten am Tage, wo alle ihren mehr oder weniger wichtigen Beschäftigungen nachgehen mussten. Den Blick gesenkt, die Augen geschlossen blieb die Chu'nin vor einem der Gräber stehen – jenes ihrer eigenen Mutter – und gedachte dieser, obwohl kaum mehr wirkliche Erinnerungen an diese Frau vorhanden waren. Eigentlich kannte Chiasa sie nur aus Erzählungen und von Bildern, doch dies reichte ihr, um sich ein Bild von ihr zu machen. Und natürlich liebte sie ihre Mutter trotz der Tatsache, dass sie verstorben war, als die Hyuuga selbst noch ein Kleinkind gewesen war. Als diese Gedanken abgeschlossen waren sah sie nach links, kaum vier Gräber weiter stand ein junger Mann, ebenfalls schien er in Gedanken versunken das Grab vor sich zu betrachten. Zumindest glaubte Chiasa dies, denn sie konnte ihm schlecht von ihrer Position aus in die Augen sehen. Groß, eher schlank als muskulös, blonde Haare. So als kurze Bestandsaufnahme von dem, was die Chu'nin auf den ersten Blick sah. Normalerweise war sie nicht eine Persönlichkeit, die auf Leute zuging und jene in privaten Angelegenheiten befragte, doch die Tatsachen, dass hier kaum Leute waren, sie und dieser fremde Mann beide an nahe zueinander stehenden Gräbern 'trauerten' und die Atmosphäre des Friedhofs lösten ihre Zunge unweigerlich. Als er sich zum Gehen abwandte und nur wenige Schritte von der Hyuuga entfernt war, sprach sie zwar zu ihm, doch mit Blick zum Grab ihrer Mutter. „Das Leben als Shinobi konfrontiert einen so oft mit dem Tod und wenn man glaubt, sich daran gewöhnt zu haben, sich sicher ist, damit umgehen zu können, bemerkt man erst, wie wehrlos man ihm gegenübersteht. Und dass man sich niemals an Verlust gewöhnen kann, wie sehr man es sich als Waffe des Dorfes auch manchmal wünschen würde, um nicht immer wieder neuen Schmerz zu verspüren.“ Ziemlich direkt und vielleicht auch unhöflich? Irgendwie schon, doch wie bereits gesagt, die in diesem Moment zusammen kommenden Komponenten hatten Chiasa einfach schneller sprechen lassen, als sie gewollt hätte. Ihr Gesicht zeigte keine Gefühlsregung, doch nun drehte sie sich zumindest halb dem fremden Mann zu, gespannt, ob und wie dieser reagieren würde.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMi März 28, 2012 7:42 am

Der junge Fudo schritt eine paar Schritte, als er an einer jungen Frau vorbei gehen wollte blieb er stehen, denn diese erhob das Wort gegen ihn. Sein Blick wurde von anteilnahmslos zu fast schon gefühlvoll, auch wenn er nicht kategorisieren konnte, warum. Wahrscheinlich lag es an diesem melancholischen Ort, auf diesem er sich befand. Sein Blick streifte kurz die junge Fau mit ihren schwarzen Haaren. Auf dem Grabstein stand der Name einer Hyuuga, die wohl mit allen Ehren beerdigt worden war, denn der Grabstein sah prunkvoll aus, fast so, als wäre diese sehr bedeutend gewesen. Dass diese junge Frau vor dem Grabstein saß und scheinbar um diese Frau trauerte lies nur den Schluß zu, dass es sich hier bei um einen geliebten Menschen handeln musste. Als die junge Frau ihm ihr Halbprofil zuwandte und ihre weißen Augen entblöste wusste er, dass auch sie eine Hyuuga war, denn immerhin waren diese Augen charaktaristisch für diesen in Konohagakure angesiedelten Clan.
Der Tod ereilt auch jene, die dem Schlachtfeld fern bleiben, denn dies ist es, was alle Menschen, egal ob Shinobi, Konoichi und Zivilist., sagte er nun und schenkte ihr ein sanftes Lächeln.
Das Grab Eurer Mutter ist sehr schön, Hyuuga-sama., sagte er und ging in die Knie vor ihr. Er legte sich eine Hand auf die linke Brust und verneigte sich.
Es mag sein, dass dies eher Plump daher geredet erschien, jedoch gebührt einer schönen Frau auch ein schöner Grabstein., sagte er und erhob sich wieder. Er lies nocheinmal ihre Worte in seinem Kopf Revieu passieren. Sie sprach davon, dass sie Waffen des Dorfes waren, dies mochte auch so stimmen, jedoch waren sie nur Waffen, solange sie im Dienst waren, was an sich rund um die Uhr sein könnte, jedoch es nicht immer ist.
Jede Bindung, die wir bereit sind einzugehen knüpft mit einem Menschen eine Verbindung. Wenn diese reißt, so ist sie in Abhängigkeit von der Intensität der Bindung für eine Wunde in unserem Herzen verantwortlich, sprach er nun und sah sie eine kurze Zeit an, ehe er sich erneut verneigte.
Wo sind nur meine Manieren geblieben. Mein Name ist Fudo Kano. Dürfte ich den Euren erfahren?, fragte er sie nun und streckte ihr eine Hand entgegen. Er wollte ihr aufhelfen und vielleicht sich ein bisschen mit ihr unterhalten? Wenn er dies tun würde, vielleicht sogar könnte, dann würde er einen Schritt voran machen. Vielleicht war sie ja auch die Richtige, für den Job als Buddy. Jedoch würde er nicht allzuschnell sich diesem Gedanken hingeben. Zwar war sie weiblich und eine Hyuuga, also konnte sie Taijutsu sehr gut, jedoch wusste er nichts um ihren Charakter. Der Blick des jungen Mannes war melancholisch und auch sonst, sprach er sehr gehoben und gewählt, jedoch auf der anderen Seite wirkte er nicht so, wie er sich gab. Er zeigte nach außen hin nur eine Schale aus vornehmen Benehmen, und unter dieser gab es jedoch einen sehr verletzlichen Charakter. Er betrachtete sie bis dato nicht wirklich als jemanden, der sehr nahe an ihn herankommen konnte. Außerdem war hier nicht der Ort, um große Unterredungen zu führen. Dies wusste er von Sayo, die ihn jetzt wohl gerügt hätte. Jedoch war der junge Mann gespannt, ob die junge Hyuuga seine Hand ergreifen würde, und sich aufhelfen lassen würde. Immerhin war es ja nicht alltäglich. Ob auch seine Deduktion richtig war, würde sich sehr schnell zeigen.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMi März 28, 2012 2:03 pm

Er ignorierte sie nicht einfach – was die Hyuuga irgendwie fast befürchtet hatte – sondern reagierte und zwar in einer Art und Weise, die das Mädchen so gar nicht gewohnt war. Dieser Mann war um einiges förmlicher, als die meisten Menschen es in Konoha und vermutlich auch der restlichen Welt noch pflegten. Er kniete nieder, verbeugte sich und als Chiasa seine Worte vernahm musste sie stutzen, besann sich dann jedoch und hob eine Augenbraue in die Höhe. Nicht soviel, dass es als unhöflich bezeichnet werden könnte, doch genügend, um ihre Verwunderung zu offenbaren. „Woher wissen sie, dass hier meine Mutter begraben liegt?“ Klar, dort stand Hyuuga. Auch der Vorname 'Chiyo' stand dort, doch.. es gab ja genügend Mitgieder des Clans. Also auch genügend Menschen mit diesem Nachnamen, die Chu'nin könnte doch auch am Grab ihrer Cousine trauern? An die Möglichkeit, dass der Fremde es einfach Aufgrund der Tatsache wusste, dass Chiyo die Frau des momentanen Oberhauptes der Hyuuga war – und Chiasa als dessen Tochter und kommende Nachfolgerin ebenfalls nicht unbekannt war – kam sie in diesem Moment nicht. War ja auch viel zu naheliegend, wozu einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Es war bei näherer Betrachtung wirklich so. Als Mitglied eines bekannten Clans und auch hinzukommend noch älteste Tochter des Anführers eines riesigen Familienkomplexes gab es kaum jemanden, der das Gesicht Chiasas nicht zuordnen konnte. Zumindest bei den Älteren, erfahreneren Shinobi Konohas war dies stets der Fall, aber hatte sie hier einen Shinobi vor sich? Neben der getragenen Chu'nin-Weste hing das Abzeichen Konohas um die Hüfte der jungen Dame, daher flog ihr Blick auch direkt über den Körper des Mannes, inspizierend, ob er ebenfalls eines bei sich trug. Doch auf ihrer Suche wurde sie abrupt unterbrochen, nämlich genau in jenem Augenblick, als der Mann sich als Fudo Kano vorstellte und ihr eine Hand reichte, um ihr aufzuhelfen. Die Hyuuga lächelte leicht, nahm die Hand dankend entgegen und erhob sich – zwar war sie noch immer kleiner als der Mann ihr gegenüber, dennoch war es angenehmer ihm gerade stehend zu begegnen. Eine kurze Pause, dann antwortete die Dunkelhaarige ruhig, doch mit einem zufriedenen Unterton. „Hyuuga Chiasa, eine Freude sie kennenzulernen, Kano-san.“ Kurzzeitig hatte sie noch daran gedacht ihren Rang als Chu'nin und Iryônin zu erwähnen – Macht der Gewohnheit eben – doch dann entschied sich Chiasa im letzten Moment anders. Es war vermutlich nicht so wichtig, ihre Weste zeichnete das Mädchen sowieso mit dem Mindestrang einer Chu'nin aus und ihre medizinischen Fähigkeiten waren zumindest im Moment nicht von Belang. Ihre weißen Äuglein flogen über die Schulter zurück auf den Grabstein ihrer Mutter, danach sah sie wieder nach vorne zu dem jungen Mann und zuckte mit den Schultern. „Wollen wir vielleicht eine Bank da hinten benutzen, um uns zu setzen? Ich habe ein komisches Gefühl Small-Talk vor dem Grab eines Verwandten zu halten.“ Ihre Mundwinkel waren leicht gehoben und anstatt auf eine lange Antwort zu warten machte sie bereits die ersten Schritte zum Rand des Friedhofes, genau in die Richtung der erstbesten Bank. Dort würde das unwohle Gefühl sicherlich nachlassen, kam ja nicht jeden Tag vor, dass Chiasa auf dem Friedhof ihren Bekanntenkreis erweiterte. Währenddessen sprach sie ihre Frage von zuvor laut aus, es klang eher beiläufig statt mit echtem Interesse getränkt – obwohl es das eigentlich war. „Sie sind ein Ninja?“
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyDo März 29, 2012 6:34 am

Er hatte erwartet, dass sie ihn danach fragte, woher er wusste, dass dies ihre Mutter sei. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihm indirekt mitteilte, wer nun derjenige war, der dort begraben lag, war hoch. Daher hatte er zunächst eine Mutmaßung auf Beobachtungsebene angestellt. Da es sich nun aufgrund ihrer Aussage erhärtete gab ihn einen moralischen Schub, denn er musste es lernen, mit Menschen umgehen zu können.
Ich ging nach einer Wahrscheinlichkeit von 8% aus, aufgrund deines Verhaltens, der sich nun zu einer hundertprozentigen Wahrscheinlichkeit aufgrund deiner Aussage verhärtet hat., gab er seine Gedanken preis.
Verzeiht, ich kenne den Hyuuga-Clan nicht auswendig, ebenso wenig, wie ich mit Ihren oder den Namen Ihrer Mutter etwas anfangen konnte, jedoch die Art und Weise, wie Sie ihn betrachtet haben und welche Gefühle dabei ausgedrückt wurden, lies mich vermuten, dass es jemand war, der Ihnen sehr nahe stand. Am wahrscheinlichsten für eine junge und attraktive Frau, wie Sie es sind, ist es die Mutter, die solche Gefühle zu spüren bekommt, auch wenn sie nicht mehr unter den Lebenden weilt, gab er nun seine Unwissenheit, aber auch seine Beobachtungen preis. Sie sprach von einem unbehaglichen Gefühl, welches sie hatte, bei einem Grabstein eines Verwandten über Belanglosigkeiten zu sprechen. Sie mochte recht haben, jedoch war allein schon dieses Gespräch für Kano ein sehr großer Schritt. Er wollte seiner Sayo beweisen, dass er auch anders kann, dass er auch auf Andere zu gehen kann, auch auf die Gefahr hin, dass sie ihn veletzten könnte. Zwar würde er sich ihr gegenüber nicht vollständig öffnen, aber ein Bisschen konnte ja nicht schaden.
Es stört die Ruhe der Toten., sagte er nur als Kommentar hin und folgte ihr. Sie lies sich auf einer Bank nieder und fragte die Frage der Fragen, nämlich ob er ein Shinobi war. Er lies sich etwa 2 Handbreit neben ihr nieder und betrachtete sie von der Seite her ein bisschen. sie wirkte aufgeweckt, interessiert, aber kaschierte dies überaus gekonnt. Sie lies keinerlei Gedanken daraufhin aufkommen, dass es sie brennend interessieren konnte und auch ihr Tonfall klang sehr belanglos und beiläufig.
Für wahr, ich bin ein Shinobi aus Konohagakure und bestreite den Rang eines Tokubetsu Jônins. Aufgrund meiner Spezialisierungen muss ich meist jedoch ohne Stirnband oder ersichtlichem Zeichen agieren. Bitte fragt nicht weiter nach, Hyuuga-sama., sagte er und betrachtete sie. Sie trug eine Weste, die ihren Rang mindestens auf Chu'nin aufwertete und ansonsten wirkte sie auch recht gewählt in ihrer Aussprache. dies lag wohl an ihrer Erfahrung, aber Kano hatte diverse Wirkungen auf sein Gegenüber, meist auch in der Sprachauswahl. Da er eine sehr gehobene Sprache nutzte, pflegten seine Gesprächspartner diese, so gut sie konnten ebenfalls zu wählen, auch auf die Gefahr hin, dass dies nicht unbedingt ihren Stand wiedergab.
Euren Rang würde ich auf den eines Chu'nin schätzen., sagte er und beugte sich vor. Dabei nahm er ihre Hand und gab ihr einen Handkuss.
Jedoch muss ich Euch gestehen, dass ich noch nie persönlich mit einer Iryônin zu tun., sagte er und schenkte ihr ein sanftes lächeln. Dies hatte er durch einen feinen Geruch von Desinfektionsmittel erahnen können. Er lies ihre Hand wieder los und richtete sich selber wieder auf. Dabei betrachtete er ihre weißen Augen. er hatte keinerlei Angst davor, warum auch. Sie würde ihm nichts tun.
Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein, ich bin nicht sonderlich gut in Small-Talk, auch sonst tue ich mich sehr schwer mit sozialen Kontakten, bitte sehen Sie mir dies nach, Hyuuga-sama., sprach er nun und seine eisblauen Augen fixierten sie, er hoffte, dass es ihr nicht unangenehm war, denn es konnte auch so wirken, dass er sie mit seinem Blick durchbohrte.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyDo März 29, 2012 10:00 am

Das konnte er doch nicht wirklich alles von Anfang an so geplant haben. Chiasa kam sich komisch vor bei dem Gedanken, dass der Fudo von Beginn an darauf angespielt hatte, dass sie ihm sagen würde, wer dort begraben lag, ohne mit Gewissheit sagen zu können, dass es die Mutter des Mädchens war. Die Hyuuga hatte ihm genau in die Hände gespielt und irgendwie war sie davon beinahe peinlich berührt, da sie den Plan nicht einmal im Ansatz durchschaut hatte. Dabei prahlte sie selbst doch gerne mit ihrer ruhigen Beobachtungsgabe.. soviel dazu. Zusammen mit dem jungen Mann verließ sie schließlich das Grab ihrer Mutter – der nächste Besuch würde nicht allzu lange auf sich warten lassen – und steuerte auf die erstbeste Bank am Rande des Platzes zu. Ein paar Bäume rechts und links von dieser Sitzmöglichkeit hatten ein großes Blätterdach darüber gesponnen, daher kamen nur wenige Sonnenstrahlen bis zum Boden hindurch und es war allgemein eher eine Bank, an der man sich vor der Hitze schützen und ausruhen konnte. Zuerst setzte Chiasa sich hin, faltete die Hände auf dem Schoß und sah zur Seite, als Kano sich ein Stückchen entfernt von ihr ebenfalls auf die Bank niederließ. Erneut versuchten die weißen Äuglein den Gegenüber unauffällig zu mustern, während dieser ihre beiläufig klingende Frage beantwortete. Ein Nicken. „Schreibe den ersten Satz eines Buches stets so, dass der Leser auch den Zweiten lesen möchte.“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, wodurch Chiasa fast wie das unschuldige und nette Mädchen von Nebenan wirkte. Als würde sie keiner Fliege etwas zuleide tun können.. naja, im Moment gab es ja auch keinen Grund, um sich über irgendetwas aufzuregen. „Sie sollten Autor werden, Fudo-san. Ich verstehe es und werde nicht weiter nachfragen, doch Menschen mit weniger Kontrolle wären nun vermutlich Opfer der eigenen Neugier.“ Sie schüttelte leicht den Kopf, um diese Gedanken abzuwenden und das Thema dabei beruhen zu lassen. Eigentlich war ein sechzehn Jahre altes Mädchen am wenigsten in der Lage zu sagen, dass sie ihre Handlungen unter Kontrolle hatte. Alleine beim Gedanken an die allseits bekannte Pubertät – auch Kunoichi blieben davon nicht verschont – wirkte dies absurd. Allerdings waren Ninja den Zivilisten auch stets voraus, also vielleicht war es wirklich möglich, dass Chiasa zumindest geistig älter war, als ihr Körper den Anschein gab. Das Wissen, in kommenden Jahren irgendwann einen auf der Shinobi-Welt bekannten Clan anzuführen lies einen Menschen im Geiste ebenfalls um einiges mehr altern als üblich.
Das danach kommende war so ungewohnt, dass die Dunkelhaarige sichtliche Mühe damit hatte, ihre Fassung zu bewahren: Er gab ihr einen Handkuss. Nein, es war keine schlechte Geste und unhöflich auch nicht, aber.. ein Handkuss! Das war einfach so altmodisch und so extrem höflich, dass es Chiasa in ihrem bisher zugegeben eher kurzen Leben noch nicht passiert ist, dass ein Mann dies bei ihr getan hatte. Vielleicht ihr Vater, als sie noch ein Kleinkind gewesen war.. aber das war auch etwas anderes. „Sie haben nicht nur eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, auch ihr Benehmen ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Verstehen sie es nicht falsch, diese Etikette ist man einfach nicht mehr gewohnt, von wem haben sie das gelernt?“ Chiasa ging davon aus, dass Kano vielleicht ein Vorbild an seinem eigenen Vater genommen hatte. Oder einer anderen Person, die ihm nahe gestanden hatte. Der alte Sensei? Denn so etwas lernte ein junger Kerl wie der Fudo doch nicht einfach so aus Lust und Laune. Die Hyuuga konnte sich das einfach nicht vorstellen. Dann grinste Chiasa plötzlich sichtlich, wedelte mit der rechten Hand ein wenig in der Luft herum, um die zuletzt ausgesprochenen Worte des Mannes in den Wind zu schlagen. „Nicht gut im Small-Talk? Ach was, ich finde, sie sprechen zwar auf ihre ganze eigene Weise, aber trotzdem normal, sobald man sich einmal daran gewöhnt hat. Ganz abgesehen davon: Sprechen kann jeder.“ Grinsend zwinkerte sie Kano zu, obwohl es offensichtlich war, dass er im Rang über ihr stand, wollte sich Chiasa deshalb nicht plötzlich unterwürfig benehmen. Oder kein Wort mehr herausbekommen, das passte nicht zu ihr.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySa März 31, 2012 7:01 am

Es war interessant mit der jungen Dame zu sprechen. Sie schien über seine Beobachtungsgabe zunächst ein wenig verblüfft, dann jedoch schien sie dieses seinem Charakter zuzuordnen. Auch sein gehobenes Verhalten, welches unter Shinobis eigentlich überhaupt nicht existierte wurde zu einer seiner charakterlichen Eigenschaften, die ihn wohl in ihren Augen identifizieren würde. Sie fragte nach, woher dieses Verhalten stammte und er zog sich, wenn auch nur für eine Sekunde in sich zurück und überlegte mehrere Möglichkeiten.

