Naruto ~ The Eternity of Sage
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Naruto ~ The Eternity of Sage

Ein auf dem Naruto - Manga basierendes RPG
 
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 Empfangsbereich des Krankenhauses

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BeitragThema: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyDo Aug 09, 2012 7:59 am

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Der Empfangsbereich des Krankenhauses in Yukigakure ist einer der freundlichsten Orte im ganzen Komplex der Besucher, Mediziner, Patienten und Mitarbeiter. Sobald man durch die Tür tritt, findet man sich in einem breiten Raum wieder, der beinahe einer kleinen Halle ähnelt. Der Boden besteht aus dunklem Holzimitat, während die Wände in einem sanften Beige gehalten sind. Zudem wird der Empfangsraum mit Licht durchflutet aufgrund großer Fenster in Richtung Straße und geschickt platzierten Lampenreihen über den wichtigen Anlaufpunkten - dem Rezeptionstisch, den Türen und Durchgängen zu anderen Bereichen und dem Eingangsbereich. Die Theke des Empfangs besteht aus teurem dunklen Holz und Marmorplatten. Außerdem wurden einige Zimmerpflanzen platziert, welche für ein lebendiges Gefühl sorgen sollen. Es gibt an den Wänden auch Sofareihen für wartende Besucher, welche oftmals belegt sind. Es ist auch einer der Orte, an denen viel los ist. Hier kommen und gehen die Menschen jede Stunde ein und aus. Alleine ist man in diesem Krankenhausteil sicher nie.
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyDo Aug 09, 2012 8:30 am

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Warum musste sie nur seit mehreren Tagen diese unerklärlichen Bauchschmerzen haben? Das war wirklich unnötig. Der ganze Clan war in Sorge um Yuki. Und ihre Großmutter hatte nichts Besseres zu tun, als sie täglich von einer Untersuchung zur nächsten zu schleppen. Die Mediziner, die ihren Magen untersucht hatten, berichteten lediglich von unerklärlichen Muskelkontraktionen des Verdauungsapparats. Sie scheuten davor zurück, ihr irgendwas zu empfehlen oder zu verschreiben, wenn selbst der Clan mit seinen Jutsus nicht helfen konnte. Yukis Tante hatte sogar schon den Wundenrücktausch bei ihr benutzt, aber das hatte nur kurzzeitig geholfen. Die 18-Jährige ertrug lieber das Übelkeitsgefühl und die ziehenden Schmerzen, als dass sie das Chakra ihrer Verwandten für etwas aufbrauchte, was man nicht erklären konnte. Wo käme sie denn hin, wenn ihre Tante ihr jeden Tag von ihrem Chakra etwas gab, um die Schmerzen zu lindern, die wiederkamen? Irgendwann wären sowohl Etsuko als auch Kazumi erschöpft. Und bevor man ihr noch Schuld gab, unterließ sie es lieber ganz. Außerdem waren Bauchschmerzen, die einen kaum Appetit übrig ließen, doch das Harmloseste, wenn Yuki sich jeden Tag Sorgen um ihre Freunde machte. Es war ihr ziemlich gleich, ob ihr Magen rebellierte, sich ihr Bauch zusammenzog und sie schon zwei von drei Hauptmahlzeiten deswegen verweigerte, wenn es Menschen gab, deren Verbleib nicht geklärt war. Und genau darum kreisten ihre Gedanken: Kaito. Sai war, seit er verschwunden war und Jinnai verschieden, völlig gleichgültig. Manchmal geisterte er durchs Krankenhaus als wäre er so teilnahmslos wie eine Motte, die irgendwelchen Lichtern entgegen fliegt. Was sollte denn aus ihm werden? Außerdem arbeitete er sich zu Tode und wirkte sehr ausgelaugt. Yuki hatte noch nie einen Menschen verloren, aber es konnte doch keine Lösung sein, dass man sich selbst dafür in den Abgrund riss. Oder doch? Stellte das Sai zufrieden, sich selbst leiden zu lassen, ohne es zu merken? Vielleicht hatte Yuki einfach keine Ahnung. Vielleicht war sie zu dumm, um diesen Jungen zu verstehen, der etwas durchmachte, was sie noch nicht erlebt hatte. Und zwischen diesem Kindstod spukte die Erinnerung an Kaito hindurch, die zusätzlich Narben hinterließ. Die Rosahaarige verstand nicht, warum alle so überzeugt von seinem Tod waren. Wer von ihnen hatte bitte eine Leiche vorzuweisen? Oder etwas, das nur ansatzweise vom Tod des Jungen überzeugen konnte? Das hatte bisher niemand geschafft. Bis das nicht getan worden war, würde Yuki auch nicht glauben, dass der Schwarzhaarige in die Geisterwelt gewechselt hatte. Was für eine Freundin wäre sie denn, wenn sie ihn so schnell aufgab? Als sie sich auf ihrer Mission kennengelernt hatten, war er auch sehr zäh gewesen. Noch ein Grund, an das Gute zu glauben. Es blieben letztlich nur drei Möglichkeiten. Erstens, sie hatte recht und würde in Tränen ausbrechen, wenn sie erfährt, dass er lebt. Zweitens, er wäre tot, die anderen hatten recht und sie würde auch in Tränen ausbrechen. Drittens, man konnte nichts beweisen und sie würde in Ewigkeit oder bis Erstens oder Zweitens in Kraft traten, von Ungewissheit geplagt werden. Er war nicht tot. Irgendwie konnte Yuki das nicht glauben. Und auch der Bruder ihres Urgroßvaters hatte – als sie miteinander sprachen – gesagt, dass junge Seelen stark sind. Beeinflussbar, aber stark. Und Kaito war stark. Er würde nicht einfach zulassen, dass ihm jemand sein Leben stahl wie Tadashi es einst mit einem Clanerbstück versucht hatte. Und nun grübelte sie hier. Saß im Empfangsbereich auf einem Sofa, ausgestreckt und hatte die Augen geschlossen sowie den Kopf in den Nacken gelegt. Es war anstrengend. Diese Sachen mit Sai und Kaito, und dann diese Schmerzen mit sich herumzutragen, als hätte sie 24 Stunden am Tag vorzeitige Wehen. Man konnte es ertragen, aber der Appetit war deutlich verschwunden. Yuki frühstückte lediglich noch, wenn sie konnte. Und ihre Mutter machte sich Sorgen, weil sie bereits an Gewicht verlor. Nicht mehr lange und sie sah aus wie eine Fischgräte. Das wäre wohl in drei Wochen so, wenn es konstant so weiterlief. „Lassen Sie die Ergebnisse unverzüglich auswerten, ja? Es hat hohe Priorität, da selbst unsere Clantechniken bei meiner Enkelin versagt haben“, sprach Kaede-sama gerade mit einer Krankenschwester. Sie übergab ihr die Untersuchungsergebnisse der letzten Untersuchung und bewegte sich dann zu Yuki. Als sie neben ihrer Nachfahrin Platz nahm, schaute sie mitleidig auf ihr Gesicht und legte ihre Hand auf ihre. „Yuki-chan, du bist ja ganz kalt. Sollen wir nach Hause gehen? Die Ergebnisse werden morgen ausgewertet. Mehr kann ich leider aktuell nicht tun.“ Sie seufzte schwer und legte ihren freien Unterarm über ihre Augen, damit das Licht der Lampen nicht durch ihre Lider scheinen konnte. Sie sah aus, als wäre sie völlig am Ende. „Mach dir keine Sorgen. So schlimm sind die Schmerzen nicht, ich schaffe das schon. Es sind lediglich die gesteigerte Lichtempfindlichkeit und ein wenig Schwindel. Ich kann in keine Lampe mehr gucken ohne das Gefühl, dass mein Kopf brennt. Und wenn ich stehe, spüre ich irgendwie Schwankungen. Das muss vom Vitaminmangel kommen, aber ich kann einfach nichts essen. Ist schon gut.“ Kaede sagte daraufhin nichts und streichelte die Hand ihrer Enkelin mit dem Daumen. Auch sie machte sich große Sorgen. Es gefiel ihr auch gar nicht, dass die Kleine die Sache runter spielte. Die Bauchschmerzen waren unnormal, ungeklärt und das war Kaede und ihrem Mann ein großer Dorn im Auge.
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyFr Aug 10, 2012 9:34 am