Kano, wenn du irgendwann einmal jemanden findest, mit dem dich gerne auf einer persönlichen Ebene unterhalten möchtest, dann solltest ud dies einfach tun. Scheue nicht, jemals deine Gefühl zu zeigen. Ich weiß, was dir wiederfahren ist, du hattest mich eingeweiht, jedoch lasse niemals andere, die nicht wissen, was vorgefallen war, im Dunkeln tappen. Es ist nicht gut, wenn man niemanden hat, mit dem man sich unterhalten kann. Soziale Kontakte sind wichtig, auch für dich. Deine Arbeit als Spion kann dadurch nur gefördert werden., sagte ihm seine damals engste Vertraute. Sie strich sich durch ihr Haar und drehte sich schwungvoll zu ihm um. Dass dabei ein wenig ihre weiblichen Rundenungen wippten, ignorierte er gekonnt. Warum sollte er sie auch auf ihre körperlichen Attribute reduzieren?
Sayo, ich habe soziale Kontakte, ich habe dich an meiner Seite. Brauche ich denn mehr?, fragte er sie und sie wurde rot. Scheinbar assoziierte sie mit seinen Worten noch etwas anderes. Sie nickte jedoch.
Ja, brauchst du. Öffne dich, verstecke dich nicht. Du bist ein toller Mann, zeige es den Anderen. Du bist ein genialer Kriegs- und Truppenführer. Schäme dich nicht dafür., sagte sie und schenkte ihm ein sanftes Lächeln.


Er seufzte kurz, ehe er seine Stimme wieder erhob.
Dieses Verhalten habe ich meiner Erziehung zu verdanken. Wächst man in einer adligen Familie auf, ist man andere Sitten und Gebräuche gewöhnt, als jemand, der nicht in dieses elendige Leben hineingeboren wurde. Als misshandleter und einziger Sohn der Familie Fudo und einziger Überlebender beim Überfall von vor 18 Jahren, hat sich aufgrund der traumatischen Umstände diese Wortwahl in meine Seele, in mein ganzes Wesen eingebrannt. Jedoch nicht nur aufgrund des Überfalls, schon vorher, durch die Misshandlungen seitens meines Vaters. Ich würde es jedoch vorziehen dererlei nicht weiter zu vertiefen., sagte er nun. Er fand, dass er recht tapfer war und sich ihr schon ein gutes Stück geöffnet hat. Sie sagte ihm, dass er sich doch recht wacker schlug im Sinne des Small-Talks. Amüsiert über diese Aussage wandte er den Kopf.
Sie missverstehen mich. Ich tue mich im Prinzip schwer richtige soziale Kontakte zu knüpfen. Mit nichten kann ich ohne Probleme mich verstellen und ein Gespräch führen, jedoch einfach so eine Freundschaft oder dergleichen einzugehen, dies liegt meinen Fähigkeiten fern. Auf der einen Seite wurde mir einmal geraten, dass ich soziale Kontakte aufnehmen soll, auf der anderen Seite habe ich eine eher minderwertige Sozialkompetenz. Ich bitte Sie mir dies nachzusehen., rechtfertigte er sich. Er fand es gut, dass sie keine Probleme damit hatte, dass er im Rang über ihr war, und er fand es ebenso gut, dass sie jetzt nicht einfach ihr Verhalten ihm gegenüber änderte, sondern so blieb, wie sie war. Jedoch verwunderte ihn das Zwinkern. Was bedeutete dieses? War es eine Aufforderung? Wenn ja, wofür? Oder war es einfach nur eine Geste, um einen neckischen Kommentar zu unterstreichen? Er tippte auf Letzteres. Was er ebenfalls sich erhoffte war, dass sie auch keine Probleme mit seiner Weltfremdheit hatte. Er kannte den Hyuuga-Clan nur vom Namen her, kannte kein einziges Mitglied davon wirklich persönlich, oder auch nur vom Namen her, bis auf Chiasa, die eben vorstellig war und auch sonst konnte er eher wenig mit Namen anfangen. Wenn sich ihm also jemand vorstellen würde, und meinte, er sei bekannt, würde Kano einer der wenigen ihm ins Gesicht sagen, dass er ihn nicht kennen würde.
Verzeiht, aber wäre es vermessen Euch um das Du zu ersuchen, Hyuuga-sama? Natürlich hätte ich auch kein Problem damit, Euch weiterhin zu Siezen, oder Euch mit dem entsprechenden Suffix anzureden, jedoch möchte ich Euch, um eine gemeinsame Basis zu finden das Du anbieten und Euch ebenfalls um jenes ersuchen., sagte er nun und schenkte ihr ein sanftes Lächeln. Ob sie drauf einging?
Wenn Ihr mir die Frage noch gestattet, würdet Ihr mir sagen, warum Ihr Euch nicht auf einer Mission, oder aber beim Training befindet?, fragte er nun, als ihm ihre Aussage mit dem Buch wieder in den Sinn kam.
Ich schreibe Bücher, jedoch lediglich Tagebücher aus einer Ich-Erzähler-Perspektive, die sämtliche Handlungen, seit meinem fünften Lebensjahr wiedergeben., sagte er nun. Dass er für irgendwen von Interesse sein könnte, kam dem jungen Fudo in keinerweise in Sinn. Was ihn vielleicht empfänglich für viele Frauen machte war, dass er sehr geheimnisvoll war und auch noch ein Verhalten an den Tag legte, welches in der heutigen Zeit in Vergessenheit geraten war.


Zuletzt von Fudo Kano am So Apr 01, 2012 9:34 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySo Apr 01, 2012 8:51 am

Chiasa war ein Mensch, der stets auf den ersten Eindruck achtete. Hatte sie sich einmal einen zu verschiedenen Personen gemacht, so war es schwer, in ihren Augen in einem anderen Licht zu erscheinen. So nun auch bei Kano. Er war ihrer Meinung nach sehr ruhig, überlegend, beobachtend und keinesfalls der typisch aufgeweckte Shinobi. Zumindest konnte sie sich nicht vorstellen, dass er früher ähnlich wie die Knaben im Alter eines Ge'nin davon geträumt hatte, der Retter der Welt zu werden. Oder auch so, wie es sich die Hyuuga gelegentlich vorgestellt hatte. Sie stutzte, wandte sich dem jungen Mann vollends zu und es war eine Leichtigkeit über die geweiteten Augen ihre Überraschung, wahrscheinlich eher ihren Schock, aufgrund der Erzählung des Fudos zu erkennen. Misshandelt durch den Vater? Überfall vor achtzehn Jahren? Elendiges Leben? Okay, das klang in den Ohren des Mädchens wirklich verdammt krass. Und so recht damit umzugehen wusste sie auch nicht, denn sie kannte den Jo'nin nicht lange genug, um ihm durch Umarmung oder ähnliches Mitleid zu verdeutlichen, aber in ihren Augen war es auch kalt, einfach nichts zu tun, nachdem sie diese Informationen erhalten hatte. In diesem Moment war sich Chiasa nicht sicher, ob Kano überhaupt einschätzen konnte, wann man einer fremden Person wie viel Einblick in das Privatleben gab – zumindest für gewöhnlich. Denn hätte die Hyuuga eine solch schlimme Kindheit gehabt, so hätte sie dies vermutlich nicht einer Person erzählt, die sie vor fünf Minuten kennengelernt hatte. “Das tut mir Leid“ entschied sie sich dann also zu sagen, aber wie gewünscht nicht tiefer zu graben. Es wäre.. unhöflich und völlig ohne Diskretion. Also unpassend für eine Person wie die Dunkelhaarige eine war. Den folgenden Worten wurde wieder schweigend und aufmerksam gelauscht, die weißen Äuglein wandten sich nur gelegentlich ab, fanden aber schnell wieder ihren Weg zurück zu dem jungen Mann. Irgendwie war die Hyuuga gerade dankbar für die frische Brise, welche durch die Blätter über ihnen, aber eben auch durch die Haare der 16-Jährigen wehten, denn es war eine Erfrischung und lockerte zumindest ansatzweise die doch aufgrund des Gesagten für die Iryônin etwas angespannte Situation. Sie musste tief ausatmen. „Ich glaube kaum, dass man lernen kann, Freundschaften zu schließen. Auch vertrete ich die Meinung, dass man so etwas nicht nicht können kann. So etwas passiert einfach, meist ohne dass wir bewusst Einfluss darauf nehmen können. Genauso liegt es meist außerhalb unserer Wahrnehmung, wie wir Stück für Stück beginnen uns dem Menschen gegenüber zu öffnen und ihm Einblicke in unser Innerstes zu geben. Sie können sich also – wie ich denke – vorstellen, dass es schwer für sie ist. Doch wenn sie auf die richtigen Menschen treffen, dann passiert so etwas ganz automatisch und von den ihnen angedachten Schwierigkeiten wird nichts mehr zu erkennen sein.“ Wieder dieses leichte Lächeln um die Lippen, was Freundlichkeit und Zuversicht ausstrahlen sollte. Als Tochter des Oberhauptes der Hyuuga hatte sie natürlich gelernt, dieses Lächeln stets aufzusetzen, wenn es für nötig befunden wurde, doch in diesem Moment war es nicht ein aufgesetztes Lächeln, sondern ein ehrliches, ohne bösen Hintergedanken. Denn auch wenn man Chiasa manchmal andere Dinge nachsagen mochte – sie dachte da nicht an einen bestimmten Uchiha – so war sie doch ein netter Mensch, der sich um Personen ihrer Umgebung Gedanken machte. Und in einem guten Licht dastehen wollte. „Das 'du'?“ Wiederholte sie zuerst ungläubig die Frage, vor allem erneut wegen der Art und Weise, wie der Fudo seine Frage ausdrückte. Anstatt einfach direkt damit anzufangen wollte er zuerst höflich wissen, ob es denn auch in Ordnung ginge. Hatte irgendwie etwas knuffiges, nicht? “Nein, ich habe damit kein Problem, Kano.“ betonte sie gekonnt den Namen des Mannes und musste wieder lächeln, unterdrückte sich aber dieses Mal das Verlangen erneut zu zwinkern. Hey, er lächelte, geht doch. Ob dieses nun gespielt war oder nicht sei nicht die Frage. Dann zuckte sie mit den Schultern, legte den Kopf leicht schief und eine ihrer Haarsträhnen löste sich aus der Verankerung hinter dem Ohr, wurde aber sogleich in einer geübten Bewegung genau an die Stelle zurück befördert. “Ich bin auf keiner Mission, da ich anscheinend zur Zeit für keine gebraucht werde. Daher verbringe ich vor allem die Vormittage meist im Krankenhaus und schaue dort nach den Patienten. Abends gibt es dann ebenfalls noch einen Rundgang zur Kontrolle. Was das Training angeht: Ich hätte vorhin erst die Möglichkeit zu einem Trainingskampf gehabt, allerdings bin ich kein Fan von diesem sinnlosen Kräftemessen. Ansonsten.. nun, vielleicht gönne ich mir einfach Mal ein wenig Auszeit zwischen der Arbeit als Iryônin, wer weiß. Meine Motivation, die beste und stärkste Kunoichi zu werden, ist vielleicht nicht ganz so groß, wie sie im besten Fall sein sollte.“ Sie endete, sah kurz über den Friedhof und erkannte, dass nun doch ein paar Personen mehr hier waren und ihren verstorbenen Verwandten, Freunden und ähnlichem gedachten. Da fiel der Hyuuga auf, sie hatte nicht nachgefragt, an wen der Fudo zuvor gedacht hatte, als er vor dem anderen Grab gestanden hatte. Allerdings empfand Chiasa dies als zu persönlich, als es einfach so ohne Übergang in den Raum zu werfen. Daher ging sie noch auf den letzten Punkt ein. „Aber ich könnte dich das Gleiche fragen. Man hat doch nie ausgelernt, nicht? Und Tagebücher, sehr interessant. Ich habe nie ein sonderliches Talent für so etwas entwickeln können, einmal fing ich an Tagebuch zu schreiben, vergaß aber oftmals wochenlang einen Eintrag zu schreiben. Du siehst also, ich bin da nicht so eisern wie du.“ Eine kurze Überlegung folgte, zuerst wollte sie noch etwas an ihre Aussage ergänzen, doch dann hörte sie plötzlich ein mauzen hinter sich, blickte über die Schulter zurück und erkannte eine schwarze Katze direkt hinter der Bank in Position gegangen. Das Tier sah erwartungsvoll zu der Kunochi und dem Shinobi, allerdings sprang das Mädchen plötzlich wie von dem Blitz getroffen auf, erkannte danach erst, was passiert war und lief wegen der Peinlichkeit der Situation etwas rot an. Eine wegfegende Bewegung folgte, welche die Katze dazu brachte kehrt zu machen und wieder zu den nächstbesten anderen Personen zu gehen, um eine Streicheleinheit zu bekommen. “Gomene.. ich habe mich etwas erschreckt..“ Okay, das war wirklich peinlich. Aber war ja auch doof, dass da ausgerechnet eine schwarze Katze gewesen sein musste. Die Dinger brachten so viel Unglück!
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMo Apr 02, 2012 7:08 pm

Es war ein überaus belebtes Gespräch, welches garnicht so recht zu diesem Ort passte. Eher redete man hier über die Verstorbenen, gedachte ihnen, oder aber man sagte garnichts. Man blieb ruhig an seinen Ort und zog sich in sich selber zurück. Natürlich, die junge Chu'nin hätte ihn auch fragen können, ob er ihr verriet, um wen er trauerte, und genauso hätte er ihr dies auch offenbart. Jedoch erfolgte keine Frage in diese Richtung, und so zog der junge Mann es lieber vor zu schweigen. Sie erzählte ihm, was sie von sozialen Kompetenzen hielt, und sie bekundete ihr Mitgefühl bezüglich seiner Erzählung aus seiner Vergangenheit. Hatte er sich ihr gegenüber zu weit geöffnet? Würde dies nun gegen ihn verwendet werden? Sicher nicht, immerhin schätzte er die junge Frau nicht so ein, dass sie ihm in den Rücken fiel. Sie würde eher diese Information nehmen, in sich einspeichern und vielleicht nie wieder herauslassen, zumindest keinem Dritten gegenüber. Immerhin war dies etwas sehr persönliches, was somit als eine Art Geheimnis zwischen den Beiden fungierte. Es war eine schockierende Wahrheit, die der junge Mann preis gab, und so war es auch kein Wunder, dass die junge Frau sher geschockkt reagierte
Es ist schon gut. Sie konnten es ja nicht wissen, sagte er schlicht. Mit diesem Teil seiner Vergangenheit hatte er bereits abgeschlossen und somit fiel es ihm leichter darüber zu sprechen, als über seine jüngste Vergangenheit. Zwar war auch seine Trauerzeit mittlerweile vorbei, jedoch hing er immernoch sehr an ihr und konnte es bis heute nicht verstehen, dass sie dahingeschieden war. Was den Jo'nin jedoch sehr überraschte war, dass sie das "Du" einfach so annahm und sowohl ihn mit Vornamen, und ohne Suffix ansprach, wie sie ihm quasi auch das grüne Licht gab, dass er sie ebenfalls dutzen durfte. Er würde sie zwar nicht einfach so mit Vornamen ansprechen, denn wenn ihn Sayo eines vermittelt hatte so das, dass man junge Frauen, die man nicht gut kannte, und vor allem jünger waren als man selber immer mit dem Suffix -chan ansprach. Dieses unnütze Wissen hatte sie ihm eine ganze Zeit lang eingehämmert und so kam es auch, dass der junge Mann etwas scheu lächelte und ihr in die Augen sah.
Das freut mich zu hören, Chiasa-chan, sagte er nun mit sanfter Stimme. Auf seine Frage hin, was sie momentan tat, und warum sie nicht auf einer Mission war, antwortete Chiasa, in seinen Augen ein wenig bedrückt. Immerhin schien sie gerne auf Missionen zu gehen, denn sonst hätte sie nicht ihre Wortwahl benutzt. Allein schon die Eröffnung bezüglich dessen, dass sie nicht gebraucht werden würde, hatte auch einen Hauch von einem minderwertigen Gefühl, jedoch konnte man dort auch zu viel interpretieren. Kano legte ihr einen Finger auf die Lippen und wandte vorsichtig seinen Kopf.
Es ist niemals so, dass man nicht gebraucht wird. Dein Platz muss nicht immer an der fordersten Front sein. Als Iryônin hat man eine Verpflichtung, die kaum einer sonst aufwiegen kann, denn du versorgst Kranke, Verletzte und gibst ihnen wieder die Hoffnung, dass sie ihre Arbeit tun können. Ohne dich und andere Iryônin würde das Leben eines Shinobis überaus kürzer ausfallen, als es momentan ist und somsit die Lebenserwartung wieder sinken. Also sage bitte nie wieder, dass du nicht gebraucht wirst, nur weil du nicht auf eine Mission gehen kannst., sagte er und schenkte ihr erneut ein sanftes Lächeln. Verwirrt sah er sie kurz an, jedoch war ihre Frage durchaus berechtigt. Sie gab seine Frage zurück und antwortete im selben Atemzug, dass sie dafür wahrscheinlich nicht die Muße hatte, Tagebücher zu schreiben. Sie hatte es mal versucht, jedoch schnell wieder gelassen, weil sie keienrlei Zeit dafür wohl gefunden hatte, bzw. sich keine Zeit dafür genommen hatte.
Warum ich nicht auf einer Mission bin? Nun, ich kam vor etwa 2 Tagen von einer Mission wieder und wollte nun nach dem Grab schauen. Meine Konstitution lässt es noch nicht zu, dass ich in überaus kurzen Intervallen an Missionen teil nehme. Auch habe ich keinerlei Trainingspartner, wobei für dererlei Künste, wie ich sie benutze benötige ich keinen Partner beim Sparring. Es reicht, wenn ich dies an Orten verwende, wo es niemand mitbekommt. Auch kann ich sie durchaus bei mir selber anwenden, sagte er. Zum einen spielte er damit auf seine psychische Verfassung an, die nach dem Tode Sayos einen Aufenthalt in der psychatrischen Klinik mit sich zog, da er einen Nervenzusammenbruch hatte, und zum Anderen spielte er auf seine Affinität bezüglich Genjutsus an. Natürlich konnte dies Chiasa nicht unbedingt wissen, da sie wohl nur im normalen Krankenhaus tätig war und nicht in der psychatrischen Abteilung. Als nun die junge Frau jedoch aufsprang, und pansich wirkte, sprang der junge Mann ebenfalls auf und in seiner Hand kam mit einer kleinen Rauchwolke ein Kunai zum vorschein. Er stellte sich vor sie und wollte in eine verteidigende Position gehen, jedoch merkte er rasch, dass sein Gegner nur eine Katze war. In einer weiteren kleinen Rauchwolke verschwand das Kunai wieder und er sah sie an. Sie entschuldigte sich für ihr, wohl in ihren Augen, kindischem Verhalten. Er schüttelte den Kopf und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Dafür bedarf es einer Entschuldigung. Jeder hat mit irgendetwas Probleme. Es mag Aberglaube sein, jedoch sind schwarze Katzen Unglücksträger. Es war also gut, dass du dich von ihnen fern hälst., sagte er und das schwarze kleien Tierchen sprang ins Gebüsch und davon. Dass der junge Mann eigentlich unbewusst ihre Schwäche für Aberglaube angeschnitten hatte, wusste er nicht. Jedoch schien dieses Wissen wohl nicht mehr lange auf sich warten zu lassen.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMi Apr 04, 2012 12:17 pm

Er hing ein -chan an ihren Namen? Chiasa war es gewohnt, von anderen Personen so gerufen zu werden – vor allem die anderen Chu'nin nannten das Mädchen so, einfach aus dem Grund, dass sie fast alle Personen mit diesem Rang kannte. Sie war stets eine ziemlich gesellige Person gewesen, konnte sich gut mit anderen unterhalten und hatte nie ein Problem damit gehabt das Wort zu erheben und somit neue Kontakte zu bilden. Es war normal, dass die meisten Vertreter des männlichen Geschlechts – eben vor allem die, die älter waren – ihren Namen verniedlichten, daher hatte die Hyuuga auch nichts dagegen, wenn Kano dies tat. War sowieso angenehmer als dieses distanzierte Hyuuga-sama, Chiasa war schließlich sechzehn und keine sechzig. Doch was er dann machte.. nein, wäre er der Dunkelhaarigen in einer auch nur den Hauch von ärgerlichen Situation begegnet, so hätte sie seine Hand vermutlich sofort von ihrem Mund gerückt. Energisch und wahrscheinlich flinker, als der Fudo es erwartet hätte. Es lag einfach daran, dass die Chu'nin ein temperamentvoller Mensch sein konnte und diese Geste und die belehrende Form – welche ihr eben zuerst in den Sinn kam – überhaupt nicht passte. Vielleicht war es auch einfach die Tatsache, dass ein fast fremder Mensch, selbst wenn er nach dem 'du' gefragt hatte, ihr sofort so nah kam. Doch dann rief sich die 16-Jährige in den Sinn, dass sie vorhin noch gedacht hatte, dass der Jônin vielleicht einfach nur nicht einschätzen konnte, wie weit man sich anderen Personen je nach Situation öffnete und wie weit eben nicht. Und auch, wie nah man einem fast fremden Menschen normalerweise kam. Also beruhigte sie sich, schluckte die Verwunderung hinunter und ließ Kano reden – ja, sie hörte ihm sogar zu. Als der Finger sich endlich von ihren Lippen löste – viel länger hätte es das Mädchen auch kaum mehr ausgehalten – holte sie nun selbst ein wenig Luft, um eine Antwort zu formulieren, die möglichst neutral wirkte. Nicht getränkt mit der Überraschung, die sie Sekunden zuvor noch überfallen hatte. “Es ist nicht so, dass ich damit sagen wollte, ich würde mich nutzlos fühlen. Die Sorge war unbegründet.“ Doch dann bildete sich das sanfte Lächeln in ihren Zügen und sie erwiderte jenes des Mannes ohne jegliche Vorbelastung “Trotzdem danke ich für die Worte, es ist immer wieder schön zu hören, wenn die Leute die Arbeit eines Iryônin zu schätzen wissen. Es gibt schließlich genügend Schlaumeier, die sich beschweren, wenn man sich um ihre Wunden kümmern will und denken, sie könnten die Schwere einer solchen eher als die Person von Fach einschätzen.“ Nun und dann – kaum eine Minute war vergangen – passierte eine in Chiasas Augen große Peinlichkeit. Wegen einer Katze, einer verfluchten schwarzen Katze (!), war sie doch tatsächlich fast schon panisch von ihrem Platz gesprungen, hatte dabei ihren Gesprächspartner anscheinend angesteckt, soweit, dass dieser ein Kunai erscheinen ließ und bereit gewesen wäre gegen sonst etwas für eine Art Gegner zu kämpfen, bis auch er feststellte, dass sich die Chu'nin wegen einer Schmusekatze so benommen hatte. Es bedarf keiner Entschuldigung? Chiasa war da vollkommen anderer Meinung, schließlich hatte sie ihm ebenfalls einen Schock verpasst und ganz davon abgesehen, wie sollte sie denn nun noch ernst genommen werden? Sie musste ja auch immer so ein Pech haben. Warum ausgerechnet in dem Moment, wo eine andere Person sich einen ersten Eindruck von ihr gemacht hatte? Das war doch zum Haare raufen! “Aberglaube.. ist wahrscheinlich wirklich so albern, wie die Leute sagen. Und trotzdem kann ich mich nicht dazu überwinden, einfach davon abzulassen.“ Und da war dann auch die Zustimmung, die der Jônin erwartet hatte, im Bezug auf ihre Schwäche. Sie musste ja auch unbedingt auf diesen übernatürlichen Scheiß stehen. Also sowohl im positiven Sinne – Horoskope etc. - und im negativen Sinne – besagter Aberglaube. Wie ein unsicheres Kind kratzte sich die Chu'nin leicht lachend am Hinterkopf, dadurch wurden die Haare etwas verwuschelt, doch es dauerte einige Momente, bevor sie ihre Fassung wiedergefunden hatte. Doch als dies endlich geschehen war senkten sich beide Hände, hingen an ihrem Körper hinab und wieder ernster und ruhiger wirkend ergänzte das Mädchen ihre Aussage. “Du gehst da anders mit um, als ich es gewohnt bin. Doch trotzdem, irgendwann werde ich daran arbeiten, doch zur Zeit glaube ich leider noch daran, dass mich das Pech gerne verfolgt. Da sind schwarze Katzen, Leitern und ähnliches ungebetene Gäste für mich.“ Anstatt weiter auf diesem Thema herumzureiten deuteten ihre weißen Äuglein zum Ausgang des Friedhofs, denn es wurde voller und nur ungern würde die Hyuuga trauernde Personen durch private Gespräche stören. “Wenn du willst können wir ja woanders hingehen. Es ist mittlerweile später geworden. Willst du etwas essen? Oder irgendetwas anderes, mache einen Vorschlag.“ Es wäre unhöflich, den Mann einfach so stehen zu lassen nach dieser Aktion und zu verschwinden. Daher blieb es an ihm, ob er nun zu irgendeinem bestimmten Ort wollte. Chiasa hatte noch etwas Zeit, demnach war es ihr egal, Hauptsache der spätere Besuch im Krankenhaus würde deshalb nicht ausfallen.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMi Apr 04, 2012 9:43 pm

Eine solche Reaktion hatte er erwartet. Die junge Frau schien es nicht zu behagen, dass er sich ihr so weit gegenüber gefföent hatte. Nicht nur dies, sondern auch, dass er ihr einen Finger auf die Lippen legte. Er belies es jedoch dabei und wollte ihr nicht noch mehr unbehagen bereiten. Als sie nun aufsprang und er ihrem Beispiel folgte, und sie verteidigen wollten, begann sich die junge Chu'nin zu rechtfertigen. Ihr war dies alles andere als angenehm, dass sie wegen einem kleinen harmlosen Tier so aus der Haut gefahren war. In diesem Moment stellte der junge Fudo fest, dass die junge Frau wohl sehr stark auf Esotherik baute. Aberglaube ist eine Kehrseite des Kartenlegens, der Horoskope und andere schöne Sachen. Für diese Tätigkeiten braucht man einen großen Glauben in die höhere Sphäre. In wie weit sie diese hatte, vermochte der junge Mann nicht einzuschätzen, jedoch wusste er, dass sie sehr wohl stark an solchererlei Dinge glaubte. Immerhin hatte eine schwarze Katze sie verschreckt. Wohl würde sie auch Leiter meiden, denn immerhin sagte sie dies auch selbst. Kano war ein rational und logisch denkender Mensch. Für ihn gab es solcherlei Dinge nicht, jedoch würde er niemals jemanden versuchen die Weltanschauung, die er bis dato gelebt hatte zu verbieten. Jeder konnte und sollte in seinen Augen an das glauben, an das er glauben wollte. Er würde auch niemals nun Chiasas Glaube in die Esotherik versuchen zu erschüttern. Er akzeptierte sie, speicherte diesen Fassus zu ihrem Charakter und somit war für ihn dieses Verhalten, in ihrer Gegenwart mehr als natürlich. Wenn der junge Fudo eines beherrschte, dann war es eine erstaunliche Anpassungsgabe, die ihn im Leben schon sehr viel gebracht hatte und ihn schon mehr als einmal aus einer kniffligen Situation geholfen. Deshalb war er auch so tallentiert, wenn es um Infiltrationen ging. Er konnte seinem Gegenüber auch wunderbar etwas vorspielen, jedoch saß ihm keine Feindin gegenüber, sondern eine Kunoichi aus Konohagakure, die es nicht verdient hatte, dass er sie anlog, oder aber, dass er sie täuschte. Dies verbat ihm sein Stolz.
Es mag sein, dass andere Personen Probleme mit dererlei haben, jedoch finde ich nichts Unnatürliches dabei. Es gibt genügend Menschen, die an Horoskope, schwarze Katzen und pechbringende Leitern glauben. Deshalb werde ich dich nicht verurteilen und meine Meinung deinetwegen wird sich auch nicht herabsetzen. Du bist du, und dass du abergläubisch bist, macht dich, wie jeden Anderen auch, zu einem Menschen. Wir sind keine Maschinen, wir sind Menschen. Auch ich glaube an das Glück und an das Unglück., sagte er nun. Er meinte damit einen sehr alten Aberglaube, der heute kaum mehr in Munde war. Unmerklich fasste der junge Blondling an seine linke Seite und merkte, dass er immernoch 3 Stifte mit sich herumtrug. Es mochte albern sein, jedoch würde er schnell einen Stift verschenken, wegwerfen, oder aber den fehlenden Stift suchen, nur um wieder ein bisschen Glück zu haben. Es mochte für die junge Frau eine Belastung sein, dass sie den Aberglauben praktizierte, jedoch würde sie Kanos Zwangsneurosen kennen, so würde sie diese sicher belächeln, so wie es jeder tat und sich von ihm distanzieren. Er war nicht der normale Shinobi, wie man ihn erwartete, nein, er war jemand, der an sich nicht als solcher arbeiten sollte. Es konnte z.B. sein Team gefährden, wenn er pansich nach einem Stift suchen würde, oder aber, es konnte Zeit kosten, die manchmal überaus wichtig war, seine Hände zu waschen und wenn ihm seine Hände nicht sauber genug waren, so kann sich dies auch hinziehen, und das sehr lange Zeit. Jedoch waren seine Fähigkeiten, nicht nur sein Charakter, welche ihn bis heute in dieser Gesellschaft am Leben erhielten. Seine Hand wanderte kurz über seine Brusttasche, nur um zu fühlen, ob er dort noch sein Tagebuch hatte.

Was tust du da Kano? Wir müssen weiter. Der Feind sitzt uns im Nacken, schalt ihn Sayo. Sie blickte auf den leicht blutverschmierten jungen Mann herunter, welcher vor einem Bach im Wald saß und sich wie ein Wahnsinniger schon seit mehr als 30 Minuten die Hände wusch. Er konnte nicht anders. Seit dem Vorfall in seinem Anwesen hatte er diesen Tick. Wenn ihn jemand daran hindern wollte, würde diese Person wohl von ihm angegangen, auch wenn er dies nicht so meinte. Zu den Beiden stieß jemand, der sauer auf den Mann war. Er war als Köder eingesetzt worden und hatte daher ein Kunai verloren, welches er einmal von einem guten Freund beim Wetten gewonnen hatte. Er wollte gerade den Truppenführer anpulvern, als er ihn dort sah. Es war ein trauriger Anblick, der sich ihm dort bot. Ein hochgewachsener Mann, schrubbte mit einer Brüste über bereits saubere Hände, und dies immer und immer wieder. Er seufzte, und es kam ihm so vor, als würde er Mitleid empfinden.
Gibt es etwas, Hanah-kun?, fragte nun der Sonnenschein auf Erden und dieser wandte verneinend den Kopf. Stumm ging er wieder ab. Sayo jedoch blieb standhaft und stand neben ihrem Partner.
Kano, wenn wir von unserer nächsten Mission wieder da sind, möchte ich unbedingt einmal mit dir reden. Es ist für mich wichtig, sprach sie mit einer Ernsthaftigkeit, die garnicht zu ihr passen wollte. Der junge Mann nickte nur. Er hatte keine Ahnung, dass die nächste Mission die letzte gemeinsamme Mission sein würde. Während die junge Frau liebevoll auf ihn herabblickte hatte er keine Zeit für sie. Er musste seine Hände weiter schrubben, bis er das Geüfhl hatte, dass er sie sauber hatte.


Die junge Frau riss ihn aus seinen Gedanken und fragte ihn, ob sie vielleicht woanders hingegehen wollten. Er überlegte kurz und nickte dann.
Es mag zwar merkwürdigsein, dass man auf einem Friedhof den Bekanntschaftskreis erweitert, jedoch würde ich gerne neutralen Boden vorziehen. Immerhin stören wir die Ruhe der Toten., sagte er und blickte in Richtung des Ausganges.
Einen Vorschlag bezüglich einer Aktivität? Hm... Wahrlich, ich habe ein leichtes Hungergefühl. Es wäre mir eine Ehre, wenn du mich begleiten würdest, Chiasa-chan., sprach er nun und neigte seinen Oberkörper weit nach vorne, um sich so vor ihr zu verneigen. Eine Hand hielt auf auf seiner rechten Brust, um zu verdeutlichen, dass dies wohl wieder seine Erziehung war, denn ein normaler Shinobi hätte bei weitem nicht so reagiert. Er hob den Oberkörper wieder und betrachtete sie eine Zeit lang. Wohin sollten die beiden nur gehen?
Mit verlaub, könntest du das Restaurant für uns aussuchen? Ich weiß nicht, welcherlei Speisen, du bevorzugst. Ich hingegen würde jede Speise zu mir nehmen, solange sie nahrhaft ist., sprach er nun und betrachtete sie. Er würde ihr folgen, wenn sie ging.
Demnach würde es mich freuen, wenn du die Führung übernehmen könntest.

OW: Hyuuga Chiasa nach
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMo Apr 09, 2012 11:03 am

Chiasa wollte nicht noch weiter auf ihren Aberglauben eingehen. Es war ihr etwas peinliches passiert, das war für sie Fakt und genauso war die darauf folgende Scham völlig normal. Es war wirklich nett von dem Fudo, dass er versuchte sie zu beruhigen, ihr klar zu machen, dass an ihrem Glauben über Pech und Glück, schwarze Katzen und Leitern nichts weiter hängen würde, was ihr die Röte ins Gesicht treiben müsste, aber die Hyuuga sah das eben anders. War ja nun auch egal, wäre sowieso nur hinderlich, immer weiter darüber zu sprechen. Kano sagte, er habe kein Problem damit, punkt. Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Übrigens bemerkte die Dunkelhaarige gar nicht, wie versunken der Jônin kurzzeitig in seinen Gedanken gewesen war, ihre Aufmerksamkeit hatte eher anderen Dingen gegolten, so zum Beispiel den immer mehr vorhandenen Personen auf diesem Friedhof. Vielleicht war das auch ganz gut so, denn es hätte zu einer komischen Situation führen können, wenn Chiasa plötzlich gefragt hätte, was denn so in Kanos Kopf vorging und so offen, wie er schon die ganze Zeit über gewesen war, plötzlich gesagt hätte, dass er an die verstorbene Partnerin dachte – oder was auch immer in diesem Bezug. Wahrscheinlich hätte die Chunin befürchtet, in irgendein Fettnäpfchen getreten zu sein und traurige Stille hätte sich über die beiden Ninja gehangen, da Chiasa unfähig gewesen wäre zu sagen, was nun am passendsten gewesen wäre. Aber anstatt sinnlos um den heißen Brei zu reden, kommen wir zur eigentlichen Frage: Wo wollten die beiden Shinobi denn nun hingehen? Die Hyuuga hatte gehofft, dass der Blonde etwas vorschlagen würde, doch wie sich nun herausstellte, überließ er ihr die Wahl. Super, Chiasa, wirklich klasse, welcher Ort wäre denn in Ordnung? Das Mädchen war sich nicht sicher, klopfte sich dann aber plötzlich vielsagend mit der Faust in die eigene Hand und lächelte erneut sanft, die Mundwinkel eben nur leicht gehoben. “Ich glaube, ich hätte eine Idee. Wie wäre es mit Sushi?“ Das war wirklich Ewigkeiten her, also dass die Chunin sich dies zuletzt gegönnt hatte. Nein, sie war nicht unbedingt dafür bekannt, der Fischliebhaber schlechthin zu sein, doch allgemein gesehen fand Chiasa, dass es als Mahlzeit ein paar wenige Male im Monat durchaus in Frage kommen konnte. Sie nickte also noch einmal dem jungen Mann zu, drehte sich dann auf dem Absatz um und winkte ihn hinter sich her. Ob er Harutos Sushibar kannte? Gute Frage, eigentlich wussten nur diejenigen wirklich davon, die auch schon einmal dort gegessen hatten, hoffentlich mochte Kano dann zumindest auch Fisch.