CF: Straßen Yuki - Gakure's

Das Krankenhaus. Irgendwie nostalgisch, wenn er wieder so davorstand - oder vielmehr an der Wand lehnte vor dem Eingang. Seitlich. Damit man ihn nicht sehen würde. Nicht von oben, wenn man aus dem Fenster schaute (da musste man sich schon lehnen). Nicht gleich, wenn man aus dem Eingang kam (da musste man schon gezielt nach links schauen). Ja, er stand hier, hatte die Arme verschränkt und sah vor sich auf den Boden. Nachdenklich. Wie sollte er nun diesen Ort betreten? Fast wie eine Heilige Städte erschien er ihm, wenn er so darüber nachdachte. Hierin arbeiteten all diejenigen, welche das Leben retten wollten. Welche nicht daran interessiert waren, anderen zu schaden. Leute, die in ihrem Leben gutes Handwerk gelernt hatten. Nur fragte er sich gerade, ob einer von ihnen wirklich weiterhin das gute Handwerk mit seinem Engelslächeln noch vollziehen konnte. Misaki hatte gesagt, dass alle gedacht hätten, er sei gestorben. Wie würde er sich fühlen, wenn er mit einem Mal alles geraubt bekommen würde? //Nach deinem jetzigen Wandel? Du würdest das Leben nicht mehr ertragen.// Seufzend kratzte sich der Schwarzhaarige am Hinterkopf und blickte dann mit dem violett schimmernden Augenpaar gen Himmel, als ob dort die Antwort auf all seine Probleme liegen würde. Probleme, die nicht nur in seiner Person lagen, sondern auch die in seiner Umgebung betrafen. Man musste wissen, dass Kaito nie jemand war, der alles gehabt hatte. Immer wurde es ihm weg genommen und es hatte ihm Leid zugefügt. Immer waren es andere Personen gewesen, die ihm und damit wohl auch seinen Freunden, als er denn welche hatte, weh taten. Aber nun war er es selbst. Er selbst hatte seinen Freunden weh getan. Und dieses Gefühl war so schlimm wie damals, als sein Katana Misakis Oberkörper durchbohrt hatte und er dachte, sie würde sterben. Es gab nur den Unterschied, dass er nicht verletzt war, sondern wohlauf. Dass er zuvor keine Rachegedanken gehegt hatte... dass man ihn nicht für tot hielt - und er nicht heulte. //Genau darin liegt das Problem. Ich würde es wirklich nicht können. Stehst du mir bei?// Ein kleines zustimmendes Säuseln, das irgendwo aus der Dunkelheit seiner Seele kam, war die Antwort, auf die er gehofft hatte. Eigentlich hätte er gar nicht fragen müssen. Seinem Mentor konnte er alles vorwerfen: Perversion, Unzucht, Gewalt, Wahnsinn, Respektlosigkeit, Grauen... alles passte... aber auch Fürsorge. Letzteres war in dieser körperlosen Seele mehr vorhanden als bei jeder anderen, die Kaito kannte. Sai vielleicht noch, aber dieser würde nach den neuen Begebenheiten wohl daneben verblassen.
Nun hieß es aber, dass er sich ab machte ins Krankenhaus. Wieso war er noch hier? Er hatte Zuspruch bekommen und das von dem Dorfgründer und seinem Urahnen höchstpersönlich. Was sollte da noch kommen? Nichts, eben. Also wovor fürchtete er sich? Davor, dass man ihm nicht verzeihen würde? Wie Misaki es angedeutet hatte? Kami, mit ihr musste er auch noch einmal reden - nur wusste er nicht wie. Und genau hier war es wieder soweit, dass die Stimme sich erneut zu Wort melden würde, doch just in diesem Moment deaktivierte Kaito abermals sein Bluterbe. Akito konnte ihn später mit allen möglichen Dingen über das andere Geschlecht volllullen. Darauf hatte er nun wirklich keine Lust - obgleich er wusste, dass der Langhaarige nur wollte, dass er sich aufregte. Damit er sich nicht den Kopf zerbrach. Über all diese Dinge, die ihn nachts heim suchten. Gut. Er wollte sich von der Wand lösen. Wieso tat er es nicht? Wieso war sein Körper versteift und lehnte sich immer noch an die Wand? Hatte er wirklich Angst? Angst vor dem, was er sehen würde? Wen er sehen würde? Oder eher: Wen er nicht sehen würde? Eines war klar: Er würde nicht den Freund sehen, den er kannte. Er würde auch nicht das Krankenhaus wieder vorfinden, dass er damals verlassen hatte. Aber bevor er nun zu Sai ging... er hatte noch einen Rat einholen wollen und kaum merklich glaubte er, ihre Stimme gerade vernommen zu haben. Die Stimme der Person, welcher er gerade noch als einzige vertrauen konnte in diesen Belangen. Die ihm vielleicht helfen könnte und von der er wusste, dass sie keinerlei Groll gegen ihn hegen würde, wenn er nun auftauchte. Es klang komisch, da er in der Vergangenheit nicht allzu oft bei ihr gewesen war und doch hatten sie eine so tiefe Freundschaft entwickelt - jedenfalls für Kaitos Verhältnisse. Sie war die erste gewesen, die einfach so auf einer Mission hatte zu ihm durchkommen können. Mit ihr hatte er philosophieren können. Über Kami, die Welt, Glück, Leid, Ungerechtigkeit, das Leben, sowie auch den Tod. Einfach über alles. Und genau deshalb wusste Kaito, dass er nun auch wieder zu Shizuma Yuki gehen konnte.
Sein Unterbewusstsein schien sich regelrecht an diesen Gedanken zu klammern, als ob er ein Seil der Hoffnung wäre - anders konnte er es sich nicht erklären, dass er sich nun abgestoßen hatte und endlich zielstrebig auf den Eingang des Krankenhauses zugehen konnte. Dass er endlich seine Hand auf die Klinke legte und die Tür öffnete. Endlich in den Empfangsraum schritt, auf dass man ihn vielleicht komisch beäugte. Komisch, weil er sich äußerlich eben auch nicht wenig verändert hatte. Ein Lächeln bildete sich jedoch gleich auf seinen Lippen, als er seine alte Freundin erspähte. Ob sie dachte, sie hätte einen Geist gesehen? Hoffentlich nicht, denn sonst würde das alles noch ein wenig schwieriger werden, als er erwartet hatte. Wenn nicht einmal Yuki dem allem Glauben schenken würde und ihm böse sein würde. Aber das glaubte er nicht. Wir redeten hier von Yuki. Und so steckte er eine seiner Hände in die Hosentaschen, ließ den anderen Arm einfach längs seinem Körper "baumeln". "Wehe du machst nun eine Anstalt auf. Das kann ich nun wirklich am wenigsten gebrauchen, Yuki.", meinte er schließlich als er nur noch zwei bis drei Meter von ihr entfernt war und schließlich neben ihr stehen blieb.
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyFr Aug 10, 2012 10:15 am