Tbc: Harutos Sushibar
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySa Jun 02, 2012 7:31 am

cf: Fliegender Drache

Genau genommen lief so manches wirklich richtig falsch in ihrem Lieben und "manches" war nun leider einmal nicht wenig. Es war viel - zu viel. An manchen Tagen kaum auszuhalten und doch musste sie es ertragen. Sie nahm es auf sich, ohne Unterstützung zu verlangen und versank immer mehr in ihrer kleinen Welt. Ihr "Freund" hatte schon damit angefangen, sie Mary Sue zu nennen, weil sie ja, wie er sagt, eine sooooooooooo tragische Vergangenheit hat. Mittlerweile weiß Ikuto nämlich auch, dass er ihrer verflossenen Liebe Tamaki zum Verwechseln ähnlich sieht und wie die Faust aufs Auge passt. Und, weil er so bescheiden klug ist, weiß er das natürlich auch einzusetzen. Heute wäre nicht das erste mal gewesen, an dem er sie ausgenutzt hatte, vor allem war Hikari so dumm das über sich zu ergehen lassen. Und das nur, weil sie es nicht übers Herz brachte ihn auch nur ansatzweise anzuschreien oder sonst etwas - nur weil er ihm so ähnlich sah. Obgleich Hikari eigentlich immer noch eine andere Person liebte, die sich aber leider genau so wenig mit ihr abgab wie sie mit ihm, sie hing immer noch an Tamaki und das konnte ihr keiner nehmen, auch nicht die ganzen Jahre die schon ins Dorf gezogen waren. Vielleicht wollte sie einfach nur nicht loslassen? Oder war doch Ikuto Schuld, der all die Trauer wieder aus ihr heraus holte? Ganz sicher hatte aber dieses bestimmte Ereignis vor ein paar Jahren auch etwas damit zu tun, dass sie langsam einfach nicht mehr konnte & wollte. Es war ein ewiges hin und her zwischen leben und nicht mehr leben wollen, wobei letzteres eine schwerwiegende Entscheidung für die Braunhaarige war. Was soll ich tun? Fakt, sie brachte es nicht fertig sich von Ikuto zu trennen, er betrog sie und hinterging sie und machte sie fast täglich innerlich fertig. War sie ihm nicht hübsch genug? War es das? Oder lag es an ihrem oder seinem Charakter? Was? Gedanklich stellte sie sich diese Frage oft, was kann sie tun, damit das alles aufhört? Gab es eine Entscheidung außer den Tod? Der Tod brachte eigentlich kaum Nachteile für sie, kaum Nachteile für überhaupt jemanden, dachte sie immer. Aber da lag sie ja mit Bravur falsch, wenn man nur mal an ihre Familie und Freunde dachte. Wären Hikaru und Kizuna nicht, die sie täglich aufheiterten dann.... ja, wäre sie dann schon nicht mehr hier? Sie durfte sich jetzt mit so etwas nicht beschäftigen, vor allem nicht, wenn sie nun vorm Grab stand. Sie tat den letzten Schritt und betrachtete die Blumen, die wahrscheinlich die Mutter von Tamaki hingestellt hatte - Sie und Hika hatten sich abgesprochen, was die Blumen anging. Der olle Volldussel sollte ja nicht in Blumen ertrinken... ja so hatte sie ihn früher oft genannt. Vollidiot, Baka... Wo waren die Guten Zeiten nur hin? Es war alles wie in einer schlechten Soap. Ich gehe dir bestimmt schon auf die Nerven, so oft wie ich hier her komme. Als wäre es mein zweites Zuhause, hm? Bis jetzt lief es gut, sie konnte sich einigermaßen zusammenreißen. Noch kamen die Tränen nicht, aber die würden sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Erinnerungen kamen ihr wieder hoch, wieso? Das passierte sonst nie. War das Treffen mit Ren Schuld, dass sie an diese große Kluft zwischen ihnen erinnerte? Die Sache, dass sie sich kaum noch miteinander abgaben und wenn, dann nur mit völlig belanglosen und abgehakten Gesprächen? Tamakis Lächeln heiterte einen immer auf und es gab nichts, dass er nicht konnte, obwohl er ein Idiot war. Dann sah sie Ikutos Gesicht vor sich. Tama....ki. Na toll, sie war so eine olle Heulsuse. Da kam schon die erste Träne, konnte sie sich eigentlich gar nicht mehr zusammen reißen? Bist...bist das wirklich du? Wie konnte sie nur, sie brachte ihn mit Ikuto in Verbindung. Er sah ihm wirklich ähnlich oder.... oder bildete sie sich das nur ein? War sie vielleicht die einzige, die das so sah? Nein, ihr Freund konnte unmöglich Tamaki sein. Letzterer wäre nie so mit einer Frau umgegangen - ob er sie nun liebte oder nicht. Ha, tut mir leid. Ich weine ja schon wieder.... Was soll sie nur machen? Sie als hoffnungslose Mary Sue? Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll... Der Wind verwehte ihre Haare ein wenig, kurzzeitig kam bestimmt ihre Narbe am Rücken zum Vorschein, da dieser bis dahin frei war. Kurz spürte sie den Hieb des Nukenin von damals und sah dieses Szenario wieder vor sich. Es tut mir leid... Genau, alles tat ihr leid. Genau so leid tat es ihr, dass sie wirklich zuerst dachte, Ikuto sei so wie er. Dass er eine Art "Wiedergeburt" sei. Wie fertig war sie eigentlich? ...dich mit ihm zu vergleichen, ziemlich dumm von mir oder? Was konnte sie eigentlich, außer weinen? verdammt, sie durfte sich nicht so haben! Sie kniff die Augen zusammen und wischte sich mit dem Handrücken ein paar Tränen aus dem Gesicht. Ihre rechte Hand ballte sie leicht zur Faust und drückte sie gegen ihr Gesicht. Schaffte sie es eigentlich auch mal nicht hier am Grab zu weinen? Zum Glück war keiner hier.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySa Jun 02, 2012 8:41 am

Cf: Fliegender Drache

"Wenn du ihr es einfach gerade heraus sagen würdest, dann..." "...würde das alles nicht wirklich besser machen und ich habe weder die Absicht, noch die Lust, es dir erneut zu erklären. Also lass mich mich nicht wiederholen." Schon seit sie das Lokal verlassen hatten, hatte Theo versucht, ihn herum zu bekommen. Herum zu bekommen damit, dass er Hikari einfach gerade heraus sagen würde, was er dachte. Nicht nur über seine Lage, sondern auch darüber wie er empfand. Aber das ging wohl keineswegs. Es würde wirklich alles nur noch komplizierter und schlechter machen, sie unter Druck setzen oder sie in noch größere Depressionen stürzen, weil sie ihn dann erst recht nicht mehr verstehen konnte. Ja, vielleicht dachte sie, dass er so ein Hardcore-Idiot war, der sich daran ergötzte, seine Liebsten leiden zu lassen und dass er dadurch seine Liebe zeigte. Nein, er würde es ihr definitiv nicht ins Gesicht sagen. Vielleicht irgendwann, aber dann erst, wenn sie sich besser verstanden. Letzteres, so musste man Theo Recht geben, war allerdings noch meilenweit entfernt, wie es denn schien. Immerhin redeten sie kaum noch miteinander - obwohl er es wollte. Er wollte es genau so sehr, wie er sie hatte einfach in den Arm nehmen wollen, als sie dieses traurige Lächeln gezeigt hatte. Das Gefühl selbst, dass er so verspürt hatte, diesen Drang, hatte er einfach ignoriert. Wollte ihn nicht in seinem Kopf haben, weil er dann diese Vorstellung während dem "Essen" nicht aus dem Kopf bekommen hätte. Wobei Essen... Was bildete sich die Daimyô denn eigentlich ein, dass sie ihn hinterher schickte wie einen ihrer Handlanger? Gut, sie war Höhergestellt, aber das hieß nicht, dass sie ihm es so an den Kopf rufen konnte. "Lauf Ren LAUF!" oder wie auch immer sie es gerufen hatte. Kami... er war doch wirklich nicht der Richtige, der mit ihr darüber reden sollte. Wieso dachte Kizuna denn, dass er das am besten konnte? Was brachte sie auf diesen Gedanken? Sie wusste ja wohl kaum, was vor Jahren zwischen ihnen geschehen war, oder? Nein, das konnte sie nicht wissen - woher denn auch? Ren selbst hatte es ja nicht einmal seinem besten Freund erzählt. Okay, der war Hikaris Bruder, aber seiner Familie hatte er es auch nicht erzählt - beziehungsweise seiner kleinere Schwester Kagome. Letztere war das Geschwister, dem er am meisten erzählte. Wobei das sogar wenig war. Trotzdem... sollte er sich nun wirklich Hikaris Problemen stellen? Er hatte doch selbst welche und konnte sie nicht lösen? Was sollte er also der Braunhaarigen raten? Was konnte er ihr bitteschön sagen? Wie konnte er ihr helfen? Er hatte eine ältere Schwester, die seit über einem Jahrzehnt verschwunden war als Nukenin, er hatte seine kleine Schwester nicht schützen können vor fünf Jahren und immer noch Schuldgefühle, hatte dadurch ein Trauma und er hatte die Freundschaft zu dem Menschen verbockt, der ihm am meisten bedeutete. Wie also sollte ausgerechnet er weiterhelfen? Eben, es ging einfach nicht.
"Re--" Doch eben derjenige, den der gelbe Papagei hatte ansprechen wollen, hob die Hand und legte einen Finger auf den Schnabel des Vogels - drückte ihn dann mit dem Daumen zu, um ihm zu zeigen, dass er einfach ruhig sein sollte. Wahrscheinlich war der Anblick, der sich nun beiden bot sowieso schon schlimm genug. Da brauchte es nicht noch Worte des Hinweisens. Hier war nur ein Mensch auf dem Friedhof - jedenfalls hier in der Umgebung - und eben dieser eine Mensch schien fast schon in Tränen vor einem Grab zu kauern, sah dabei einfach so verletzlich und zerbrechlich aus, dass es Ren selbst ins Herz stach. Sie weinte. Ja sie weinte vor dem Grab ihres alten Teamkameraden. Weinte über ihn. Wirklich davon erzählt, hatte sie ihm nie, denn es war wohl ein Tabuthema. Ein so großes Tabuthema, dass sie noch heute um diesen Menschen trauerte - der erste "un-verwandte" Mensch, der ihr so wichtig war wie ihre Familie.... und vielleicht noch viel kostbarer, ja vielleicht war er Hikaris erste große Liebe gewesen. Kami... Was sollte er nun tun? Sollte er einfach nur so dastehen? Dastehen und nichts sagen, während sie einfach weinte und sich als dumm bezeichnete? Oder sollte er doch etwas sagen? Aber was? Sicherlich war alles, was ihm in Moment in den Sinn kam, verwerflich und falsch. Es würde falsch rüberkommen. Aber es tat so sehr weh, sie so vor dem Grab zu sehen. So sehr, dass er wieder den Drang verspürte, ihr einfach zu zeigen, dass er da war. Immerhin hatte er das selbst auch schon alles durch gemacht. Mit Risaka. Er hatte auch vor ihrem Grab geheult und sich für dumm befunden. Sicherlich auf eine ganz andere Art und Weise wie Hikari es vor dem Grab tat, doch ihm war es genau so ergangen. Tief durchatmen. Ganz langsam durchatmen. So war es richtig.
Nachdem er noch ein paar Meter auf sie zugegangen war, nun vielleicht zwei bis drei davon hinter ihr stand, schloss er kurz die Augen, steckte seine Hände wieder in die Hosentaschen und blickte schließlich wieder entschlossen auf - wobei diese Entschlossenheit sich vielmehr durch folgende Worte widerspiegelte, als durch den traurigen und doch verständnisvollen Blick. "Du hast nicht viel über ihn gesprochen". Sicherlich war das, was er zuerst sagen wollte, eine dumme Antwort gewesen - nur hatte sie ihn nun bestimmt bemerkt, da er kurz angesetzt hatte. Aus diesem Grund seufzte er kurz und schritt dann einfach neben sie. "Hey..." Er musste sich dieses Mal nicht um eine gut meinende - nicht abwesende - Stimme bemühen, sondern sie war einfach warm, stellte und sie aus den Augenwinkeln mit einem sanften Lächeln ansah. "... es tut weh, stimmts?" Nein, sein Lächeln verschwand nicht, als er einfach weiterhin neben ihr stand und dann seinen Blick auf das Grab wandte. Der Name "Tamaki" war bereits des Öfteren gefallen, wenn er Hikaru mal ausgefragt hatte. Aber genau Angaben hatte er nie bekommen. Kurz schloss er seine Augen, um sich dann wieder - dieses Mal mit dem ganzen Kopf und nicht nur aus den Augenwinkeln - zu ihr zu wenden, sie anzusehen. "Mir ist es egal, ob ich einfach hier stehe , oder ob du mir sagst, was du alles in dir aufgestaut hast, damit du so weinen musst... Aber ich bleibe hier, okay?" Bei dem letzten Satz erreichte sein Lächeln sogar seine Augen, während er selbst hoffte, dass sie es verstand. Dass sie verstand, dass sie nicht alleine war.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySa Jun 02, 2012 11:18 am

Die Narbe auf Hikaris Rücken würde sie wohl ewig an diesen verhängnisvollen Tag erinnern, an dem sie Tamaki verloren hat. Gerade bei ihm hatte sie eigentlich immer geglaubt, er würde am längsten leben, weil dieser Vollidiot immer so viel Glück hatte. Er hatte sich für sie geopfert, obwohl sie nicht danach gefragt hatte, sie hätte es auch nie getan. Genau so wie sie nie erwartet hätte, ihm so schnell zu sagen, was sie für ihn empfand. Musste wirklich immer erst etwas schlimmes passieren, bevor sie es endlich sagte? Bei Ren war es ja genau so... Irgendwie war sie doch echt ein hoffnungsloser Fall, in jederlei Hinsicht. Sie konnte jedem helfen - nur sich nicht. Sie heilte alle Wunden - aber für ihre Eigenen war und ist nie genug Kraft da. Sie wusste ihre Freunde immer schlagkräftig zu verteidigen, aber wenn es um sie ging? Im Moment brachte sie doch vor Ikuto oder den anderen noch nicht einmal ein Wort heraus. Was konnte sie eigentlich überhaupt? Toll, sie hatte Intelligenz und Kraft, aber sonst? Sonst war da nix mehr, nichts außer einem geschwächten Charakter. Wie hieß dieses englische Sprichwort so schön? "You can't break what's already broken." Ja, das traf wohl am besten auf die Jônin zu. Man konnte sie nicht noch mehr zerstören -eigentlich- weil sie schon so zugerichtet war. Man, wenn sie so nachdachte... wie fertig war sie eigentlich? Das alles musste baldmöglichst mal aus ihr raus, oder es würde sie wahrscheinlich wirklich noch in den sicheren Tod treiben. Hika war selbst ab und an schon so weit, sich das Leben zu nehmen oder es von ihrem Gegner beenden zu lassen, wäre sie nicht so ein Feigling, der sich vor dem Tod fürchtete. Sie hatte seit dem Ende von Tamaki Angst davor, eine Regelrechte Phobie dagegen entwickelt. Und gerade wegen ihrem verstorbenen Teamkameraden konnte sie damals so gut verstehen, wie sich Ren fühlte oder eher wie das Gefühl war, jemand so wichtigen zu verlieren, vor seinen Augen, weil man selbst zu schwach war. Man machte sich ewige Vorwürfe - allerdings stand er ganz sicher nicht jeden Tag heulend vorm Grab, so wie sie. Aber hatte sie nicht ihre Gründe? Immerhin hatte sie jemanden in ihrem Leben, der Tama total ähnlich sah und sie quasi fertig machte. Wegen dem Doppelgänger hatte sie eigentlich jeglichen Willen wirklich leben zu wollen verloren, hätte sie da nicht noch gewisse Dinge im Leben, die sie erledigen wollte. Mit ihrem Freund war sie in einen täglichen Teufelskreis gelangt, jeder Tag war wahrlich die Hölle, außer die Stunden die sie mit Kizuna oder ihrer Familie verbrachte, die waren schön. Oder ihre Arbeit... oder eben auch die Momente in denen sie Ren gesehen hatte um zu sehen, dass es ihm zumindest gesundheitlich gut ging. Eigentlich hätte jeder Tag ganz normal sein können, aber nein da trat dieser Vollarsch in ihr Leben und machte sich einen Spaß daraus ihr ihre tägliche Dosis Schmerz zu verabreichen. Vor ihm war sie nämlich weitaus weniger an Tamakis Grab, natürlich besuchte sie es ab und an -ohne zu weinen- aber nicht so oft.
Wenn ich ihn nur nicht getroffen hätte... dann hättest du jetzt mehr Ruhe von mir. Kami, wie albern war sie gerade eigentlich? Sie redete mit einem Grabstein, was in letzter Zeit eigentlich ziemlich oft passierte. Und vor allem fiel dabei nie ein gutes Wort über sie, mehr machte sie sich Vorwürfe oder begann sich zu fragen, wie sie eigentlich an Ikuto geraten konnte. So wie jetzt auch, es war ein täglicher Trott. Ich bräuchte jetzt deinen Mut, um die Beziehung zu beenden, weißt du? Während sie so vor sich hin weinte, lächelte sie leicht und wischte sich immer wieder ein paar Tränen aus dem Gesicht, ihr Ärmel war schon ganz nass. Wieso hatte sie nochmal ein Taschentuch mitgenommen? Oder hatte sie es einfach nur vergessen? Dass sich langsam jemand zu ihr gesellte, registrierte sie zunächst nicht. Viel mehr war sie wieder mit einem Blick auf ihren linken Arm beschäftigt. Ihre Augen waren mal wieder auf die Hauptschlagader gerichtet, aber dann schüttelte sie den Kopf. Doch nicht auf Tama-chans Grab... "Hey..." Kurz schreckte sie auf und blickte neben sich und sie hatte jeden erwartet, aber nicht Ren. Gerade er sollte sie doch nicht so sehen... Ein Grund für sie den Kopf wieder in Richtung Grab zu drehen und zu Boden zu blicken. Bis zu dem Punkt an dem ich es nicht mehr ertragen kann... ja., antwortete sie auf seine rhetorische Frage. Seis doch drum, jetzt war ihre Fassade eh gefallen. Sie war zu schwach dazu, jetzt wieder den großen Schauspieler raushängen zu lassen. Da konnte sie ja ruhig sagen, wie sie sich im Moment fühlte aber der Rest über Ikuto.... das sollte sie doch eher für sich behalten oder? Immerhin bezweifelte sie, dass es ihn interessierte und außerdem wollte sie ihn nicht damit belasten, wie sie schon im Restaurant gesagt hatte. Aus den Augenwinkeln konnte sie Rens warmes lächeln sehen und sie rang dann mit sich selbst. Sollte sie es ihm einfach erzählen? Oder war das eine schlechte Entscheidung? Er würde so und so dableiben, wie er sagte... Wenigstens würde sie nun keine Gespräche mehr mit einem Grabstein führen, ein Fortschritt. Wieso..., setzte sie an, während ein paar Tränen auf den Boden kullerten. Wieso sind wir eigentlich all die Jahre aneinander vorbei gegangen? Eigentlich brachte ja genau diese Sache von damals den Stein ins Rollen. Das Ren sie erstmal nicht mehr angesehen hatte, gab ihr irgendwie einen Stich und das sie so dumm war, ihn nicht darauf anzusprechen, damit ging es dann weiter und dann kam der glorreiche Kerl namens Ikuto... What a story. Aber, sie wollte die Schuld ja nicht auf Ren schieben und anfangen mit "Wenn du nicht...., dann....", immerhin waren sie beide Schuld. Alle beide. Schon allein... vorhin, wie gedämpft wir miteinander gesprochen haben... Es tat weh. Verdammt, wollten die Augen heute gar nicht mehr aufhören Wasser zu lassen? Machte es ihnen vielleicht Spaß? Immer wieder dieses schniefen und wimmern - es war doof, aber umschrieb wirklich gut wie sie sich gerade fühlte. Sag.... hab ich damals irgendwas falsch gemacht? Eine sehr ernste Frage, bei dem sie ihm auch ins Gesicht schaute, aber nur für eine gefühlte halbe Minute, dann richtete sie leicht lächelnd ihren Blick wieder zu Boden, wie dumm, davon jetzt anzufangen. Vielleicht sollte sie schnell wieder das Thema ändern? ... Es ist nicht der einzige Grund, warum ich weine. Er wollte doch wissen, warum sie so fertig war oder? ... Obwohl sie genau genommen darüber nicht reden wollte... Vielleicht sollte sie damit anfangen ihm zu sagen, dass ihre ganze Lächlerei bisher nur gespielt war? Eine Maske um die innerlichen Wunden zu überdecken?
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySa Jun 02, 2012 12:14 pm