Wenn man dieses besorgte Streicheln von Kaede-sama als tatsächliche Sorge interpretierte, dann dankte Yuki ihr herzlichst, dass sie ihre ganze Zeit für ihre älteste Enkelin opferte. Wenn man es als Hoffnungslosigkeit interpretierte, wurde ihr das Herz ungewöhnlich schwer. Wer konnte schon diese Frau wirklich verstehen? Sie war die Ehefrau von Atsushi und hatte auch dessen Mentalität. Sie war ähnlich undurchschaubar wie er. Sagte Dinge, die Außenstehende als liebevoll bezeichnen würden, aber eigentlich völlig anders meinen konnte. Es war verwirrend, sodass man für diese beiden Shizumas ein eigenes Lexikon hätte schreiben können. Nun besaßen sie lediglich ein Hiden und die Seelenkraft der Toten, konnten aber nicht die Gefühle des anderen wahrnehmen. Wenn der Clan das könnte, dann würden sie auch als Psychiater arbeiten und nicht als Iryonin im Krankenhaus. Außerdem würden sie ein Schweinegeld verdienen, da es sicher in ganz Yukigakure niemanden gab, der so zuverlässig wie sie arbeiten würde. Nun ja, weiter im Text und weg von Jobgedanken. Yuki wusste nicht, wie sie auf das Streicheln und die Zuneigung ihrer Oma reagieren sollte. Diese hatte ihre Hand auch mittlerweile wieder weggenommen und sogar angefangen, langsamer zu atmen. Woran lag das? Vorerst ignorierte die junge Frau das Verhalten der Alten, ließ weiterhin ihren Arm über ihren Augen und seufzte schwer, als ihr Magen sich erneut zusammenzog. Sie hätte lieber einen Schmetterling auf den Finger genommen, als diese Bauchschmerzen zu ertragen, aber man konnte sich sein Schicksal nicht aussuchen. Zudem würde der Schmetterling belanglos weiterfliegen, das Land wechseln, sich vom Wind tragen lassen, Eier legen und irgendwann aus der Welt scheiden. Tiere waren so primitiv, aber auch einfach. Man konnte sie bewundern, wie sie das Leben ohne die Last von Emotionen lebten. Sicher spürten sie physischen Schmerz. Ein Löwe, der sein Maul bei einem Kampf verletzt bekam, würde nicht lange Leben, da er nicht mehr fressen und trinken konnte. Ein Vogel, der ein Bein verlor, hätte nicht mehr lange überlebt, weil er nicht mehr landen konnte vor Schmerzen. Ein Krokodil, das unter einem Felsen begraben wurde, würde auch sehr schnell sterben, weil es nicht die Kraft hatte, sich gegen die Masse zu wehren oder die Schmerzen auszuhalten. Vielleicht wäre es besser, einfach ein Tier zu sein. Auch wenn es Yuki nicht vor diesen Bauchschmerzen schützen würde. Und Kaede-sama? Sie würde ihre Enkelin sicher vermissen, wenn diese nur als Tier durch die Welt tapsen würde. Es war merkwürdig, was für Gedanken einem Schmerzen nahe brachten. Vielleicht war das auch ein Schritt, um Sai zu verstehen. Schmerz lehrte. Schmerz ließ einen reifen. Schmerz laugte aus. Was bei ihm an der Psyche zehrte, dies passierte mit Yukis Körper. Irgendwann wäre sie unfähig zu sprechen, wenn sie nicht einmal mehr was trank. Und das wäre lebensgefährlich. Aber es war egal solange sie anderen helfen konnte. Es war so viel wichtiger, dass Sai sich nicht vergaß. Genauso wie das zu klären, was mit Kaito war. "Yuki-chan", flüsterte Kaede auf einmal aufgeregt und berührte ihre Schulter mit einem sanften Kneifen, damit sie den Arm vom Gesicht nahm. Was wollte sie denn nun? War ein Engel durch die Türen gekommen, der ihr ein Heilmittel mitbrachte? Wohl kaum, also was sollte das? "Was ist denn?", fragte sie mit rauer Stimme, blinzelte verwirrt, setzte sich aufrecht hin und schaute ihre Oma an. Diese zeigte ohne Umschweife in Richtung Eingang des Krankenhauses, während danach schon eine Stimme erklang, die Yuki einen Blitz durch den Kopf jagen ließ. "Wehe du machst nun eine Anstalt auf. Das kann ich nun wirklich am wenigsten gebrauchen, Yuki." Da war doch ein Engel durch die Tür gekommen, dachte sie perplex. Welches Spiel spielten das Schicksal gerade hier? War einer der Kristalltoten auferstanden und hatte sich mit Genjutsus einen Scherz erlaubt? Die Bauchschmerzen schienen vergessen, als die Rosahaarige ihren Kopf dorthin drehte, wo die Stimme herkam. Dann erblickte sie einen Schwarzhaarigen in ihrem Alter, den jeder für tot erklärt hatte. Und es war kein Geist und keine lebendige Leiche, die da stand und sie mahnte. Es war ein lebendiger Kaito, den alle in ihrem Gedächtnis für gestorben registrierten - nur Yuki nicht. Und ebenso war Kaede nun sprachlos, als sie auf dem Sofa saß und den Jungen ansah, der schon oft bei ihnen zu Hause gewesen war. Einen, den sie wirklich ins Herz geschlossen hatte. Ihr Gesicht wurde unglaublich weich, sah Yuki aus dem Augenwinkel. Kaede hatte Tränen in den Augen, aber lächelte so sehr, als hätte ihre eigene Tochter eine lebensbedrohliche Geburt überstanden. Wenn der Junge diese Reaktion bei ihrer Großmutter verursachte, dann konnte es sich nur um Kaito handeln. Fassungslos schaute sie in diese faszinierenden Augen, die schon immer eine tolle Farbe gehabt haben. Augen, die für sie Treue und Ehrlichkeit zeigten. Ohne etwas zu sagen, stand die junge Frau auf, ging auf Kaito zu und legte ihre Arme um seine Schultern. Ob er dies nun wollte oder nicht - sie umarmte ihn sanft, drückte ihre Finger in seine Kleidung und ihn dann schließlich an sich heran. Dann folgten die Tränen der Erleichterung. Sie flossen still und kaum merklich über die zarten Wangen der 18-Jährigen, welche ihr Schluchzen zu unterdrücken versuchte. "Ich habe dich so vermisst", entglitt es ihr zerbrechlich. Er war wirklich wieder da. Kaito war in Yukigakure, lebend und unversehrt.
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyMo Aug 13, 2012 8:05 am

Was hatte Kaito anderes erwartet, als dass Kaede sich einmal wieder um ihre Enkelin kümmerte? Sie fürsorgte? Seines Wissens nach, war die Alte eine sehr gutherzige und gütige Frau, wieso sollte sie in solch "schweren Zeiten" also auch nicht bei eben jener sein, welche sich erst auf ihr Geheiß zu ihm umgedreht hatte? Es war ein langsames und doch schneller Umdrehen zugleich. Langsam in Anbetracht dessen, dass Kaito nicht wusste, wie seine alte Freundin reagieren würde. Schnell in dem Sinne, weil er sich mehr Zeit gewünscht hätte, um seine Handlungsweise zu überdenken und vor allem aber auch seine Wortwahl. Letztere fiel ihm nämlich seit seiner Ankunft in Yuki - Gakure ungemein schwer. Nicht nur deshalb, weil ihm der Klos des schlechten Gewissens im Hals saß (just in diesem Moment war seine Schwester ja bei seinem alten Sensei und musste sich "rechtfertigen", beziehungsweise ihre "Frau" stehen), sondern auch wegen der vorigen Begegnung mit Misaki. Schon jetzt wusste er im Nachhinein, dass er das anders hätte anpacken sollen. Dass er sich ihr gegenüber anders hätte verhalten und andere Worte wählen sollen. In seinem Kopf hallte in diesem Moment nämlich alles wider, was sie zu ihm gesagt hatte und merkwürdigerweise bohrte sich nur das Schlechteste des Schlechten, ihre Anschuldigung, in sein Gedächtnis. Alles andere war wie weggefegt, nachdem er es in der Ferne einmal gehört hatte. Nur das schlechte blieb an ihm haften - wie so oft in seinem Leben bisher. Immer war es nur das Schlechte gewesen, was man mit ihm verbunden hatte. Was man empfand, wenn man ihn auf den Straßen sah. Aber hey, nun war er hier. Hier vor seiner alten Freundin, welche als einer der ersten erkannt hatte, wie es wirklich um ihn bestimmt war und dass ihm diese rachsüchtige und schreckliche Ader überhaupt nicht stand. Dass er sich insgeheim um alles und jeden in dem Dorf gekümmert hatte und es nur nicht wahrhaben hatte wollen. Yukis Familie hatte ihn direkt ins Herz geschlossen. Ihm gezeigt, wie es war, ansatzweise Familie zu haben. Ja, dieses Gefühl hatte er nie wirklich gekannt bis vor rund fünf Monaten und den Jahren nachdem Yura "gestorben" war.... aber es kam dem am nächsten, welches er verspürt hatte, als er im Anwesen des Shizuma - Clans hatte verweilen dürfen.
Die nächste Frage, die sich in sein Gedächtnis prangte war die des "Warums". Nun könnte man meinen, dass es nichts Neues war, da er sich mit allen Fassaden dieses Wortes befasst hatte (Warum tat ihm sein Bluterbe diverse Dinge an? Warum hatte er nicht früher zurückkehren können? Warum hatten seine Freunde leiden müssen? Warum Jinnai sterben? Warum Misaki sich in gewisser Hinsicht verändern? Warum Sai so viel leiden? Warum hatten sie das alles denn verdient?), aber Yukis Geste hauchte etwas Neues ein: Warum war sie nicht sauer auf ihn? So sauer wie Misaki, die ihm Dinge verbal an den Kopf geworfen hatte? Warum spürte er nun die Umarmung als erstes, welche bei seiner braunhaarigen Freundin und Kameradin erst nach einer gewissen Zeit kam? "Ich habe dich so vermisst" Kami, oh Kami... er hatte auch sie zum weinen gebracht. Nur mit dem Unterschied, dass es vielleicht eher Freudentränen waren... und trotzdem tat es weh, Freunde weinen zu sehen. Obgleich es ihm gar nicht wehtun durfte. Es war ja nichts schlimmes, wenn man um jemanden meinte. Eher zeigte es, dass man jemandem ans Herz gewachsen war. War es also nichts schönes? Für ihn? Hatte es keine halbwegs schöne Seite? "Genau wie Misaki. Ich wollte hier niemanden zum Weinen bringen... aber es ist schön zu hören, dass du mich vermisst hast. Das beruht nämlich auf Gegenseitigkeit." Ein kleines freundliches Lächeln rang er sich ab, als er sie sanft von sich löste. Noch nie hatte er Umarmungen sehr gemocht, so also auch diese hier nicht. Obwohl sie sehr lieb gemeint war. Irgendwie war er nie ein Mensch der körperlichen Nähe gewesen, wenn er so darüber nachdachte. Wann hatte er jemanden schon einmal umarmt? - Mal abgesehen von den Malen, in denen er seine Kameraden auf Mission aufgefangen hatte oder dergleichen (Taichi der Einfaltspinsel konnte davon eh ein Lied singen - wie oft waren sie denn aneinander geraten, wegen seinen dummen Manövern? Schon lustig). Aber darüber sollte er nun nicht nachdenken. Viel lieber, beziehungsweise viel dringlicher, musste er sich den nun aufkommenden Problemen stellen, weshalb das Lächeln sich zu einer Linie verzog und er Yuki - bei aller Freude sie wieder zu sehen - ernst ansah. "Es tut mir Leid, das gleich ansprechen zu müssen... weil es dir auch offenbar nicht allzu gut geht..." Kurz blickte er zu Kaede, welche er zuvor noch gesehen hatte, als sie die Hand ihrer Enkelin streichelte. "...aber da Misaki wahrscheinlich mit einem kleinen Jungen ins Haus gefallen ist, muss ich wissen, wie es Sai geht. Ich weiß, dass es schlecht aussieht. Ich weiß, was er empfindet... Aber..." Und mit einem Mal wurde ihm erneut klar, dass er zu Yuki ehrlich sein konnte. Dass sie sich einfach hinsetzen und darüber reden konnten. Dass sie ihm zuhören würde. So wie früher. Auch, wenn er auf Grund seiner Hetze gleich diese Frage gestellt hatte. Wer konnte es ihm aber verübeln? So lange war er von seinen Freunden getrennt gewesen und so lange hatte er vor allem zu Sai gehen wollen. Sai, der ihn brauchte. Yura, der ihn daran gehindert hatte. "... ich habe Angst. Du hast mich so lieb begrüßt... Misaki hat mir Schuld an den Kopf geworfen und Sai... Ich habe Angst davor, ihn wieder zu sehen... deshalb bin ich zielstrebig zu dir... Ich habe Angst, Yuki." Es klang nicht wie das Geständnis eines kleinen Jungen, sondern rational und erwachsen. Und doch war es ein Satz, welchen man sich bei Kaito nie hätte vorstellen können. Er und Angst? Das war wie Tag und Nacht. Wie Feuer und Wasser. Zwei Sachen, die sich nicht leiden konnten. Zwei, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine Hand fuhr an seinen Kopf. "Entschuldige, ich bin mit der Tür ins Haus gefallen. Ich bin gerade nur... verwirrt. Am besten ich fange noch einmal damit an: Yuki, ich habe dich auch vermisst. Wie euch alle."
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyMo Aug 13, 2012 9:13 am