Sie schreckte hoch, als sie seine Stimme vernahm. Kami, was hatte er auch erwartet? Noch nie war er ihr hier an das Grab gefolgt, obwohl er wusste, dass sie manchmal hier her kam - dass sie es jeden Tag tat, woher sollte Ren es an dieser Stelle wissen? Aber was war das letzte gewesen, das sie gesagt hatte, als er zu ihr gekommen war? Was war es gewesen? Hatte sie tatsächlich darüber geredet, dass sie Mut bräuchte um eine Beziehung zu beenden? Oder hatte er sich das nur eingebildet? Aber wenn es denn so war... war das dann der Grund für ihre "Probleme"? Nicht nur, dass er es vor vielen Jahren versaut hatte, sondern auch deshalb, weil sie nun wieder hinuntergerissen wurden? Von diesem... Typen, den Ren nicht wirklich leiden konnte? Okay, letzteres war eigentlich für ihn selbst ein Rätsel, aber irgendetwas na diesem Kerl war unsympathisch, nahezu falsch. Als ob er es nicht ernst meinen würde. Andererseits konnte man sich dann aber fragen, was man an Hikari nicht ernst nehmen sollte? Nein, der Schwertshinobi konnte sich wirklich nicht vorstellen, dass irgendjemand einen guten Grund hätte, Hikari etwas wie das "Vorspielen von Liebe" anzutun - es sei denn man war verrückt und ergötzte sich wirklich am Leid anderer. Einen Moment, dachte sie eigentlich, dass er ihr damals alles nur "vorgespielt" hatte? Oder dachte sie einfach, es war eine Überstürzungshandlung? Gut, das war es nämlich auch zu fünfzig Prozent, aber daran sollte er in diesem Moment einfach nicht denken. Nicht hier und nicht jetzt.
Es tat ihm in der Seele weh, als sie ihm eine Antwort auf seine nicht rhetorische Frage gab, in dem sie ihm sagte, dass sie es wohl manchmal kaum noch ertragen könnte. War also alles wirklich gespielt gewesen? Oder war sie nur hier auf dem Friedhof von Trauer erfüllt? Irgendwie wollte er ihr das nicht abkaufen, denn so heulen konnte man doch unmöglich... wie oft kam sie hier her? Wusste er das? Bildete er sich das alles doch nur ein? Kurzzeitig wanderte sein Blick seitlich auf ihre Narbe, die sich unter ihrem vom Winde verwehten Haar fast schon zu präsentieren ersuchte. Er kannte sie. Sie hatte die Form eines T's. Nie hatte er sie gefragt, woher sie eben diese hatte, da es für sie offenbar ein Tabu-Thema war, aber wenn er auf den Grabstein blickte, auf dem "Tamaki" stand, glaubte er bereits, dass er die Antwort wusste. Genau genommen wäre alles andere schon fast unlogisch bei dieser Lage. "Wieso...", kam es kurz darauf von ihr, während jede einzelne Träne über ihre bereits schon feuchten Wangen hinunter gen Boden kullerten und tropften. Jede einzelne drückte ihre Trauer aus, die sie verspüren musste. Bei diesem Anblick schnürte es ihm regelrecht die Kehle zu und ja, wenn das wirklich ihr "Freund" verschuldet hatte, dann .... "Wieso sind wir eigentlich all die Jahre aneinander vorbei gegangen?" Es war diese Frage, die ihn vollkommen unerwartet traf, und ihn dazu veranlasste, dass das warme Lächeln - welches er nur zaghaft hatte halten können - schon fast schlagartig wich. Nein, damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Gut, man hätte es erwarten können, aber dass sie es ausgerechnet hier, heulend, vor einem Grabstein und augenscheinlich als ein emotionales Wrack so offen ansprach...? Damit hätte er nie in seinem ganzen Leben gerechnet und doch... sie hatte es getan. Es war verrückt, wie sie ihn immer noch überraschen konnte... aber was sollte er denn antworten? Hatte er überhaupt eine Antwort? Es hatte sich eine Mauer gebildet, aber konnte er das sagen? War es nicht feige, eben das zu sagen? Was sollte er aber sonst sagen, wenn nicht gerade das? Es war immerhin besser ihr die Wahrheit zu sagen und sich keinen ritterlichen Grund zu erfinden, der alles vergessen machen würde. Nein, so war er nicht. So war er nie gewesen - nicht einmal damals. Er konnte sie in dieser Hinsicht nicht anlügen - erst Recht nicht, wenn sie ihn ansah, wie bei ihren nächsten Fragen. Als sie ihm direkt ins Gesicht sah, ihn ernsthaft fragte, ob sie etwas falsch gemacht hatte, damals... Kami, es schien wirklich..... gab sie sich wirklich dafür die Schuld? Es kam ihm nämlich verdammt nochmal so vor und diese Tatsache war alles andere als schön. Lieber sollte sie ihn doch fertig machen und ihm sagen, dass er an allem Schuld war. SIe sollte ihn beschimpfen und nicht so.... so ansehen. So ansehen, dass er in diesem Moment einfach nur zurückblicken konnte, immer noch den Mund halb offen und die Augen geweitet. Sie sollte ihn anschreien, ihrer Wut los werden... aufhören zu weinen. Er konnte diesen Anblick nicht ertragen.
Als sie dann ihren Blick von ihm wendete, hatte sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen, sagte, dass es nicht ihr einziges Problem sei - aber Ren muste gerade erst einmal die Fragen schlucken, die er gerade an den Kopf bekommen hatte, fasste sich mit der rechten Hand an die Schläfe, schloss die Augen, kräuselte die Brauen, dachte nach. ".... Du..." Wie sollte er nun anfangen? Dieses Thema war so verdammt schwer anzusprechen... aber wenn er einmal den Anfang gemacht hatte, ja dann, vielleicht ging es dann besser? Nicht schneller, aber besser? Vielleicht fiel es ihm dann einfacher? War das denn nicht immer so, wenn man einmal mit etwas anfing? Sei es nun eine Prüfung, ein Dauerlauf, eine Trainingsübung. Nur... schien ihm das ganze einfach deutlich schwieriger zu werden... je mehr er darüber nachdachte. "Nein... Die Antwort lautet nein, verdammt..." Kopfschüttelnd musste er gerade über sich selbst fast schon lachen. Im Grunde genommen war es wirklich einfach... man musste sich nur überwinden... und aufhören feige zu sein. Wenn ihr die Antwort helfen würde, damit es ihr besser ging... damit sie endlich wieder annähernd so etwas wie Freunde werden könnten... dann schaffte er das schon - oder nicht? Dann schaffte er das auf jeden Fall. "Du hast gar nichts falsch gemacht... du warst für mich da, als ich jemanden am meisten gebraucht habe... und dafür danke ich dir ungemein..." Mehr in diese Richtung sollte er nicht sagen, denn sonst kam vielleicht noch jenes raus, für das es eindeutig viel zu früh war und das er auch noch eine Zeit lang für sich behalten würde. "... ich hätte das nicht tun sollen... Es war falsch. Es war zu früh... und das habe ich zu spät gemerkt und ich hatte solch ein schlechtes Gefühl, weil mir mein Gewissen sagte, dass ich dich ausgenutzt hatte... ich meine...." Ein Seufzer entrann ihm. Wie sollte man das nur in Worte fassen? Konnte sie nachvollziehen, wie schwer das gerade für ihn war? Wie sehr er sich zusammenreißen musste, damit er selbst überhaupt etwas sagen konnte? Er pausierte zwischendurch sowieso schon herum, drückte sich dumm aus... und überhaupt: Er war einfach ein Idiot. So kam er sich gerade vor. "... und ich glaube ich hatte solch eine Angst etwas Falsches danach zu sagen, dass ich gar nichts gesagt habe... und als wir beim ersten Mal nicht miteinander geredet haben... beim ersten Treffen... war es eine besiegelte Sache, die immer zwischen uns stand." So war es doch, oder nicht? Wenn sie nur darüber geredet hätten! Sie waren doch Freunde gewesen, oder nicht? Ja, verdammt, sie waren Freunde gewesen! Beste Freunde, sogar.... und eigentlich noch mehr. "Ich gebe dir für nichts die Schuld... Es tut mir Leid... dass ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe." Wenn ihr diese komische Unterhaltung im Lokal schon weh getan hatte... ja, wie hatte sie sich dann erst in den vergangenen Jahren gefühlt? Wie schrecklich? Wie sehr hatte es sie fertig gemacht? Kami, er wollte es sich gar nicht vorstellen... Aber sie sollte nun aufhören zu weinen, denn obgleich er sich das eine nicht vorstellen konnte, so konnte er das andere nun wirklich kaum noch - beziehungsweise gar nicht - mitansehen. Kurz blickte er nun also auf den Boden, nur um seinen Kopf dann wieder gen Himmel zu recken, hoch hinauf zu blicken und schließlich mit einem ein wenig wehmütigem Lächeln zu Hikari. ".... Ich habe dir gesagt, dass ich da sein werde... dass ich dir zuhören werde. Und mir ist es egal, ob es mich belasten wird oder nicht.... Zumal ich aus eigener Erfahrung gelernt habe, dass man Menschen weh tut, wenn man sich ihnen verschließt. Weil man ihnen dann das Gefühl gibt, dass man.... einfach weit weg ist von ihnen." Kurz musste er über sich selbst lachen, weil ausgerechnet er es war, der das hier nun gesagt hatte und sagte. "... und wenn es mehr Gründe dafür gibst, dass du weinst... dann schlage ich vor, dass du erst einmal mit dem Weinen aufhörst, okay? Ich verlange nicht von dir, mir alles zu erzählen, aber ich werde da sein... und du kannst mir alles Stück für Stück sagen, wenn du dafür bereit bist. Ich will den gleichen Fehler nicht noch einmal machen und einfach stumm dasitzen, wenn es dir schlecht geht... Ich kann es einfach nicht ertragen, wenn du weinst... okay, Hika-Chan?" Okay, wo das letzte hergekommen war, wusste er selbst nicht. Es war irgendwie eine alte Angewohnheit gewesen, von der er nicht wirklich wusste, wann und weshalb - und vor allem wie - er sie auf einmal ausgegraben hatte. Hoffentlich hatte er es damit nicht auf einmal übertrieben. Hoffentlich.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySo Jun 03, 2012 3:42 am

Mit ihrer Frage hatte sie Ren wohl etwas aus der Bahn geworfen, ihm entglitten die Gesichtszüge nämlich genau so wie ihr. Aber Wunder wärs wenn nicht, das Thema war immerhin sehr hart für beide. Sowohl Hika als auch er hatten das noch nicht verdaut - und werden es wahrscheinlich auch nie können, wenn sie es nicht bald einmal aussprachen. Und irgendwie war es der Braunhaarigen gerade egal, dass ein Friedhof und ihre momentane Gefühlslage nicht gerade der beste Ort und Situation waren, aber wenn nicht jetzt wann dann? Dann würden sie sich am Ende wieder so anschweigen oder miteinander sprechen, als wären sie fremde. Dabei waren sie das überhaupt nicht, sie kannten sich nämlich sogar sehr gut, doch wie wir alle wissen ist das Schicksal ein Miestvieh und hat sie auseinander gerissen, woran sie im übrigen beide Schuld waren, obwohl sie ja schon immer so war, die Schuld zuerst bei sich zu suchen, wo sie in ihrem Leben doch sowieso so viel falsch macht. ".... Du..." Hikari hörte wieder auf damit, auf den Boden zu starren und schaute geradeaus, um ihm zuzuhören. Ihm fiel es wohl genau so wenig leicht etwas zu sagen, oder gar die richtigen Worte zu finden, wie ihr. Ein kleiner Ballast ließ von ihr ab, als Ren meinte sie hätte damals überhaupt nichts falsch gemacht... Es war immerhin ein Thema, mit dem sie sich auch jeden Tag beschäftigte, sie dachte immer darüber nach. Eben über die Sache, was der Fehler daran war, wieso, weshalb, warum, immer das Gleiche. Allerdings missfiel es ihr zu hören, dass er die Schuld auf sich zu schieben schien, auf das was da passiert war... ...Schieb dabei die Schuld nicht auf dich. Wir... wir hatten das beide nicht tun sollen... Es gehören immer zwei dazu. Wieder bildete sich ein kleines Lächeln weil sie daran denken musste, wie sie damals zunächst darüber gedacht hatte. Wie so ein verliebtes Schulmädchen. Aber... wenn es dich beruhigt... du hast mich nicht ausgenutzt. Ja, das musste sie noch sagen. Immerhin war es auch so, sie hatte sich in keinster Weise ausgenutzt gefühlt oder sonst etwas. Natürlich war es überraschend und das alles eben, aber.... so wie er hatte sie nicht darüber gedacht, bis heute nicht, obwohl sie sich so oft den Kopf zermartert hatte. Am Ende lachte sie nun sanft und verschränkte die Arme. Wir sind beide Idioten. Wie Recht sie doch hatte... aber vor allem sie war dumm. Sie hätte nur etwas sagen müssen oder zumindest eine Andeutung machen können, dass sie sich gut fühlte. Das alles beim Alten war... nur eben mit einer kleinen Änderung. Hätte sie nur etwas gesagt, ginge es bestimmt mittlerweile beiden besser, sie wären beide noch oder eher wieder die Alten. ... wenn ich nur daran denke das ich eigentlich nur etwas hätte sagen müssen... ich mache auch gar nichts richtig. Sie hätte am liebsten geseufzt, aber wegen der ganzen Heulerei ging das ja nicht, Sozusagen ein Ding der Unmöglichkeit. Danke... mehr wusste sie zunächst gar nicht auszusprechen darauf, dass er für sie da sein würde. Und seine Worte gaben ihr den Anstoß darüber nachzudenken, wie sehr sie eigentlich ihre Familie und Kizuna verletzt haben muss... Sie hatten bestimmt etwas gemerkt. Nicht umsonst hatten sie sie immer gefragt wie ihr Tag war.... Sie war wirklich die dümmste Person auf der Welt. Was nützte ihr schon ihre ach so tolle Intelligenz, wenn sie für die wichtigsten Dinge nicht den Durchblick hatte? Lieber würde sie ihre Stärke wegwerfen und dafür ein wenig Feinfühliger werden, damit ihr nicht solche beknackten Fehler passieren. O-Okay, ich versuche es... Sie wollte ihm wirklich den Gefallen tun mit dem Weinen aufzuhören, ihr ging es ja selbst auf den Keks, aber naja sie war eine Frau. Und wenn sie weinten, dann weinten sie. Duh, das konnte lange anhalten. Aus den Augenwinkeln schaute sie dabei zu Ren, es war fast so als würde er darauf warten, als würden die Tränen endlich stoppen. Sie konnte es ihm ja nicht übel nehmen, immerhin war es für sie damals genau so schlimm, ihn in seinem Zustand zu sehen, aber ....Baka-Ren, das geht nicht so einfach!, stieß sie schließlich heraus, vermutlich, weil er sie Hika-chan genannt hatte. Es hatte einfach so viel Vertrautheit und da rutschte es ihr einfach raus, weswegen sie ihn, erschrocken über sich selbst anblickte und dann seufzte. ... Eigentlich bin ich schon lange über Tamaki hinweg... es macht mich zwar immer noch traurig, aber normalerweise fange ich nicht an zu heulen wie ein Schlosshund. Sie wischte sich wieder übers Gesicht, sie würden schon noch aufhören. Sie befahl es ihren Augen. Tamaki war mein Teamkamerad und ein echter Vollidiot.... Sie schaute in den Himmel und ihre Augen schienen weit aus weniger Tränen zu produzieren... Denkste. Nur eine kurze Pause. Aber... ich habe mich in ihn verliebt. Einmal ... da waren wir auf einer Mission die einen weitaus höheren Rang hatte, als gedacht... Der Nukenin holte gerade zum finalen Schlag mit seinem Schwert aus und Tama... er hat sich einfach vor mich geworfen. Es tat immer noch im Herzen weh, wenn sie auch nur darüber redete. Aber wenn sie so gerade auch noch daran zurück dachte... ein Grund für sie die rechte Hand zur Faust zu ballen, sie musste sich jetzt verdammt nochmal zusammen reißen. Immerhin schien es Ren weh zu tun, wenn sie weiterhin so rumheulen würde, das musste doch irgendwann aufhören! Ich habe Panik bekommen und wusste nicht was ich tun soll. Er hat mir gesagt, dass er mich liebt und ich... ich... ich konnte ihm nur beim sterben zusehen... Sie kniff wieder die Augen zu, um dieses Bild aus dem Kopf zu bekommen. Es war auch weg, aber dann erschien auch schon Ikutos Visage. Irgendwie ist diese alte Wunde nun durch... gewisse Umstände wieder aufgerissen... Wow, es hatte sie noch nie so viel Überwindung gekostet, das ganze zu erzählen aber Ikuto... er war eine andere Sache. Etwas, über das sie wirklich ungern plauderte und etwas, das ihr auch peinlich war. Es zeigte ihre Schwäche, ihre emotionale Schwäche. Schon gar nicht wollte sie Ren davon erzählen, dass sie ab und an sogar schon daran dachte, sich das Leben zu nehmen. Für wie verrückt musste er sie dann halten? Mal davon abgesehen, dass man sie auch in die Klapse stecken konnte. Aber wenigstens fühlte sich dieser Ballast, den sie immer mit sich schleppte, nun um einiges leichter an.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySo Jun 03, 2012 5:24 am

Was erwartete er nun? Oder was sollte er erwarten? Jetzt, wo er ihr gerade alles gesagt hatte, was in ihm vorging, beziehungsweise es noch sagte. Was sollte er erwarten, wie sie reagierte? Würde sie ihn nun anschreien wie früher? Nein, wohl kaum. Eher würde sie vielleicht gar nicht mehr mit ihm reden... vielleicht - aber hatte er denn etwas falsches gesagt? Während er fast schon angespannt darauf wartete, was sie nun zu sagen hatte, musste er sich wirklich beherrschen, nach außen hin weiterhin so ruhig zu bleiben. Weiterhin leicht wehmütig zu lächeln und zu hoffen, dass sie auch endlich aufhörte zu weinen. Aber wenn sie es nicht tat... konnte er sie irgendwie trösten? Offenbar reichte es ja nicht, wenn er mit ihr redete, obwohl es sie die ganze Zeit über verletzt hatte, dass sie nicht miteinander geredet hatten. Ergo musste es noch etwas viel schlimmeres geben, das man ihr angetan hatte, wenn sie so weiter heulte, oder? Freudentränen waren das nämlich ganz bestimmt nicht. Nein, das waren sie ganz bestimmt nicht, wenn sie nicht aufhören konnte. Diese Tränen sahen traurig aus, aber wahrscheinlich würde er es bald erfahren, denn langsam schien sie anzusetzen, sagte ihm, dass er sich nicht die Schuld dafür geben sollte, dass er sie nicht alleine trug. Dass einfach zwei dazu gehörten. Ob sie recht hatte? Irgendwo bestimmt. Es gehörten immer zwei dazu, vor allem zu dem, was sie getan hatten... aber er war doch der Ausgangspunkt, oder nicht? Er war es gewesen, der sie in diese Lage gebracht hatte damals und der auch nicht aufgehört hatte, obwohl ihm sein Gehirn gesagt hatte, dass es falsch war. Er war es gewesen, der am Morgen einfach verschwunden war, beziehungsweise zuvor auch nichts gesagt hatte. Zuvor nicht und danach schon gar nicht. Was daran war also nicht seine Schuld? Sie hatte recht, es gehörten zwei dazu, aber einer von beiden konnte immer noch mehr die Ursache für all das sein, als der andere. Nicht wahr? Wenigstens fühlte sie sich nicht ausgenutzt. Kami sei Dank. Die ganze Zeit über hatte er gefürchtet, dass es so sein würde, dass sie ihn dafür verabscheute. Ob er ihr das sagen sollte? So frei heraus? Sie konnten ja eigentlich darüber reden nicht wahr? Das gröbste war sowieso schon soeben gesagt worden, aber vorerst sollte er noch darauf warten, was sie sonst noch zu erzählen hatte. Ja, vielleicht würde sie ihm endlich sagen, was sie alles bedrückte, wer Tamaki war und vielleicht noch mehr. Vielleicht auch seine Vermutungen bestätigen, dass es etwas mit ihrem Freund zu tun hatte. An der Seite von Letzterem wirkte sie nämlich nicht mehr wie sie selbst... nicht, dass sie das nun tat, aber sie war dann einfach nicht natürlich... und dieser Anblick war dann noch viel schlimmer, weil er nicht wusste, was wirklich mit ihr los war. Er wusste nicht einmal, ob etwas war und hatte dann nur das Gefühl - und eben dieses war wirklich um einiges schlimmer. Doch nun hörte er ihr wirklich erst einmal zu, antwortete noch nicht einmal auf die Aussage, dass sie gar nichts richtig machen konnte. Er wollte sie nicht von ihrem "Redefluss" abhalten, wenn man das so nennen konnte. Sie sollte nicht denken, dass er sie irgendwo bremsen wollte... also war er am besten einfach ruhig... hörte zu, was sie zu sagen hatte- auch, wenn sie dabei noch umso verletzlicher aussah. "...Baka-Ren, das geht nicht so einfach!" Und das ignorierte er auch einmal... wahrscheinlich auch deshalb, weil er es - so fokussiert wie er auf die jetzige Geschichte war - gar nicht einmal richtig wahrgenommen hatte. Aber ja, es ging nicht so einfach... man konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Beziehungsweise war es ungemein schwer für sie überhaupt ein klares Wort auszusprechen... Sie tat ihm so unendlich Leid.
" ... Eigentlich bin ich schon lange über Tamaki hinweg... es macht mich zwar immer noch traurig, aber normalerweise fange ich nicht an zu heulen wie ein Schlosshund. Tamaki war mein Teamkamerad und ein echter Vollidiot.... " Nachdem sie kurz über ihr Gesicht gewischt hatte, sah sie in den Himmel, brauchte offenbar eine Pause von dem Gesagten. Noch einmal glitt sein Blick auf die Narbe an ihrem Rücken. Tamaki... "Aber... ich habe mich in ihn verliebt. Einmal ... da waren wir auf einer Mission die einen weitaus höheren Rang hatte, als gedacht... Der Nukenin holte gerade zum finalen Schlag mit seinem Schwert aus und Tama... er hat sich einfach vor mich geworfen." Deshalb also die Narbe. Dass es auf einer Mission geschehen war, war ihm klar gewesen - wo auch sonst? -, aber dass Tamaki sich vor sie geworfen hatte... Kami... Er fasste sich mit der Hand an die Stirn, schüttelte insgeheim nur den Kopf und konnte es nicht fassen, wie bekannt ihm das vor kam. Auf so eine schreckliche Art und Weise bekannt, die man wohl keinem Geschöpf auf Erden zu wünschen vermochte. Immerhin konnten sie sich noch ihre Gefühle gestehen und nichts blieb unausgesprochen. Er war nicht auf der Stellte tot gewesen, wie Risaka - aber wahrscheinlich war der Schmerz kein bisschen geringer gewesen dadurch. Vermutlich war das, was man vielleicht als Trost empfinden konnte - der gegönnte Abschied - vielleicht das schlimmste daran: Weil man sich eine Zukunft ausmalte, die man hätte haben können. Mit einer Familie, Kindern, Glück und Frieden. Einfach eine nette kleine heile Welt in der Großen, welche von Hass und Schmerz durchsäumt war. Wie sie die Augen zukniff, sagte, dass die alte Wunde wieder aufgerissen worden war... Sie ertrug den Schmerz nicht, das war offensichtlich... und durch die Narbe wurde sie jeden Tag daran erinnert, damit sie seinen Namen nicht vergaß. Aber vielleicht war es gerade das, was ihr noch zusätzliche Schmerzen bereitete, weil dann jene Wunde, die aufgerissen war, einfach nicht mehr heilen konnte. Weil sie offen blieb. Weil sie in ihrer jetzigen Lage nicht mehr damit fertig werden konnte.
"..." Nein, er konnte es wirklich nicht sehen, wenn sie einfach nur so dastand. Wusste nicht einmal wirklich, was er darauf antworten sollte. Eigentlich fiel ihm nur eine Sache ein, die sie brauchte. Eine Sache, die sie in diesem Moment ein wenig tröstete - obgleich es viel zu früh erschien. Trotzdem... er war kein Mensch, der zusehen konnte, wie andere litten, ohne etwas dagegen zu tun. Das ging einfach nicht und ja, aus diesem Grund glitt ein sanftes Lächeln abermals über seine Lippen, er nahm die Hand von seiner Stirn und fasste damit ihren Unterarm sanft - die erste Berührung seit fünf Jahren. "Komm her..." Es war nur ein leises Flüstern, als er sie bedacht zu sich zog und leicht an sich drückte, sie umarmte. Eine Umarmung war die einzige Sache, die ihm gerade einfiel, welche hilfreich sein konnte. Welche Hikari trösten konnte in ihrer jetzigen Lage. "...du musst da nicht mehr alleine durch..." Die gewissen Umstände.. er konnte sich einfach nur darunter ihren Freund vorstellen, denn wer wäre es sonst? Auf der Arbeit war sie doch respektiert, wie man heute wieder auf den Straßen gesehen hatte. Hikaru und ihre Familie würden ihr nie etwas antun. Es blieb doch nur noch ihr Freund übrig, der es hätte sein können, oder nicht? Nein, er musste es gar nicht als Frage formulieren, denn er wusste die vermeidliche Antwort bereits. "... es wird alles wieder gut... wenn du nicht aufhören kannst zu weinen, dann wein dich einfach aus... aber tu es nicht alleine... wein so viel, du musst... ich werde dich nicht wieder loslassen, okay?" Nachdem er sie zuvor nur leicht an sich gedrückt hatte, tat er es nun ein wenig stärker, aber trotzdem keinesfalls zwanghaft. Während eine seiner Hände um ihre Taille lag, lag die andere sanft auf ihrem Kopf, drückte ihn vorsichtig an seine Brust. Sie sollte sich ausweinen. Einfach ausweinen, denn das würde ihr gut tun. Und während er so dachte, konnte er nicht anders, als sich vorzustellen, wie sie jeden Tag in einem dunklen Zimmer saß und das alleine durchstand. Ganz alleine. Er würde sie nicht mehr loslassen... //Dieses Mal bleibe ich bei dir... Hika-Chan...//
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySo Jun 03, 2012 9:39 am

Hikaris Kopf konnte sie noch nie leiden und jetzt musste es natürlich am schlimmsten werden: Alles zog noch einmal an ihrem Inneren Auge vorbei fast so wie bei vielen Leuten, kurz bevor sie sterben, was nun keinesfalls hieß, dass Hika jetzt den Löffel abgeben würde... noch nicht. Allerdings war es nicht sicher, ob sie das nicht bald tun würde. Denn wenn sie wirklich diesen, wie sie fand, "kranken Gedanken" an den Tod loswerden wolle, musste sich bald mal etwas ändern. Und dieses etwas, betraf nicht nur ihre Einstellung sondern auch die Person, die sie am liebsten loswerden wollte, allerdings müsste sie dazu erst einmal langsam die Stärke gewinnen. Sie hatte ein Trauma von Tamakis Tod, ja, aber sie konnte davon loslassen und kam drüber hinweg. Sie dachte hin und wieder an ihn, besuchte jede Woche einmal sein Grab (und nicht fast täglich, so wie jetzt) und dachte, es wäre vorbei mit der Trauerzeit. Aber nach einem weiteren Ereignis, dass sie tiefer ins Wasser zog, trat Nekozawa Ikuto in ihr Leben. Sie weiß es noch ganz genau, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Sie guckte ziemlich doof aus der Wäsche, nicht ohne sich so oft wie möglich zu fragen, ob sie träumte. Sie hatte sich sogar, so sehr es sich auch nach Klischee anhören möchte, gekniffen um sich zu vergewissern, dass sie nicht doch träumte. Ikuto war Tamaki wie aus dem Gesicht geschnitten, sie sahen sich total ähnlich. Hätte sie nicht seine komplett andere Stimme gehört, wäre sie ihm vermutlich auch noch um den Hals gefallen. Durch ihre Intelligenz allein hatte sie es sich schon immer wieder eingeredet: Das konnte er nicht sein. Er starb vor ihr, sie war bei seiner Beerdigung dabei. Er konnte nicht zurück kommen.... und doch fiel sie auf Ikuto herein. Er sah einfach so aus wie er und wenn er lächelte... tja dann schaltete Hikaris sonst so guter Verstand ab. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis der Tamaki-Doppelgänger anfing, sich zu erkundigen. Die Braunhaarige wusste damals noch nicht, dass er ein kleiner Aufreißer war. Er hatte immer mehr als nur eine Freundin, aber davon hatte sie ja keine Ahnung. Schon bald fand der Doppelgänger heraus, warum sie immer freundlicher zu ihm war als zu anderen und warum sie öfter versuchte mit ihm ein Gespräch anzufangen. Obgleich Hika sich nie eingestehen wollte, dass sie verliebt war, das konnte sie noch nie, aber irgendwie war es dann doch so. Obwohl es sich nie so richtig nach Liebe anfühlte. Es war einfach... ja, wie sollte man es Ausdrücken? Anziehung, weil er ihm so ähnlich war? Einfach nur der Wunsch mit jemandem zusammen zu sein, den man als die Person sehen wollte, die man schon lange vermisst hatte? Wenn sie so darüber nachdachte... sie ist wirklich die größte Idiotin aller Zeiten. Sobald sie sich von Ikuto getrennt haben sollte - wenn sie es jemals fertig bekam - wollte sie erst einmal nichts mehr von Liebeskram hören. Sie musste sich auch erst wieder eingewöhnen, in einen normalen und schönen Alltag, oder? Naja... sofern das überhaupt möglich war. So ein Alltag.... er war einfach nur Wunschdenken. Genau so wie es der Wunsch war, dass Ikuto so wie Tama war... Schon allein wenn sie an ihren jetzigen Freund dachte... sie könnte noch mehr heulen. Es war ein Einziges Elend mit ihm. "Komm her..." ...Eh? Nicht umsonst hatten sich ihre Augen geweitet, als Ren sie in den Arm genommen hatte. "... es wird alles wieder gut... wenn du nicht aufhören kannst zu weinen, dann wein dich einfach aus... aber tu es nicht alleine... wein so viel, du musst... ich werde dich nicht wieder loslassen, okay?" Aw, crap. Jetzt fing sie noch mehr an zu weinen, aus vielen Gründen. Ihre Arme schlossen sich um Rens Rücken und sie drückte sich selbst an ihn und weinte einfach. Sie war fertig mit der Welt und es tat einfach gut, alles mal rauszulassen. Erstens weinte sie deswegen und zweitens, wenn das auch nur ein kleiner Teil war, aus Freude. Einfach, weil Ren für sie da war - nach all dieser Zeit. Und diese Nähe, die sie schon viel zu lange nicht mehr zueinander hatten, war wieder da. Danke....danke, Ren. Sie konnte sich nur wiederholen... wenn sie Ikuto nun sehen würde, dann hätte sie die Hölle. Sie durfte noch nicht einmal in die Nähe anderen Jungen, außer ihrem Bruder, gelangen, ohne das er einen halben Anfall bekam. Sie hatte Angst vor ihm, obwohl sie ihn ganz leicht einschüchtern könnte wenn da nicht... dieser eine Aspekt wäre. Nach einer kleinen Weile (und sie wusst überhaupt nicht, wie lang das war) hatte sie sich einigermaßen beruhigt und auch die Tränen schienen ihren Schlussstrich zu ziehen, vielleicht hatte sie das hier einfach mal gebraucht? Von der richtigen Person? Ah, tut mir leid... ich hab dich ganz vollgeheult.... Nun, es war an der Zeit ihm die Wahrheit zu sagen. Er war für sie da und er würde auch für sie da sein, da konnte sie sich sicher sein, sie wusste es. Da brachte sie es kaum übers Herz, ihn anzulügen oder ihm nicht die ganze Wahrheit zu erzählen. Die harte Wahrheit. Aber.... ihr würde es nicht so einfach über die Lippen kommen. Wie oft wollte sie schon bei ihrer Familie ansetzen? Sie hätte nur einmal etwas sagen müssen und Hikaru hätte ihn in Grund und Boden getrampelt, so wie Rens Tür damals... aber es wäre aus zweiter Sicht nur ein weiteres Trauma weil ihr Freund Tamaki so ähnlich sah.... Es war zum verrückt werden. Über die Zeit... hab ich eine Fassade aufgebaut, eine Maske.... Meine ganze Lächlerei bis jetzt.... sie war falsch, gespielt. Sie traute sich nicht Ren los zu lassen und ihm in die Augen zu schauen, so sehr schämte sie sich, wie sie sich die ganze Zeit nur so benehmen konnte mit ihrem Schauspiel. Ich... ich habe alle angelogen. Ich wollte nicht das sie wissen... was in mir vorgeht. Ich halte mich selbst schon für eine kranke Person... Die Jônin hatte überhaupt keine Ahnung, wie sie anfangen sollte. Wie zum Teufel sollte sie erklären, was ihr Freund eigentlich anstellte? Sie fand einfach keinen Guten Satzanfang. Ich bin die Letzte, die die Schuld gerne auf andere schiebt aber.... das ich so geworden bin.... daran ist mein Freund schuld.... Ich war in letzter ab und an schon so weit mir das Leben zu nehmen... Ich denke auch immer noch darüber nach. Jetzt war das schlimmste raus, der wohl gröbste Gedanke, der in ihrem Kopf herrschte. Sie hoffte nur, Ren würde ihr bis zum Ende zuhören auch wenn sie schon so etwas erwähnte was... naja nicht mehr ganz normal war. Aber was an der Story, mit der sie zu schaffen hatte, war schon normal? Richtig, gar nichts. Mein Freund... Ikuto... in gewisser Maßen kann ich sagen das er mich fertig macht... Das meiste war raus und sie hatte sich ihm eigentlich vollkommen geöffnet. Es waren Dinge, von denen noch nicht einmal ihre Familie wusste. Allerdings hatte sie immer noch Angst wenn sie auch nur den Namen ihres Freundes aussprach.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptySo Jun 03, 2012 10:40 am

Als er sie in den Arm genommen hatte, hatte er sich eine kurze Zeit vorgestellt, wie es wäre, es damals gleich getan zu haben. Wenn er das nämlich gemacht hätte... vielleicht wäre es so weit wie es nun einmal jetzt war nicht gekommen? Ja, vielleicht stünden sie nun immer so zusammen auf dem Friedhof und hielten die Hand des anderen - erst an Tamakis und dann an Risakas Grab. Ja, er hatte sich vorgestellt, was gewesen wäre, wenn er nicht so ein großer Idiot gewesen wäre. Oder wenn sie beide schon viel früher miteinander gesprochen hätten. Wahrscheinlich wäre es dann gar nicht so weit gekommen. So vieles ging in seinem Kopf vor, während er spürte, wie ihre Fassade immer weiter an seiner Brust bröckelte. Sie bröckelte wie seine Vorstellungen, denn diese waren alles andere als realistisch oder logisch. Im Gegenteil: Sie waren Tagträume. Dumme, idiotische Tagträume, die niemand haben wollte. Was wäre wenn? Es gab kein Wenn. Es gab für ihn in diesem Moment nur Hikari, welche die Arme um seinen Rücken schlang und sich an ihn drückte. Als ob er ein rettendes Stück Holz auf dem weiten Meer wäre und ihr Schiff gerade gekentert wäre. Kami, wie sie heulte. Was hatte man ihr nur die Jahre über angetan, dass sie so heulen konnte? Das konnte unmöglich er gewesen sein - sie sagte ja selbst, dass es einfach diese alte Wunde war, die durch "gewisse Umstände" wieder aufging. Die für sie wohl nicht mehr zu heilen war. "Sssh...", hauchte er es ihr in das Ohr, wie einem kleinen Baby, das man versuchte, zu beruhigen, wiegte sie sogar kaum merklich. Wie ein kleines heulendes Kind, das sich weh getan hatte oder das gerade einfach Angst vor etwas zu haben schien. Bei Hikari war es vielleicht beides. Einerseits hatte sie solch große Schmerzen auf Grund von Tamaki und andererseits... ja, da war noch eine gewisse Angst vor etwas anderem... das etwas, das ihre Wunde nicht so einfach heilen ließ... und es vielleicht nie tun würde. Ob es eine Wunde war, die ihrer Meinung nach nie aufhören würde zu bluten? Wie konnte man ihr so etwas nur antun? Er verstand es nicht, nein, er verstand es einfach nicht. Die Braunhaarige war doch der letzte Mensch, der anderen aus Spaß weh tat - ihn mal ausgenommen, wenn man es auf früher bezog -, also wie konnte man es tun? Wie konnte man es schaffen, ihr Lächeln zu brechen? Gut, er war wirklich nicht derjenige, der sich das nun fragen sollte, denn immerhin war er genauso daran Schuld... Schuld daran, weil er wohl der Ausgangspunkt gewesen war, der all ihre negativen Emotionen auf den Plan gerufen hatte. Und doch... dieser Kerl... Allein bei dem Gedanken daran, was er ihr alles angetan haben könnte, wurde ihm schlecht - was sogar Theo zu bemerken schien, der die ganze Zeit über ruhig auf seinem Kopf saß und wirklich gar nichts von sich gab.
"Ah, tut mir leid... ich hab dich ganz vollgeheult...." Es dauerte eine Weile, bis ihre Tränen langsam anfingen, zu versiegen und ja... sein Hemd war mehr oder weniger feucht, aber immerhin hatte es seinen Zweck erfüllt. "...hey... ich habe gesagt, dass du das darfst - und es ist mal eine Abwechslung." Da war sie wieder... seine alte Unbeschwertheit, die kurz wieder aufflammte und mit einem Lächeln eben jenes verkündete. Ren wusste nicht woher er sie hatte, doch bisher hatte er stets in seinen Erinnerungen die Erfahrungen gemacht, dass sie den Leuten gut tat. Sie gab ihnen das Gefühl, dass Probleme gar nicht mehr so groß waren. Dass Dinge die schief gelaufen waren, nun einmal schief laufen konnten. Seis drum. Es war einfach so. Wahrscheinlich hatte er sich deshalb auch mit den Leuten immer gut verstanden - noch eine Erklärung, weshalb er eher zurückgezogen und unbeachtet gelebt hatte die letzten Jahre: Diese Leichtigkeit, diese Unbeschwertheit war nämlich verflogen gewesen. Dass sie aber gerade in diesem Moment wieder kommen sollte, wurde aber schließlich doch davon verhindert, was Hikari im nächsten Moment sagte: Es war ein Geständnis dessen, dass sie nur ein Lächeln aufgehabt hatte und auch dessen, dass ihr Freund der Übeltäter war. Dass sie sich für krank hielt... Man merkte, dass sich sein Körper anspannte, als er sich vorstellte, was ihr "Freund" alles mit ihr gemacht haben konnte, dass sie sich so fühlte. Hikari merkte diese Anspannung wohl vor allem an seinem Oberkörper, seinen Bauchmuskeln, die sich gefährlich zusammenzogen. Wie früher, wenn er wütend geworden war und ja... Ren war selten wütend geworden, weshalb man durchaus sagen konnte, dass man das nicht wirklich erleben wollte. Wenn er nämlich einmal wütend gewesen war, dann konnte die Ursache sich bereits ein literarisches Grab schaufeln. Ja, er hatte einen langen Geduldsfaden gehabt in Sachen Wut, aber wenn er einmal reiste, dann war es aus mit der schönen Tuerei. Dann wurde er knallhart und so verspürte er auch nun das Verlangen, diesem "Freund".... okay, er hätte das Verlangen verspürt, wäre Hikari mit ihrer Aussage dann schon fertig gewesen. Letzteres war nämlich nicht der Fall - leider - und das, was nun kam, erschütterte wahrscheinlich die Grundpfeiler seiner Seele: Sie hatte sich umbringen wollen. Nur langsam kehrte die Farbe nach seinem kurzen "Aussetzer" diesbezüglich wieder in sein Gesicht zurück. Sogar sein Herzschlag hatte bei jenen Worten kurz den Geist aufgegeben vor Schreck. Die Tatsache, dass sie meinte, dass sie immer noch darüber nachdenken würde, machte es nicht wirklich besser - eher schlechter, schrecklicher. Aus diesem Grund, nicht von dieser Vorstellung weg kommend, drückte sie nur noch fester an sich und ließ seinen Kopf sinken, presste seine Augenlider aufeinander und legte seinen Kopf schließlich kaum merklich auf ihrer Schulter ab, berührte diese eher gesagt nur mit der Nasenspitze. Er musste es verkraften... der Schock saß tief... es war doch eine natürliche Reaktion, wenn er sie nun festhielt, als ob man sie ihm entreißen könnte, oder? Man musste es sich doch nur einmal vorstellen, wie es in ihm aussah: Da war jemand, den man über alles liebte und dem man das nicht einmal sagen konnte. Dieser jemand ging einem fünf Jahre auf Grund des "eigenen" Verschuldens aus dem Weg und schien glücklich zu sein, obwohl man wusste, dass dieser eigentlich nicht sein konnte. Man hofft, dass man irgendwann wieder miteinander reden konnte, eben weil man sich nach der gemeinsamen Zeit sehnt und dann... erfuhr man, dass dieser Mensch wahrlich unsagbar schwer gelitten hatte und... und sich das Leben nehmen wollte? In diesem Moment vielleicht immer noch gerade daran dachte? Dass dieser Mensch keinen Sinn mehr in seinem Leben fand und sich jeden Morgen aufs Neue fragte, ob man denn nicht einen Schlusspunkt setzen sollte? Nein! Das konnte er nicht akzeptieren... sie konnte doch nicht... sterben wollen.
"Mein Freund... Ikuto... in gewisser Maßen kann ich sagen das er mich fertig macht..." Das brachte das Fass tief in seiner Seele zum überlaufen und ja, er musste sich beherrschen in seiner Haltung zu verweilen und nicht zu diesem Ikuto zu rennen und ihn der Länge nach aufzuschneiden für das, was er ihr antat. Er biss sich auf die Lippen, versuchte seine Gedanken der Wut in sich zu behalten, während er sie weiter hielt, seinen Kopf leicht seitlich an ihren lehnte. Damit sie wusste, dass er da war... aber das wusste sie doch auch so oder? Wieso wollte sie sich das Leben nehmen? "Ich .... ertrage alleine den Gedanken nicht... dass ich... eines morgens aufwache und erfahre, dass du... dir das Leben genommen hast..." Es musste einfach heraus. Es ging nicht anders und musste heraus. Der Gedanke... damit hatte er nicht einmal von der Vorstellung angefangen, die diesen Gedanken voraussetzte. Konnte sie nun also nachempfinden, was das für ihn bedeuten würde? Konnte sie es verstehen? Diese Pein, welche ihm dieser Gedanke bereitete? Nein, er wollte sie nicht verlieren... nicht noch einmal.. und schon gar nicht für immer. Es tat so weh... Es tat so weh, dass sie sich womöglich gestern das Leben nehmen wollte und er hätte ihr nicht mal sagen können, was sie ihm bedeutete? Nein, daran durfte er gar nicht erst denken. Eigentlich wollte er weinen.... er sollte weinen.... aber er konnte es nicht. Es ging irgendwie nicht. "Du bist keine kranke Person, verdammt..." Eigentlich wollte er nicht, dass seine Stimme so verletzt klang... aber er konnte nichts daran ändern - hoffentlich dachte sie nicht, dass er gleich anfing zu weinen. "... du bist eine der wunderbarsten Personen die ich kenne... und alleine der Gedanke, dass du dir das Leben nehmen könntest... dass du so denkst... ich kann ihn wirklich nicht ertragen... du musst leben, okay? Tu dir nie so etwas an.... Ich bitte dich, mach das nie." Nur langsam gelang es ihm, sich ein wieder ein wenig zu lockern, während er noch einmal den Duft ihrer Haare einsog und dann tief durchatmete, sich langsam dann auch von ihr löste. Damit er ihr ins Gesicht schauen konnte, seine Hände auf ihre Schultern legen konnte - was er beides tat. "Selbst wenn du es nicht wolltest... selbst wenn du mich dafür hassen würdest... wenn ich ihn sehen würde... wenn er dir solche Dinge antut... ich würde ihn..." Er konnte nicht weiter sprechen, musste seinen Blick senken, weil er ihr nicht weiter in die Augen blicken wollte. Er wollte sie nicht mit einem verletzten Blick anschauen, in dem man die Wut lesen konnte. Das konnte er einfach nicht. "Lebe.... okay...?" Nur ein kleines Flüstern war es, welches er ganz ohne den hörbaren Drang diesem Mistkerl von Ikuto etwas ins Gesicht zu knallen, heraus brachte.... nicht mehr.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMo Jun 04, 2012 11:54 am