So ernst Kaede sonst auch sein musste aufgrund ihrer Ehe mit einem Clanoberhaupt, nun war es ein Wiedersehen mit einem tot geglaubten Jungen, der zurückgekehrt war. Da konnte Atsushi so viel tun wie er wollte, sie nahm einfach ein Taschentuch hervor und tupfte sich damit dezent die Augen ab. Sie war nie eine Frau großen Wortes oder allzu großer Gefühle gewesen, doch sie war auch nicht hartherzig und prügelte ihre Emotionen in eine Ecke, wo sie niemand mehr anrühren konnte. Sie wäre als Großmutter eines Clans mit jungen Kindern ja auch schön blöd, wenn sie das tun würde. Wenn sie sich meistens Noritada ansah, schätzte sie zwar seinen Beschützerinstinkt gegenüber der Familie, aber verabscheute hinter vorgehaltener Hand sein Auftreten, welches stark auf seinen Sohn abgefärbt hat. Griesgräme, das waren sie allesamt. Es war ein Wunder, dass Kazumi das alles überhaupt aushielt. Ein schweigsamer Ehemann, ein schweigsamer Schwiegervater, eine zerbrechliche Schwiegermutter und ein schüchterner Sohn. Sie war von allen noch die Offenste. Wenn Kaede nun daran zurück dachte, wann sie das letzte Mal so vor anderen geweint hatte - wann war das gewesen? Sie musste wahrlich schwer darüber grübeln. Wobei es doch eigentlich klar sein sollte oder? Sie hatte weinen müssen, als Yuki wegen ihrer Nussallergie im Krankenhaus war und sie um ihr Leben hatte bangen müssen, doch sie hatte es letztlich gerettet. Das fiel ihr gerade ein. Doch sonst? Warum schaffte gerade Kaito es mit ihrer Enkelin Tränen bei ihr zu bewirken? Insgeheim dachte sie einfach nichts mehr und lächelte hinter den beiden warm auf. Das Tüchlein in den alten Händen gefaltet, beobachtete sie die Szenerie einfach mit einem Gefühl, das sie immer hatte, wenn sie von ihrer Familie umgeben war. Zählte Kaito dazu? Wahrlich war er nicht selten bei ihnen gewesen und auch Masato hatte gesagt, dass er den Schwarzhaarigen sehr gern hatte. Er war vielleicht sogar etwas wie ein Vorbild für den Kleinen. Yuki erzählte zu Hause niemals etwas Schlechtes über die Jungs und die Mädchen, die sie kannte. Und so kannte Masato lediglich den treuen Freund an Yukis Seite, der Kaito hieß. Eine weitere Träne lief ihr über die Wange, welche sie schnell wegwischte. Ihr fiel ein, dass sie das letzte Mal geweint hatte, als Masato sie gefragt hatte, wann Kaito wieder zurück käme. Die Familie hatte ihm gesagt, dass er auf einer Mission sein, die sehr lange dauern würde. Dann wurde er als tot erklärt. Und Masato glaubte, er wäre einfach auf einer Mission. Wie schwer war es ihr nur gefallen, den Akademieschüler des Shizuma-Clans anzulügen? Sie konnte dem Kleinen das Herz einfach nicht brechen, indem sie sagte, dass er vielleicht nicht wieder kam. Und er war nun wieder da. Masato würde sich mehr freuen als Ichizo, wenn er ein Katana geschenkt bekäme. Kaito gehörte eben doch irgendwo in die Familie. Kaede machte sich nun sogar schon Sorgen, ob es ihm physisch gut ging. Er sah gesund aus, aber wer wusste schon, was geschehen war? Doch auch der sofortige Drang einer Untersuchung zeigte ihr, dass sie in ihm einen Ziehenkel gefunden hatte. Dem sie wahrscheinlich auch schon leidlich oft in die Wange gekniffen hatte wie sie es bei allen jungen Knirpsen tat. "Mit 30 Jahren wäre er sicher ähnlich wie Atsushi", flüsterte sie vor sich hin und erneut glitzerte ein Lächeln voller Liebe über ihr Gesicht.
Yuki hörte ihm derweil aufmerksam zu. Als Kaito eine für ihn angenehmere Distanz zwischen den beiden geschaffen hatte, sprach er wirr das aus, was ihn bedrückte und belastete. Dass er das tat, ließ Yuki auch die Fassung wahren. Vielleicht wäre sie in Tränen ausgebrochen, wenn sie eine traurige Geschichte über das gehört hätte, was passiert war, aber das hier war ein besser Beginn für die Zusammenkunft. Sie schaute ihn konzentriert, aber mitfühlend an, als er erzählte, dass Misaki wohl auch geweint hatte, als sie ihm begegnet war. Misa-chan. Das war eine ihr bekannte Freundin von Sai und Kaito, doch sie hatte immer nur flüchtigen Kontakt zu der jungen Dame gehabt. Sie war in Yukis Augen auch teils wirklich noch ein Kind. Mehr als 2 Jahre trennten die beiden Damen, und auch wenn Yuki jünger aussah wie sie war und ziemlich kindlich war mitunter, trennte sie doch irgendwie Menschen von sich ab, die wirklich das Verhalten an den Tag legten, das man ihr unterstellte. Misaki war ein fürsorgliches Mädchen, das wusste Yuki aus Erzählungen. Sie verstand sich gut mit den Jungs, aber den besten Draht hatte Yuki eben zu ihnen und nicht zu Misa. Vielleicht ergab sich in der Hinsicht ja vielleicht auch noch eine Freundschaft, dachte sie mit leiser Vorfreude. Mit dem Mädchen konnte sie sich bestimmt gut verstehen, solange sie keine Gefühlskonkurrenz war. Ein wenig Eifersucht brodelte nämlich auch in Yuki, aber das in Bezug auf Sai und nicht auf Kaito. Als dann das Thema auf den Jungen fiel, für den Yukis Herz bis über den Horizont schlagen würde, verlor ihr Gesicht ein wenig an positiven Ausdrücken. Sie sah dem Schwarzhaarigen nicht mehr ins Gesicht, sondern glitt traurig mti den Augen gen Boden. "Setzen wir uns erst einmal", flüsterte sie ein wenig unsicher. Yuki nahm wieder bei Kaede Platz und saß dann zwischen Kaito und ihrer Großmutter. Diese durfte ruhig zuhören, denn alles, was sie über Kaito wusste, wusste sie hauptsächlich von ihrer ältesten Enkelin. Und ihm würde das sicher auch keinen Beinbruch erleiden lassen, dieser vertrauenswürdigen Frau an der Unterhaltung teilhaben zu lassen. Als Yuki sich an die Lehne lehnte und die Hände auf ihre Oberschenkel legte, biss sie sich aber auf die Unterlippe, da schon wieder ihre Bauchschmerzen Anklang fanden. Entspannung war gerade so teuer wie der Blutkristall, wenn man ihn verkaufen würde, dachte sie ironisch, legte ihre Hand gegen ihren Bauch und spannte dort die Muskeln an. Es tat gerade sehr weh. Sie hielt sogar die Luft an, um nicht husten zu müssen. Die Krämpfe vom Magen zogen sich langsam in den Brustkorb hinauf. Würden sie auch das Zwerchfell befallen, war die junge Frau in äußerster Gefahr, denn dann musste sie ins künstliche Koma gelegt werden. Und das war für eine Shizuma das Todesurteil. Doch schnell schüttelte sie wieder diesen Gedanken von sich. Wie konnte sie es nur wagen, an den Tod zu denken? Yuki zwang sich zu einem Lächeln, setzte sich wieder normal hin und blickte zu Kaito. "Ach, es ist nicht so schlimm wie es aussieht, Kaito-kun. Ich habe schon Schlimmeres durchgemacht als ein paar Bauchschmerzen. Dich zu vermissen war wesentlich schlimmer." Danach atmete sie nochmal konzentriert tief ein, um die Schmerzen zu verdrängen. Ihr Lächeln verflog und sie ging auf Sai und Kaito's Angst ein. "Und ist schon in Ordnung. Ich kann verstehen, dass es dir wichtiger ist, erst deinen besten Freund zu sehen. Du bist nicht die einzige Person, die wegen ihm in den eigenartigsten Gedankenwelten umher reist." Ihre Aussage wurde zu einem selbstbezogenen Murmeln. Ja, sie hatte auch diese Angst gehabt, nachdem sie aus erster Hand ihrer Familie von Jinnai's Tod hatte erfahren müssen. Und es war wie ein Stich ins Herz gewesen, obwohl Sai nur trauerte. Er hatte ihr nichts angetan, aber sie hatte das Gefühl, alles falsch zu machen. Alle waren bei ihm, aber sie hatte Angst, ihm zu begegnen, weil sie nie jemanden hatte verlieren müssen. Was war, wenn ihr etwas raus rutschte, das absolut unangebracht war? Er würde sie mit einem Blick strafen, das ihr Herz für einen Moment stehen lassen würde. Und sie dann hassen. Bevor sie es versaute, ließ sie ihn lieber in Ruhe. "Nicht jeder weiß wie man perfekt mit solchen Dingen umgeht. Misaki hat vielleicht überreagiert, weil sie es nicht fassen konnte, dass du hier bist, obwohl sie im Herzen damit angefangen hatte, deinen Tod zu verarbeiten. Ich weiß es natürlich nicht, aber ... Manche machen es so. Sie sind naiv, das ist eine Tatsache. Solche Menschen, die sofort glauben, was man ihnen sagt. Die Toten wissen die Wahrheit immer am besten." Sie schwieg einen Augenblick, weil sie die Augen zusammenpresste und erneute Tränen unterdrücken musste. Kaede streichelte ihr dabei fürsorglich über die linke Schulter, wobei sie höflich schwieg. "Einer meiner Ahnen hat mir gesagt, dass du nicht tot bist, bevor es keine Leiche gibt. Und deswegen habe ich keine Sekunde geglaubt, dass du dir dein Leben hast wegnehmen lassen. Es wäre töricht, dich einfach aufzugeben. Dafür bist du viel zu zäh und intelligent." Sie grinste ihn liebevoll an, um ihm mit dem Kompliment ein wenig von seiner Angst abzulenken. Das Lächeln war sogar ehrlich gemeint und nicht erzwungen, um Trauer zu unterdrücken. "Ich verstehe deine Angst", fuhr Yuki fort. "Sie klammert sich an einen wie die Ungewissheit beispielsweise über deinen Verbleib. Dann weißt du ja sicher, was mit Jinnai passiert ist. Und dass Sai sehr ... apathisch geworden ist. Ich habe noch nie einen Menschen erlebt, der so ... leer ist. Sein Bruder hat ihm viel bedeutet. Du kannst dir sicher denken, dass er sich vor den Kopf gestoßen fühlt, wenn du bei ihm aufkreuzt. Für mich ist es nicht schwer vorstellbar, dass er auch schon für sich gesagt hat: Kaito ist tot. Jinnai ist tot. Jetzt bin auch ich tot." Nun hatte sie gesagt, was sie sagen wollte und blickte Kaito mitleidig an. Er wusste wohl, dass er einer der Gründe war, dass Sai alles als hoffnungslos abstempelte. Auch wenn er nichts dafür konnte. Kaede beugte sich ein wenig an Yuki vorbei und schaute ebenfalls zu dem Jungen. Ihre liebevolle Stimme hatte auch noch etwas auf dem Herzen. "Du musst nur den Glauben daran wahren, dass alles gut werden kann, Kaito. Du erinnerst dich doch sicher an Masato-chan, oder? Er hat gefragt, wo du bist und ich sagte immer wieder 'Auf einer langen Mission.' Ich konnte dem Kleinen nicht sagen, dass du tot wärst. Und schließlich warst du es auch gar nicht. Er wird sich sehr freuen, dich endlich wiederzusehen." Yuki wusste nicht genau, warum ihre Großmutter nun von Masato sprach, aber ihr Lächeln verriet es. Es sollte für ihn eine Ranke zum Festhalten sein, falls er nach Yuki's Gesagtem glaubte, er wäre an allem schuld. Doch glücklicherweise unterstrich Kaede nochmal, was sie gedanklich meinte. "Es gibt ein altes Sprichwort von einem der Kristalltoten, Kaito. Es lautet: Ich bin verantwortlich für das, was ich sage, aber ich in nicht verantwortlich für das, was die anderen verstehen."
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyDi Aug 14, 2012 8:27 am

Setzen. Das war wirklich eine gute Idee. Eigentlich eine, auf die er selbst hätte früher kommen müssen, denn immerhin hätte sein Auftauchen auslösen können, dass sie in Ohnmacht fiel. Kami, es war ihm schon komisch vorgekommen, dass es bei Misaki nicht geschehen war - wo sie es doch sonst so gern beweckte. Aber vielleicht war auch hier das Bedürfnis des "Schuldzuweisens" einfach zu groß gewesen. Vielleicht hatte sie einfach diese Last von sich nehmen und dem gerechtfertigten Sünder aufbürden müssen. Der Sünder, der er hier war. Ja klar, das war ausgerechnet für ihn vollkommen irrsinnig ausgedrückt, aber kein anderes Wort traf es wohl an dieser Stelle besser. Glaubte man nicht, dass jeder Mensch irgendwo gut war und bezichtigte ihn als Sünder, weil er etwas Böses getan hatte? Und konnte man ihm diese Sünden nicht vergeben, weil er vor dem Sünden ein guter Mensch gewesen war? Ein komischer Gedanke, doch man konnte dem Schwarzhaarigen eindeutig ansehen, dass er sich geändert hatte. Nie hätte er zugegeben, dass er Angst hatte. Sich nie so offen über diverse Dinge Gedanken gemacht. Ob man daran sah, dass er offenkundig dieses "Gute" in ihm zeigte? Dass er sich nicht darauf versteifte, alles in sich einzuschließen? Dass er einfach offener geworden war? Wobei... ganz offen war er ja nicht. Wenn er ganz offen wäre, würde er sich in die dunkelste Ecke des Krankenhauses setzen und seine Hände vor sein Gesicht schlagen. Weil er sich so schuldig fühlte. Er selbst. Weil ihm Misakis Worte durch den Kopf hallten. Weil vor seinem inneren Auge Horroszenarien vorbeizogen, welche ihm verhießen, dass Sai ihn alles andere als willkommen begrüßen würde. Dass er ihn abstoßen und abweisen, ihn anschreien würde. Weil er an allem Schuld war. Und Kanade und Misaki würden mitmachen. Selbst Gobi - obgleich eben dieser wohl eine Zuneigung zu ihm hier gehabt hatte. Die Karte waren neu verteilt... Wieso konnte er nicht schreien? Niemand würde ihn von seinen "Sünden" erlösen. Oder eher von der Sünde. Seine Freunde zu verletzen war wohl das Schlimmste, was er machen konnte. Was man je tun konnte... Menschen zu verletzen, die doch immer bei einem waren. Einem halfen, durch das Leben zu schreiten und einen zum Lachen brachten... Liebe Menschen. Was hatte er ihnen nur gezollt? Keine Dankbarkeit, sondern nur Kummer... und das wurde ihm in der kleinen Stille bewusst, in der sie sich auf die Bank setzten. Er neben Yuki, welche wiederum neben der lieben Kaede saß. Was hatte er seinen Freunden denn jemals gegeben? Außer Kummer? Außer Wunden? Ja, er wusste, dass er nicht daran Schuld war, doch diese Gefühle nahmen ihn in diesem Moment ein. Einer seiner schwächeren Momente, welche er von Zeit zu Zeit hatte. Nur war bisher immer eine Person bei ihm gewesen, welche ihn vollkommen verstand: Sein Mentor.
Hatte Yuki denn nicht auch jetzt Schmerzen? War er womöglich auch daran Schuld? Hatte sie sich irgendwie verletzt? "Dich zu vermissen war wesentlich schlimmer." Wie ein Stich von brennendem Eisen fuhren diese Worte durch seinen Körper. Oder vielmehr jene Sense, von der er nicht mehr reden wollte. Jene Sense, die ihn doch durchbohrt hatte im Oberkörper. Die ihm fast das Leben ausgehaucht hatte... Yuki hatte Schmerzen, teilweise auch Starke. Das wusste er schon alleine deshalb, weil Kaede sich so zu sorgen schien. Und ihn zu vermissen war schlimmer? Wie war es dann erst... Nein... Es machte ihn alles so fertig. Und nur Yuki gegenüber konnte er wirklich sagen, was ihn bedrückte - ohne schwach zus ein. Ohne, dass es jemand sah. Sai wollte er vor seinem Kummer bewahren. Misaki sah in ihm irgendwie ihren geliebten strahlenden Ritter. Kanade hatte genug mit ihrem Bijû zu tun. Da wollte er keine Schwäche zeigen - durfte es seiner Meinung nach nicht. Aber war es fair, nun Yuki zu belasten? Damit? Die liebreizende Yuki? Nicht wirklich, oder? "Du bist nicht die einzige Person, die wegen ihm in den eigenartigsten Gedankenwelten umher reist." Also machte sie sich auch Sorgen. Große sogar, weil sie ernster wurde. Wieso belastete er sie denn überhaupt damit? Er hätte auch einfach mit Akito reden können und Sai suchen. Aber hey... er wollte nicht immer nur auf seinen Mentor zurückgreifen. Er wollte wieder bei seinen Freunden sein. Und Yuki gehörte dazu - mehr als manche anderen sogar, wenn er es sich an dieser Stelle eingestehen durfte. Beim Erwähnen Misakis glitt ein bitteres Lächeln über sein Gesicht. Ein Lächeln, welches man wohl nicht bei ihm erwartet hätte. "Weißt du schon, dass sie mir ihre Liebe gestanden hat, damals beim Aufstand? Und mein Katana sie durchbohrt hat davor? Ich habe sie abgewiesen, bin verschwunden... und dann gestorben... ich glaube das habe ich dir noch nicht erzählt, oder?" Kopfschüttelnd entrann ihm ein Seufzer, woraufhin seine Lippen jedoch wieder eine gerade Linie annahmen. Seine Augen ausdruckslos wurden, nach unten in die Leere blickten, dem Rest ihrer Worte lauschten. Leere. Tod. Seine Hand, welche auf seiner schwarzen Hose lag, verkrampfte sich, seine Finger gruben sich in den Stoff, welcher seine Beine bedeckte. Mit seinen Zähnen biss er sich auf die Unterlippe, wollte nichts sagen. Er presste seine Augenlider aufeinander, musste verkraften, was er da gehört hatte. Nun meldete sich aber auch noch Kaede zu Wort, redete vom lieben Masato und dann von einem Sprichwort ihres Clans, welches Kaito schon oft gehört hatte.
    "Ein Sprichwort unseres Clans?" Kaito hatte die Augen geschlossen und saß im Schneidersitz vor einem kleinen Abhang, der hinunter in das Schneedorf führte, in welchem Yura gerade neue Nahrung holte. Wie immer stellte man es ihnen zu Verfügung. Diese Menschen waren wirklich nett. "Was hat unseren Clan ausgemacht? Was war >dein< Clan? Was hätte er sein sollen? Ich will es wissen? Was wären deine Worte gewesen? Schweigen trat in seiner Gedankenwelt ein, welches jedoch wenige Momente später gebrochen wurde. "... >>Wir schämen uns nicht für unser Bluterbe. Wir zeigen die Narben in unseren Seelen, die die Menschen für die Schwärze und das Böse halten. Wir haben keine Angst, fürchten uns nicht...<<. Oder einfach kurz gesagt: >>Give a cheer, for all the broken. Listen here, because this is who we are.<<. Ich wollte keinen Clan gründen, der Macht in sich vereinigt, Kleiner. Ich wollte nie in meinem Leben macht sehen. Alles was ich wollte war, dass mein Dorf und die Menschen in ihm glücklich sind. Dass wir eine bessere Welt als sie erschaffen, welche ich hinter den aufkommenden Problemen meiner Zeit gesehen habe. "Mein" Clan wäre dazu da gewesen, um diejenigen zu beschützen, welche unter die Räder ihres Schicksals gekommen sind."