Es wäre gelogen, wenn Hikari nun sagen würde, jeder Schmerz wäre nun weg aber... sie fühlte sich jetzt um so vieles erleichtert. Einfach das Ganze jemandem zu erzählen, anscheinend musste es wirklich raus. Und sie glaubte auch, dass ihr keiner diesen Ballast so sehr abnehmen konnte wie Ren. Zwar war er der Letzte, den sie mit ihren Problemen belasten wollte, allerdings sagten ihr ihre Gedanken, dass sie wohl niemand hätte so trösten können wie er. Ob es bloß Einbildung war oder nicht war ihr nun egal. Fest stand, dass er gerade für sie da war, obwohl sie schon so lange nicht mehr miteinander geredet hatten. Er hätte sie immerhin auch alleine lassen oder einfach gar nichts sagen können, aber er hatte es nicht getan. Jetzt war sie sich sicher: Das, was sie für Ikuto anfangs empfunden hatte, es war ganz sicher nicht Liebe es war einfach nur... Anziehung, Trost. Trost, weil er Tamaki so ähnlich sah und sie ihn quasi noch einmal sehen konnte und auch Trost wegen Ren, die Sache mit ihm hatte ihr nämlich auch einen emotionalen Tiefschlag in Sachen Schmerz bereitet. Es war einfach... es war unbeschreiblich, wie sie nur an ihn geraten konnte oder wie sie immer noch mit diesem Doppelgänger zusammen war. Sie hatte Ikuto nie wirklich geliebt, denn tief im Inneren hatte immer Ren seinen Platz. Und... sie war sich nicht ganz sicher, ob es so wahr, aber er hatte ihn immer noch... Wenigstens hatte es mal ein Gutes, dass sie nicht so leicht loslassen konnte. Hoffentlich mutierte sie nicht noch zur psychisch labilen Klette... wenn das passierte sollte sie sich wirklich bald mal in die Geschlossene einweisen lassen, in eine Gummizelle. Immerhin war sie Suizidgefährdet... Kami, wenn das nur ihre Familie wusste oder Kizuna... Da musste Hika Angst haben, dass die sie umbringen, vor lauter Schreck und Wut. Sie hatte immer an sie gedacht, wenn sie etwas scharfes in der Hand hielt oder gerade in einem Kampf war. Sollte sie es einfach beenden? Nein, denn ihr kamen immer wieder diese Gesichter in den Sinn. Sie konnte es ihnen nicht antun, allen nicht. Oder war es doch nur, weil sie so ein verdammter Feigling war, der sich vor dem Tod fürchtete? Entweder beides oder eins davon, irgendetwas musste es ja sein. Der Gedanke, nicht mehr in dieser Welt zu verweilen... manchmal, kam er ihr verlockend vor. Immer dann, wenn sie gerade mit den Nerven völlig am Ende war. Alleine in einem Zimmer, den Kopf auf dem Tisch und die Hände über ihm. Wie sie immer aus dieser Position ging und langsam ihre Iryôutensilien betrachtete, besonders das glänzende Skalpell... manchmal war es zu verlockend oder diverse Medikamente. Es war komisch, dass sie zwischen so vielen Fronten stand. Sie widerte sich schon fast selbst an, wenn sie so anfing zu denken. Es war einfach grotesk und... ach sie konnte es auch nicht ganz so beschreiben. Sie wusste eigentlich auch gar nicht, was sie den Personen, denen sie wichtig war, antun würde. Sie hatte verdammt nochmal keine Ahnung davon, wie sie jetzt endlich bemerkte, dank Ren. Es musste sie wirklich mal wieder jemand wachrütteln. Schon allein zu hören, was er da gerade gesagt hatte... dass er den Gedanken nicht ertragen könne, wenn er erfahren würde, dass sie... sie hatte die Augen ein wenig geweitet einfach auch, weil es sie freute, dass sie ihm noch naja... so wichtig war. Oder als sie vorhin gespürt hatte, wie er sich angespannt hatte wegen Ikuto, machte es ihn so wütend? "Du bist keine kranke Person, verdammt..." Ihre Augen weiteten sich abermals. Seine Stimme... hatte sie ihn verletzt? So sehr? Es tat ihr im Herzen weh, dass sie das getan hatte. Es war ganz sicher nicht ihre Absicht. Dementsprechend wurde auch ihr Blick wieder trauriger und ernster, schon allein wie fest er sie gehalten hatte, als würde sie gleich weg sein oder jemand kommen und sie wegnehmen. Seine Worte machten sie Traurig, weil... es war gar nicht in Worte zu fassen, was gerade in ihr vorging. Er lockerte seine Umarmung und legte seine Hände auf ihre Schultern, schaute sie an. Sie konnte auch nicht anders, als ihm mit ihrem Blick in die Augen zu sehen. Es tat ihr leid, dass sie ihn verletzt hatte. Es... es tat weh. Seine nächsten Worte... zugegeben, Ikuto verdiente es geschlagen zu werden, verprügelt. Aber.. er sah ihm doch so ähnlich und sie hing so daran deshalb konnte sie es genau so wenig sehen wenn... das wäre dann genau das gleiche Drama wie damals, es wäre nichts anderes. "Lebe.... okay...?" Sie hatte den Mund geöffnet um etwas zu sagen, aber man hatte nur einen leichten Laut gehört. Die richtigen Worte konnte sie gerade nicht finden, aber seis drum. Es war egal. Langsam, fast so als würde sie sich nicht trauen, hob sie ihre rechte Hand und legte sie ohne weiter zu überlegen (was auch doof rüberkommen würde) auf Rens Wange. Sanft und zaghaft strich sie darüber, hoffentlich war so viel Kontakt noch nicht zu früh. Ren... es tut mir leid, wenn ich dich mit meinen Worten verletzt habe... das ist das letzte, was ich tun wollte. Sie pausierte kurz und versuchte leicht zu lächeln. ... Ich wollte dich nur nicht anlügen. Es ist das, was in meinem Kopf vorgeht und ich will ehrlich zu dir sein. Dich anzulügen wäre... ich könnte es mir so nicht verzeihen. Sie musste tief durchatmen. Nicht das wieder irgendwelche heimtückischen und fiesen Tränen über ihr Gesicht rollten, jetzt wo ihre Augen literarisch endlich den Rand hielten. Sie schaute nicht länger in Rens Gesicht, sondern richtete den Blick auf den Boden. Ich will mit ihm Schluss machen, mehr als alles andere... ich würde ihn am liebsten selbst schlagen aber... es geht nicht. Ich bringe es nicht fertig... weil... weil er das komplette Ebenbild von Tamaki ist... Egal was er mir alles antut und wie oft ich schon am Ende war ich... ich schaffe es nicht. Sie war schon enttäuscht von sich selbst, dass sie einfach zu schwach war. Sie konnte nichts tun, als wäre sie angekettet oder in einem Teufelskreis. Es wollte einfach nicht funktionieren eine Tatsache mit der... mit der sie nicht mehr leben konnte und wollte. Ich... ich wollte es niemandem erzählen, weil ich sie nicht damit belasten will, wegen diesem... Sie fand noch nicht mal eine Beleidigung, die zu ihm passte. Aber... ich kann dich einfach nicht anlügen... Sie lächelte und schaute ihn nun wieder an. Es war ein Fakt, mit dem sie auch schon lange klar kam. Allerdings... sie wollte ihm wirklich nicht weh tun es war immer noch ein Schock... er war der Letzte, bei dem sie das tun wollte.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyDi Jun 05, 2012 7:35 am

Was sollte er nur tun? Was wäre, wenn sie nicht verstehen könnte, wie wichtig sie ihm war? Wenn sie wieder nur Probleme für sich selbst beschlagnahmte und niemanden an ihrem Innenleben teilhaben ließ? Wenn sie dachte, dass sie ihm nie wieder etwas sagen wollte, weil er sie so verletzt angesehen und angesprochen hatte. Was wäre wenn sie sich nun erst recht vor ihm verschließen würde? Ja, was wäre dann? Was würde er dann tun? Würde er es aushalten? Zusehen, wie sie zu Grunde ging? The Hell! Das würde er ganz sicher nicht... und doch fiel es ihm schwer, seinen Blick vom Boden zu lösen, während er kurz darauf auch schon eine Hand an seiner Wange spürte. Es ließ ihn zusammenzucken. Nicht, weil er Angst hatte. Nicht, weil er wirklich erschrak - sondern vielmehr deshalb, weil es einfach "ungewohnt" war. Die vergangenen Jahre hindurch hatte niemand mehr wirklich einen Schritt auf sie zu gemacht. Niemand war in seinen Kreis getreten - was wohl auch damit zusammenhing, dass er den Radius dieses Kreises eben verkleinert hatte. Ren hatte wie ein kleiner abgeschotteter Kreis in einem großen gelebt, nichts und niemanden emotional an sich heran gelassen. Ab und an waren da schon zwar ein paar Dinge an die Außenwelt getreten, doch die Membran dieses Kreises hatte sich immer wieder neu aufgebaut. War es also ein Wunder, dass diese Berührung für ihn ungewohnt und daher auch leicht unangenehm war? Kami, wahrscheinlich wäre er bei jedem anderen Menschen nun sofort auf Distanz gegangen, seinen inneren Schutzwall hervorgezogen, damit auch ja nichts an ihn trat. Damit er sich nicht wieder mit jemandem beschäftigen musste. Bei jedem anderen - nur nicht bei Hikari. Denn ihre Hand, so zierlich und so zart, war ihm vertraut. Sie vermittelte ihm instinktiv ein Gefühl der Nähe - was genau das war, was er wohl in diesem Moment am meisten gebraucht hatte. Diese Geste gab ihm das Gefühl, dass sie immer noch da war. Dass sie nicht einfach so verschwinden würde... weil sie ihn berührte. Weil das doch ein Zeichen dafür war, dass sie noch hier war. Dass man sie dieser Welt nicht entreißen konnte. "Ren..."
Als ihre Stimme erklang, sie anfing zu reden, spürte er, wie ihm kurz ein Stein vom Herzen fiel. Hatte er sich so hineingesteigert in die Vorstellung, dass er sie verlieren könnte, dass er kurzzeitig wirklich gedacht hatte, dass sie verschwinden würde? Dass man sie ihm gleich entreißen würde? Nur langsam hob er seinen Kopf wieder, sah dabei fast schon aus, wie ein Kind, dass sich langsam zu seinem Elter umdrehte, welcher es geschimpft hatte. Allerdings war der Blick nicht so ängstlich, sondern vielmehr noch ein wenig überrascht auf Grund dieser Berührung die sie getätigt hatte - selbst, wenn es nur seine Wange war. "...es tut mir leid, wenn ich dich mit meinen Worten verletzt habe... das ist das letzte, was ich tun wollte." Natürlich wollte sie das nicht und das wusste er auch... und doch tat es so unendlich mehr weh, als sie es sich wohl gerade vorstellen konnte. Nur mühsam schaffte er es, diesen verletzten Blick gänzlich aufzugeben, an etwas anderes zu denken. Wenn sie sich nun auch noch Sorgen um ihn machte... Nein, das wollte er nicht. Sie hatte genug Probleme und das wusste er wohl nun. Er wollte ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten. Wirklich nicht. Vielmehr wollte er ihr helfen, ihre zu bewältigen. Damit sie wieder lächeln konnte und es nicht nur so versuchte, wie jetzt. Damit er dieses strahlende Lächeln wieder sehen konnte in der Sonne des Hi-no Kuni. Ja, damit sie ihn vielleicht auch wieder so behandeln konnte wie früher - mit einer Vertrautheit und Freundschaft.... Aber was sagte sie da? Ihn nicht anlügen? Darum hatte sie es ihm gesagt? Weil sie sich eine Lüge nicht verzeihen könnte? Aber wie konnte sie sich dann bitteschön das verzeihen, was sie nun sagte? Dass sie nicht zusehen könnte, wie er diesem Ikuto... Wieso?! Wieso konnte sie das nicht? Und wieso wollte sie offenkundig nicht, dass er ihr denn dabei half? Dass er sich diesen "Freund" vornahm, der keinerlei Moral oder dergleichen aufzuweisen hatte, wie es denn schien? Tamaki war doch tot, wieso...? Er wollte ihr helfen und wieder versagte sie sich seiner Hilfe? "Aber... ich kann dich einfach nicht anlügen..." //Wieso hast du es dann die ganze Zeit versucht?// Es war die erste Frage, die er stellen wollte, doch nun musste er sich erst einmal wieder neu ordnen. Konnte er ihre Beweggründe bei diesem Kerl zu bleiben so weit verstehen? Dass sie auf Tamaki her ruhten, weil er ihm so ähnlich sah?
Vorsichtig legte er schließlich seine eigene Hand auf die Ihre, seufzte, schloss die Augen. "Wenn ich vor fünf Jahren vor dir gestanden hätte..." Während er begann, seine Frage zu stellen, strich er vorsichtig Hikaris Hand von seinem Gesicht, ließ sie jedoch nicht los und hielt sie immer noch fest - auf Brusthöhe. "... und dir - wie nun - gesagt hätte, dass dieser Kerl dich einfach nicht verdient hat und dass du selbst etwas besseres verdienst... hättest du dann den Mut aufbringen und über diese äußere Täuschung hinwegsehen können?" Täuschung. Genau das war es, was dieser Ikuto seiner Meinung nach wohl praktizierte. Wahrscheinlich hatte er in den Akten, die er mit Sicherheit irgendwo einsehen konnte - obgleich er ein Shinobi war oder dort Bekannte hatte -, ein Bild von diesem Tamaki gesehen und ging jeden Monat zum Friseur um sie sich "wie üblich" schneiden zu lassen. Dann kamen noch Psychopraktiken dazu und das Trugbild war perfekt. Nein, Ren konnte diese Mistechse nichts vor machen, wenn er so war wie Tamaki. "....Zumal... diese äußere Täuschung durch deine Einbildung perfektioniert wird. Du denkst, dass er es ist, aber das ist er nicht." Kami, man konnte seine Abneigung gegenüber diesem Menschen regelrecht heraushören, weshalb er nun kurz durchatmen musste und ihre Hand losließ, welche er ja noch zuvor gehalten hatte. Es waren harte Worte, ja... aber sie musste doch verstehen, dass sie so etwas nicht runtermachen konnte... dass es ein perfides Spiel war. Nein, er würde nicht zulassen, dass dieser Kerl sie so fertig machte und bis in den Selbstmord trieb. Ob sie vor fünf Jahren begrüßt hätte, wenn er sich seiner angenommen hätte? Er wusste es nicht - und genauso wenig wusste er, ob seine Worte vielleicht zu hart gewesen wäre. Fünf Jahre, die er kaum mit jemandem in seinem verkümmerten sozialen Umfeld verbracht hatte... konnte er sich überhaupt noch in sie hinein versetzen? Was, wenn sie seine Worte und sein zuvor ernster Blick, der keine Emotion hatte zulassen wollen, so sehr verletzt hatten, wie ihre Worte zuvor ihn? Kami, ja... vielleicht hatte er es wirklich übertrieben. Seine Hand legte sich an seine Stirn, er fuhr sich kurz durch seinen Pony, wobei er sich auf die Zähne biss. Okay... das mit den fünf Jahren war wahrscheinlich wirklich zu verletzend gewesen, also sollte er es irgendwie wieder wett machen... damit er sie nicht wieder so sehen musste. Aber wie sollte er ihr sonst die Augen öffnen? Er hatte ihr gesagt, dass sie etwas besseres verdient hatte - und mal rein realistisch gesehen würde das auch nicht er sein, obwohl er sich das wünschte. Er wollte sagen, dass sie es mal mit ihm versuchen sollte, doch das war vollkommen idiotisch, sodass er über sich selbst lachen musste - was er auch tat und den Kopf dabei schüttelte. "Okay... tut mir Leid, ich habe mich... irgendwie hineingesteigert... ich bin offen, wenn ich dir sage, dass ihr euch trennen solltet... aber ich glaube ich habe nicht das Recht das dir zu sagen - zumal du es schon selbst weißt. Genauso wenig wie ausgerechnet ich das Recht hätte, ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Das musst du selbst machen und du sollst eigentlich nur wissen, dass ich dann hinter dir stehe und dass du nicht auf dich allein gestellt bist." Das war so schwer zu erklären. "Und das mit den fünf Jahren... vergiss das einfach, das war ein dummer Kommentar... Es ist so viel zu bereden mit diesem Versäumnis und wir müssen nicht alles auf einmal aufarbeiten, oder? Lass uns einfach alles dort, wo wir nun stehen weitermachen und keinen Schritt überspringen. Es ist nicht so, als ob wir die Welt kaufen wollen oder so..." Die Welt kaufen? Kami, das musste er ja eigentlich gar nicht, wenn er gerade daran dachte, dass diese genau vor ihm stand. Aber egal... vollkommen egal... "Und wenn du jemanden belasten willst... bitte tu es bei mir, okay?" Mit einem Mal war ein Lächeln auf seinem Gesicht. Es war ein breites Lächeln, aber nicht mit seinem sarkastisch-hämischen Grinsen von früher zu vergleichen... es war ein Lächeln, dass Hikari wohl zeigen würde, dass er es dieses Mal ernst meinte. Hoffentlich hatte sie nicht zu sehr verletzt... zwar hatte er seine Aussagen kurze Zeit später revidiert... doch im Grunde genommen waren sie einfach aus seiner Seele gequollen... sie waren die Bestätigung, dass er so dachte... Hoffentlich war der Schaden, den er damit angerichtet hatte, nicht zu groß.
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyDi Jun 05, 2012 11:15 am

"Wenn ich vor fünf Jahren vor dir gestanden hätte...... und dir - wie nun - gesagt hätte, dass dieser Kerl dich einfach nicht verdient hat und dass du selbst etwas besseres verdienst... hättest du dann den Mut aufbringen und über diese äußere Täuschung hinwegsehen können?" Hikaris Blick hatte sich schlagartig geändert und ihre Augen wurden wieder etwas weiter. Die Frage warf sie aus der Bahn, mit allem hatte sie gerechnet... aber... sie hatte ja gar keine Ahnung, sie musste nachdenken. Obgleich sie sich nun ungern an "vor fünf Jahren" erinnerte, weil es immer noch recht vage in ihren Gedanken war, allerdings... hätte sie es dann machen können? Wäre sie stark genug gewesen, im Gegensatz zu jetzt? Die Lösung nahm diesmal gar keinen langen Weg ein, so wie sonst wenn es um solche Dinge ging. Nein, diesmal war sie glasklar. Einfach, einfach und simpel. Sie brauchte eigentlich gar nicht lange darüber nachdenken, weil die Antwort so offensichtlich war. "....Zumal... diese äußere Täuschung durch deine Einbildung perfektioniert wird. Du denkst, dass er es ist, aber das ist er nicht." Genau so war es. Die Worte prasselten auf sie herein - genau ihre Gedanken, die, die sie immer hatte. Es war die ganzen Jahre über so. Es war nur ihre Einbildung und sein Aussehen es war... sie war einfach dumm. Da konnte man nichts weg tun, es war einfach so. In dieser Hinsicht.... da nützte ihr ihr ganzes "tolles" Oberstübchen nichts. Es war die brutale und harte Realität, die sie vorher in Gedanken angesprochen hatte und vor die Ren sie nun stellte. Sie hätte von Anfang an auf ihr Herz hören sollen, auch wen es weh getan hätte. Wobei sie nun wieder bei Rens Frage angekommen war, dessen Antwort sie kannte. Die ganze Zeit über blieb sie still und ließ ihn vollkommen zu Ende sprechen. Er stand hinter ihr und würde ihr helfen, für sie da sein. Er war sozusagen ihr Fels in der Brandung... ihre Familie konnte sie nämlich nicht vor solche Tatsachen werfen, wie die, die sie Ren vor ein paar Minuten erzählt hatte sie würden.... nein, sie durfte jetzt nicht vom Thema abschweifen. Sie wollte immer noch die Antwort sagen, die die ganze Zeit über in ihrem Kopf herumschwirrte, obgleich Ren sich für die Frage entschuldigt hatte. Aber... das musste er nicht. Es war so, das wusste sie doch selbst auch und trotzdem war sie so... dumm. Sogar Hikaru wäre in dem Fall klüger als sie... Es brachte sie zum seufzen, Ren hatte es mit Sicherheit gehört. Sie war ein Superhirn, aber für Dinge wie diese die in dem Fall total offensichtlich waren die checkte sie einfach nicht sondern erst dann, wenn man sie ihr hart gegenüberstellte. Aber wenigstens war sie nun richtig wach, ihre eigenen Gedanken hielt sie sowieso immer für schwach. Wahrscheinlich. Es kam einfach so heraus und sie wusste nicht, ob Ren klar war, was sie mit diesem Wort meinte. Ich hätte es damals wahrscheinlich geschafft.... Die ganze Zeit über hatte sie auf den Boden gestarrt, die Worte kamen ihr nur Schwer über die Zunge, zogen sich wie ein elendig langer Kaugummi. Es... es war kein dummer Kommentar.... Es ist einfach so. Sie pausierte kurz und strich sich ein paar Haarsträhnen zurück. Wenn ich darüber nachdenke... mir fällt keine andere Antwort ein und... du hast Recht. Ich weiß, dass Alles nur meine Einbildung ist und trotzdem bin ich so blind. Mir nützt mein ganzes Superhirn nichts, wenn ich in diesem Fall so dumm bin. Sie lächelte leicht, es war ein bitteres Lächeln. Deshalb, weil es wie bereits gesagt einfach so war. Ich komme mir selbst total albern vor, weil es ein total banaler Grund ist, warum ich es einfach nicht zusammen bringe... ich hasse es. Mit ihrer nun freien, rechten Hand umklammerte sie ihren linken Arm, sie war wirklich enttäuscht von sich selbst. Sie war so unglaublich schwach geworden durch diese Ereignisse und einen Menschen... einen der ihr Leben total ruiniert hatte, weil es für ihn ein Spaß war andere Leute zu quälen in aller Form. Ich bin so schwach und labil geworden... ich mag mich selbst nicht mehr.... es gibt so viele Dinge, die ich hätte anders machen wollen. Und das waren Dinge, die nicht mehr veränderbar waren. Tamakis Schicksal hätte sie nicht ändern können, egal wie man es drehte und wendete. Hikaru und ihr Sensei wären zu spät gekommen und alle sagten das selbe: Egal, was du gemacht hättest, er hätte dich beschützt... Es war ein vollendetes Geschehniss. Allerdings... sie hätte die Sache zwischen ihr und Ren ändern können. Sie hätte ihn ansprechen sollen und wenn er nichts gesagt hätte, ihn anschreien sollen, so lange, bis es geklärt war... Sie hätte es tun sollen. Und dann... dann wäre sie auch nicht auf seine Masche reingefallen. Eine weitere Sache, die sie Rückgängig machen wollte: Niemals so dumm gewesen zu sein, auf Ikuto herein zu fallen. Ich hätte von Anfang an damals mit dir sprechen sollen... darüber rege ich mich heute noch auf, es beschäftigt mich immer. Sie hatte doch vorhin gesagt, sie würde zu ihm ehrlich sein, oder? Ren hatte Recht: Es war viel zu bereden. Und sie schoss auch gerade ein wenig übers Ziel hinaus und redete viel zu überstürzt von allem. Was war nur mit ihr los? Aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, was passiert ist, ist passiert. Und das, was die beiden hier versäumt haben, hatten sie versäumt. Ich wünschte nur... ich wäre nicht so dumm und stärker.... so, wie ich es früher war... dann könnte ich ihn auf den Mond schießen. Der Gedanke gefiel ihr, aber auch nur so lange, bis ihr Tamaki in den Sinn kam. Warum musste er ihm auch so ähnlich sehen? Warum fiel sie auch auf diese Scharade herein? Warum nur? Sie musste über diese Hürde, die vor Ikuto stand, springen... sie musste es schaffen. Ich weiß nicht, wann ich es schaffe... wann ich genug Kraft habe. Tatsache, es war für sie... es war noch zu schwer. Man musste sich in ihre Lage versetzen können, obwohl sich das als ziemlich schwierig erwies. Aber... ich glaube du hast mir gerade schon etwas Mut gegeben.... Allein zu wissen, dass du hinter mir stehst, reicht mir. Es macht mich stärker. Nun lächelte sie ihn an - Traurigkeit hin oder her... sie musste sich auch mal zusammen reißen! Was war aus ihr nur geworden? Danke, Ren! Es war eigentlich gar nicht so schwer, wieder ein richtiges Lächeln zusammen zu bekommen. Sie hatte so lange keins mehr gehabt, dass es sogar ziemlich schwierig war. Aber es war für Ren, also musste sie sich anstrengen... Es war alles hier in nur so einem kurzen Moment passiert... aber trotzdem hatte dieser Moment ihr so viel Last abgenommen...
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BeitragThema: Re: Der Friedhof Konohagakures   Der Friedhof Konohagakures EmptyMi Jun 06, 2012 12:28 am

Immer noch konnte er selbst nicht glauben, dass er ihr das vorherige gerade alles ins Gesicht gesagt hatte. Dass er das wirklich getan hatte. Man brachte Jüngeren immer bei, Dinge nicht allzu direkt zu sagen. Damit man Menschen nicht verletzte. Man sagte ihnen, dass sie höflich sein sollten, dass sie auf ihre Wortwahl achten sollten. Es wäre schrecklich, wenn man andere so hinabziehen würde... wenn man nicht auf ihre Gefühle achten würde. Kami, seine Mutter hätte ihn zur Rechenschaft gezogen. Dafür, dass er Hikari so etwas gesagt hätte, sie zurückgeworfen hätte. Dorthin, wo sie bestimmt nicht hatte hingehen wollen. Dorthin zurück, von vor fünf Jahren. Wo sie nicht mehr miteinander geredet hatten und wo sie sich aus dem Weg gegangen waren. Es war etwas, das er selbst noch nicht einmal für sich aufgearbeitet hatte... und nun verlangte er von ihr, dass sie das in diesen kurzen Sekunden tat? Wie konnte er das denn tun? Ja, er hatte sich dafür entschuldigt, aber das Gesagte konnte man nicht zurücknehmen. In der Theorie vielleicht, aber die Praxis sprach ganz andere Regeln heraus. Irgendwo, selbst wenn man sagte, dass man es nicht so gemeint hatte, setzte sich alles fest. Alles setzte sich fest, machte einen verrückt. Weil man es gehört hatte. Weil es kein Zurück mehr gab. Alleine die Vorstellung, wenn Kagome keinen kühlen Kopf damals bewahrt hätte, ihm an den Kopf geworfen hätte, dass es wirklich seine Schuld gewesen war... wenn er es sich nicht nur selbst vorgeworfen hätte, sondern auch andere ihm... Wenn sie das gesagt hätte, vielleicht wäre das Loch, in welchem er nun saß immer noch so tief. Vielleicht konnte er dann nicht, wie jetzt, irgendwo den oberen Rand dieser Grube ertasten und ins Licht greifen. Kami,... er hatte sie nicht verletzen wollen. Er hatte Hikari nicht verletzen wollen. Es war dieser Gedanke, diese Hoffnung, die ihm gerade zu schaffen machte, während er mit Bangen darauf wartete, was sie sagen würde. Hatte er sie zu weit zurückgeworfen?
"Wahrscheinlich." Wohingegen sie zuvor noch überrascht und wie vor den Kopf gestoßen geblickt hatte, schien die Antwort klar zu sein. Wie das klarste der Welt... so klar wie die Tatsache, dass das Blut rot war. Aber die Antwort an sich war nicht so klar... sie war nur klar herüber gekommen: Wahrscheinlich. Also konnte er sich nicht einmal mehr sicher sein, dass sie damals eine solch gute Freundschaft gehabt hatten? Zu Boden sah sie, wollte ihm dabei nicht in die Augen sehen..., was vielleicht auch gut so war, denn sonst hätte sie der Anblick der darin liegenden "Trauer" - in gewisser Hinsicht - verletzt. Noch mehr, als sie es eh schon war und deshalb... deshalb blieb er einfach ruhig und wartete, was sie nun noch sagen würde. Wenn sie überhaupt etwas sagte. Er würde es nämlich nicht falsch verstehen, wenn sie sich nun einfach verabschieden würde... er konnte es sogar nachempfinden. Fünf Jahre. Fünf Jahre waren es gewesen, dass sie nicht miteinander geredet hatten.... und nun sagte er auf einmal so etwas. Das war nicht die feine englische Art. Das war grotesk, ungerechtfertigt - wie er es auch gesagt hatte. Nur schien sie wohl eine andere Meinung davon zu haben, meinte, dass das kein dummes Kommentar gewesen war. Wieder etwas, das ihn überraschte. Was war das für ein Tag heute? Wo er zum ersten Mal mit ihr reden konnte und dann vielleicht so positiv überrascht wurde - wenn er einmal das ganze verdrängte. Im Verdrängen war er ja sowieso in gewisser Hinsicht ein Meister, denn sonst hätte er vielleicht selbst schon Öfter an seinem Arm mit dem Schwert angelegt. Als dumm wollte sie sich bezeichnen, beziehungsweise bezeichnete sie sich? Das war doch grotesk. Wie konnte sie das tun? Sie war alles andere als dumm - und doch war es gerade eine rhetorische Frage in seinem Innern gewesen. Er wusste genau, woher dieser Gedanke rührte. Weshalb sie so nachdachte. Was sie dazu veranlasste. Und ja, so schlimm es für ihn auch einzugestehen war, sie hatte Recht. Wie sie ihren linken Arm umklammerte... Wie oft hatte dieser Kerl sie daran zu sich hergezogen, um ihr Dinge anzutun? "Ich bin so schwach und labil geworden... ich mag mich selbst nicht mehr.... es gibt so viele Dinge, die ich hätte anders machen wollen." Sein Blick glitt zur Seite auf den kleinen Hügel, gar nicht allzu weit weg, wie ihm nun auffiel. An diese eine Stelle schaute er. An diese eine Stelle, wo frische Blumen auf Risaka-Chans Grab lagen. Er wusste nicht, was er Hikari sagen sollte. Er fand die Worte einfach nicht. Einerseits wusste er, dass sie selbst Recht hatte mit ihrer "Dummheit" auf diesen Kerl hereinzufallen, andererseits konnte er das auch nicht sagen. Sonst würde er sie nur noch weiter runter ziehen und die Tatsache, dass sie vorher noch gesagt hatte, dass sie immer noch daran dachte, sich umzubringen... Kami, dieser Gedanke war immer noch so schrecklich und diese Empfindung wurde nicht besser. Wie denn auch? Und die Zeit zurückdrehen? Wünschen, dass sie mit ihm gesprochen hätte? Damit sie stärker sein würde? "Ich weiß nicht, wann ich es schaffe... wann ich genug Kraft habe." Sie war immer noch stark. Merkte sie das nicht? Physisch war sie immer noch stark. Genauso wie psychisch. Wieso merkte sie das nicht? Sie war stärker als er. War das so schwer zu verstehen? Sie gestand sich Dinge gerade ein, konnte damit leben. Versuchte damit zu leben. War nicht feige. Sie ging voran. Wenn auch nur in kleinen Schritten.... Moment. Hatte sie gerade gesagt und sich dafür bedankt, dass ausgerechnet er ihr Mut schenkte? Er von all den Leuten, die hier herumliefen? Das war das Letzte, womit er gerechnet hatte... Klar, er hatte ihr einen Halt geben wollen, damit sie wusste, dass sie nicht einsam war... aber dass er ihr so Mut gemacht hatte? Und dass sie ihn nun so anlächelte? Ja, er hatte wieder zurück zu ihr geschaut, als sie abermals mit dem "Aber" angefangen hatte. Er hatte seinen Blick von Risakas Grab abgewandt, sah sie nun an... mit großen Augen und einem leicht offenstehenden Mund. Und ja, er konnte gerade nicht anders, als seine Hände zu nehmen und sie an ihre Wangen zu legen, sich leicht zu ihr hinunterzubeugen, damit er ihr direkt in die Augen sehen konnte. Ob sie dachte, dass er sie hatte küssen wollen? Oder dass er es wollte? Wahrscheinlich sah es für sie so aus, doch hatte er das nicht vor. "Hikari." Ob es den Eindruck verstärkte? Diese ruhige Stimme? Vielleicht, aber er dachte gerade nicht daran. "Du bist alles, aber nicht schwach. Du bist stärker als jeder Mensch, den ich kenne. Merk dir das, okay? Und das meine ich nicht physisch, sondern psychisch... und ich bin nicht der Grund dafür, dass du dich nun stärker fühlst: Das bist du. Weil du weiter machst und nicht aufgibst. Weil du dir Dinge eingestehst, mit ihnen weiterlebst. Weil du weiter in deinem Leben voranschreitest und nicht auf einer Stelle stehen bleibst." Es war Ernst gemeint und das würde sie auch in seinem Blick sehen. Letzterer wurde aber dadurch wahrscheinlich wärmer, dass er sie sanft anlächelte. "Genauso, wie du einer der klügsten Menschen bist, die ich kenne... Also halte dich nicht für dumm. Du weißt, dass du das nicht bist und du weißt, dass du auch nicht schwach bist. Also hör auf dir das zu sagen." Das war alles, was er zu ihr sagen konnte und als er das getan hatte, wurde er sich darüber im Klaren, wie nahe er gerade ihrem Gesicht gekommen war - selbst noch gut zwei Handbreiten dazwischen passten - , weshalb er seine Hände wieder von ihren Wangen nahm und sich wieder aufrichtete. "Sei einfach du selbst. Dann kann dir gar nichts geschehen." Er war ja der Richtige, der ihr das nun sagte - immerhin hatte er selbst keine Ahnung mehr, wie er "er selbst" sein sollte. Das ging einfach nicht mehr, aber damit wollte er selbst Hikari nun nicht belasten. Ob er gerade das machte, was sie nicht hatte tun sollen? Alles in sich hineinfressen? Ja, das tat er - doch war nun auch nicht der richtige Augenblick, sie damit zu belasten. Dass er nach wie vor noch immer bei Zeit an Risakas Grab ging, bestätigten sowieso die Blumen, welche auf eben diesen lagen. Sie spendeten Trost,... und trotzdem war der Friedhof für sie beide wohl gerade der trostloseste Ort, den sie hätten finden können. ".... Okay..." Er musste sich räuspern, wischte damit auch die Tatsache weg, dass er ihr gerade unangemessen nahe gekommen war und wohl früher einen "Tsunade-Slap" bekommen hätte. Super, was sollte er nun sagen? "Da du weißt, das ich hinter dir stehe und dir auch nun klar ist, wie ich ... darüber "denke" - wenn man das so sagen kann -.... Es ist mir eine Freude wieder so mit "Ihnen" reden zu können Shakkuri Hikari."
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