Als er seine Augen wieder öffnete, blickte er nach vorn. Er musste auch für diejenigen da sein, oder? Für Sai. Für Misaki. Für alle, die ihrem Schicksal sonst alleine entgegentreten müssten. "Sai ist wie ein Bruder für mich. Ich hatte nie eine wirkliche Familie, Yuki... Aber du hast mir als erstes gezeigt wie es sich anfühlt eine zu haben. Sie auch Kaede-sama... Ihr alle habt mich aus dem Loch gezogen, das ich war... und in dem ich mich nun wieder... in gewisser Hinsicht verloren fühle. Aber ich weiß, dass ihr für mich da seid und das bildet die Leiter, an der ich hochsteigen kann... und wenn ich mir vorstelle, diese Familie zu verlieren, dann ist das die größte Qual... nun möchte ich aber ein Teil der Leiter sein, welche Sai aus seinem Loch hilft... Was euch allen hilft. Ich will, dass ihr alle glücklich euren Weg gehen könnt." Worte, welche er früher nie von sich gegeben hätte. "Kami, ich höre mich an wie ein kleiner Junge.." Wie der Junge, welcher er als Kind gewesen war. "Yuki... wo ist Sai gerade?"
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyDi Aug 14, 2012 9:34 am

Misaki? Ob sie mit ihr gesprochen hatte? Lieber Himmel, sie war viel zu sehr davon beansprucht worden, von Kaede zu allen möglichen Krankenhausarealen geschleppt zu werden. Sie hatte nicht einmal mehr die Zeit gehabt, ordentlich mit ihrer Schwester zu sprechen. Immer ging es seit einigen Tagen um Ergebnisse, Befunde, Rätselraten und Versuche, die Schmerzen zu lindern. Nyoko hatte sich sogar schon angeboten, täglich vorbei zu sehen, um ihr vielleicht die Taille und den Bauch zu massieren. Da hatten die Krämpfe nämlich angefangen und zuerst hatte jeder gedacht, dass es eine schlimme Sache mit der Darmmuskulatur sein könnte. Letztlich entwickelte sich alles zu unkontrollierten Magenkontraktionen, welche auch nicht aufhörten. Gebrochen hatte Yuki zwar noch nicht und sonstige Dinge halfen auch nicht, aber sie wollte wie immer keinem zur Last fallen. Hilfe angeboten zu kriegen war für sie wie gefragt zu werden, ob man denjenigen belasten wollte. Deshalb scheute sie davor zurück, Hilfe anzunehmen, wenn sie selbst so gern welche bereitstellte. Es war nicht ihr Recht, ihre Familie oder ihre Freunde zu belasten. Das wollte sie nicht. Der Shizuma-Clan war eine Familie, der allen half und nur untereinander half, statt Hilfe von außen zu akzeptieren. Bis Yuki aber die Tragweite ihrer Entscheidung, so zu leben, bewusst werden würde, würden noch einige Wochen vergehen müssen. In der Hinsicht war sie noch naiv. Wollte nur das Gute sehen und positive Dinge bewirken, aber was einige Sachen vielleicht für negative Folgen hatten, blendete sie jedes Mal aus. Menschen waren für sie Engel, egal wie irre sie waren oder verbittert. Jeder hatte eine Chance verdient. Egal, was er tat oder dachte, zu sein.
"Nein, ich konnte noch nicht mit Misaki sprechen. Ich habe sie seit vielen Tagen nicht recht gesehen." Dies sagte die Rosahaarige leicht abwesend auf seine Erwähnung gegenüber der Brünetten, welche des Öfteren im Krankenhaus wegen Sai sein musste. Sie hatte sie nicht gesehen, nicht mit ihr gesprochen. Yukis blaue Augen wanderten unverwandt zu Kaito's, als er anfing über ihre Familie und Sai zu sprechen. Sie halfen ihm, aus einem Loch zu klettern? Sie waren eine Familie für ihn? Nyoko war ihre Schwester, Kaito so gesehen ihr bester Freund. Wenn Kaede ihn als so etwas wie einen Enkel sah, durfte sie das natürlich, aber Kaito konnte nicht wirklich die Position eines Bruders einnehmen. Yuki gab die Position der Geschwister alle an Nyoko weiter. Sie war alles, was solche Menschen jemals hätten sein können. Von allen Menschen stand ihr Zwilling ihr am nächsten. Und sie war auch die Einzige, die richtig davon wusste, dass Yuki in Sai verliebt war. Ihre Schwester war so etwas wie ihr Herz und ihre Seele. Doch hatte dies eine größere Bedeutung, als die 18-Jährige es ahnte. Sie hatte zwar ihr eigenes Herz, das zwischen ihren Lungen kräftig schlug, aber was ihre Seele anging, war sie etwas Besonderes. Nur sollte sich dies erst noch zeigen. Als Kaito das Thema nun wieder auf den Jungen lenkte, der ihr Herz in letzter Zeit schwer werden ließ, ließ sie die Schulter sacken, seufzte kaum merklich und schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. Sai ... Was machte er gerade nur durch? Und Kaito wollte ernsthaft zu ihm? Das konnte doch nicht gut laufen. Wenn nicht einmal Yuki wusste, wie sie gegenüber ihm sein sollte, wie wollte Kaito ihm gegenüber treten? Kaede schwieg derweil wieder und hatte sich zurückgelehnt, weil die Frage von dem Jungen direkt an ihre Enkelin gegangen war. Aber auch sie spürte, dass sich eine Last ansammelte, die schmerzlich auf Yukis Brust drückte. "Ich hätte eine Ahnung, wo er ist, aber ich weiß nicht, ob ich dich dorthin bringen möchte." Wahrlich dachte Yuki darüber nach, sich Kaito in den Weg zu stellen, damit zwischen den beiden nichts eskalierte. Das würde ihr mehr als nur die Tränen in die Augen treiben. Sie würde dazwischen gehen und blind kassieren, verletzt zu werden, wenn Sai überschnappen sollte. Aber es war besser, wenn sie die Wunden trug, statt Kaito. Er hatte in der letzten Zeit genug in sich hineinfressen müssen und wurde auch jetzt von so vielen Lastern erdrückt. Da wollte Yuki das Auffangbecken für ihn und Sai sein. "Ich kann dich nicht zu Sai lassen", sagte sie voller Entschlossenheit, aber mied es, Kaito dabei anzusehen.
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyDi Aug 14, 2012 10:14 am

Weiß Gott, er hatte nicht erwartet, dass sie mit Misaki geredet hatte. Immerhin hatte er gewusst, dass Yuki und sein Team sich nicht in diesem Sinne nahe standen. Eher war sie etwas weiter abseits gelegen von seinem "ersten" Freundeskreis - wobei er damit aber auch nicht sagen würde, dass sie ihm weniger wert war. Alle seine Freunde waren ihm so sehr wichtig geworden in den letzten Wochen und Monaten, es war kaum zu beschreiben. Und doch trennte etwas Gewisses Yuki von den anderen, wenn man einmal von Sai absah, welcher mit ihr ja im Krankenhaus das Arbeitsleben pflegte. Letzteres war aber dann auch wieder in der Hinsicht fraglich, da Yuki erwähnte, dass sein bester Freund "tot und leer" war. Womöglich einfach nur abwesend und nichts und niemanden mehr wahr nahm. Kami, was war nur aus seinem Freund geworden? Wieso war das Schicksal so schrecklich zu ihm? Wieso musste er immer alles erdulden? Wieso schlug man ihm immer wieder mit der Faust ins Gesicht? Was war so spaßig daran? Wieso konnte es ihn nicht noch einmal treffen? Ihn hier? Ihn, der unversehrt war und dem es im Moment an nichts fehlte - außer einer Lösung für seine privaten, eigenen Probleme, welche hoffentlich auch noch lange Genug das Dorf unbeeinflusst lassen würden. Ja, wieso traf es denn immer die, die es nicht verdient hatte? Hatte Sai einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, dass er erst das Team, dann seinen geliebten Onkel und dann Jinnai verlor? Und Misaki... Sie hatte doch auch einen verschwundenen Vater und eine fast irrsinnige Mutter.... und dann "starb" er hier? Er, dieser Trottel! Ja, er war ein vermaledeiter Trottel und nicht einmal dazu fähig, für seine Freunde da zu sein! Lieber ließ er sich durchbohren und damit hatte es sich. Lieber lag er blutend im Schnee. Sollte das wirklich eine Beschreibung für die Pflege seiner Freundschaften werden? Nein, das würde er nicht zulassen.
Genauso wenig, wie er die Antwort von Yuki auf sich beruhen lassen würde. Aber zunächst trat das blanke Entsetzen in seinen Augen, als sie erwähnte, sich nicht sicher zu sein, ob sie ihn zu ihm bringen wollte. Dachte er, dass er Sai denn nur schaden könnte? Nein, dass er ihm schaden würde? Dass er ihm schaden wollte? Seinem Freund, der schon genug durchgemacht hatte? Wieso dachten das denn bitteschön alle?! Was hatte er ihnen denn getan?! Und nun ausgerechnet Yuki? Wieso sagte ausgerechnet Yuki das? Warum glaubte sie, dass man andere vor ihm beschützen musste? Jedenfalls kam es so herüber. Klar, Sai war nicht mehr er selbst, aber wieso sollte er nicht zu ihm gehen? Ihn wachrütteln? Und doch klang ihre Stimme nur noch entschlossener, als sie ihren Gedanken vollends aussprach - ihm aber nicht in die Augen sehen konnte. Warum nicht? Wollte sie ihn bei dieser Entscheidung keines Blickes würdigen? Zorn stieg in ihm auf. "Ich habe nicht trainiert, um mir diese Entscheidung von dir abnehmen zu lassen. Es war keine Bitte, Yuki. Es war mein Entschluss, den ich gefasst habe." Ein schwieriger Entschluss, der für ihn innerlich noch wankte. Dennoch: Wenn er es nun aussprach, so schien er ihm nur noch gerechtfertigter. Die Aussprache versicherte den Entschluss ihm selbst gegenüber noch einmal verdeutlichte ihn. Nun gab es keinen Weg zurück. Aber Yuki würde ihn nicht einfach so vorbei lassen. Sie würde ihn nicht zu ihm gehen lassen, das wusste er. Deshalb musste er sie überzeugen, nur fragte er sich wie. Eigentlich hatte er ihr nämlich das, was er nun sagen musste, ersparen wollen. Vor allem, da es ihr so schlecht ging. Er hatte es allen seinen Freunden ersparen wollen. Bei Sai erklärte es sich von selbst, bei Misaki sowieso (sie schien seit Kaminari - no Kuni sowieso ein Trauma diesbezüglich zu haben). Kanade hätte er es vielleicht erzählt. Und seinem Sensei. Wobei letzterer durch Yura Bescheid wusste (obgleich Kaito keine Ahnung hatte, was die Details dieses Wissens nun betraf). Jedoch mussten diese Worte nun einmal heraus. "Bei allem Respekt und bei aller Freundschaft..." Nun war er selbst es, der seinen Blick nicht mehr auf sich richtete, sondern nach vorn. Auf den Boden des Empfangsbereiches. Kaede sollte es ruhig mithören. "...ich glaube nicht, dass du diejenige bist, die mir das verbieten sollte. Ich habe mich nicht von einer Sense durchbohren lassen, die meinen Oberkörper fast entzwei geteilt hätte... nur um dann hier aufzuhören. Ja ich war im Schnee gelegen. Ja, ich habe geblutet wie ein geschlachtetes Schwein. Ja, es ist keine schöne Vorstellung, aber ich kann es nicht ändern. Jedenfalls habe ich mir geschworen, zu euch zurück zu kommen. Zu euch. Damit auch zu Sai. Und das lasse ich mir nun nicht nehmen. Es ist aber wiederum deine Entscheidung ob du mir hilfst - dann geht es schneller - oder nicht." Eine Härte hatte in seiner Stimme gelegen, woraufhin er sich nun aufrichtete. Wenn man seinen Oberkörper nun so sah und daran dachte, dass das Massaker noch nicht allzu lange her war... Wie hatte in ihm eine Sense stecken können? Kaito wusste selbst nicht, wie er das überlebt hatte, aber einen großen Teil hatten seine Freunde und auch sein "erster Sensei" beigetragen, welcher damals an seiner Seite verweilt war.
Er hatte hier seinen Entschluss schon gefasst. Daran gab es nichts mehr zu rütteln. Das, was Akito ihm gesagt hatte, würde er tun. Klar, es mochte noch so verrückt klingen, dass er diesem alten "Satan" vertraute, doch wem sonst? Wer war denn sonst für ihn da gewesen, wie kein anderer in den letzten Monate? "Ich will Sai auf meine Art und Weise helfen. Vielleicht bin ich wirklich an allem Schuld, aber selbst dann habe ich eine Chance verdient, es wieder gut zu machen, oder? Wenn er sich selbst so hasst... dann gebe ich ihm einfach etwas, das er hassen kann, nicht wahr?" Man würde wohl auf den ersten Blick nicht wissen, was er nun genau damit meinte. "Ich schätze du wirst mir einfach vertrauen müssen. Willst du mir also immer noch nicht dabei helfen?" Nachdem er ihr den Rücken zugekehrt hatte, nachdem er aufgestanden war, sah er sie nun wieder an, wartete auf die Antwort, welche er nun bekommen würde. Seinen Freund würde er so und so aufsuchen.
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyDi Aug 14, 2012 11:54 am

"...ich glaube nicht, dass du diejenige bist, die mir das verbieten sollte." Yuki zog scharf die Luft ein, als sie das hörte. Kaito erzählte zwar danach weiter, was mit ihm passiert war, aber sie hörte nur mit halber Aufmerksamkeit zu. Auch wenn er es vielleicht nicht gewollt hatte, stach er ihr damit ins Herz. Als er dann noch sagte, dass es ihre Sache sei, ob sie ihm helfe oder nicht, sammelten sich heiße Tränen an ihren Lidern, die sie zuvor noch erfolgreich unterdrücken konnte. Sie hatte ihm doch helfen wollen. Alles, was sie gewollt hatte, indem sie ihn von Sai fernhielt, war Hilfe. Und er warf ihr vor, ihm etwas zu verbieten? Wie konnte das denn sein? Ihr guter Wille, wie konnte er etwas Schlechtes bewirken? Wieso verstand Kaito nicht, was Yuki wollte? Ich bin verantwortlich für das, was ich sage, aber ich bin nicht verantwortlich für das, was die anderen verstehen. Wie hatte sie gerade das vergessen können? Wahrscheinlich hatte Kaito nur gesehen, dass Yuki ihn daran hinderte, zu Sai zu gelangen. Sie stand im Weg, war ein Baum, der die Straße blockierte, statt ein Arbeiter, der half, ihn zu beseitigen. Geschweige denn Leute davor zu warnen, von der Straße weg zubleiben. Sicher, Kaito hat im Sterben gelegen und war so schwer verwundet, wie Yuki es sich nur ausmalen konnte. Sie hatte auch einmal wegen ihrer Allergie um ihr Leben kämpfen müssen. Sie war zwar ein Kind gewesen und es war auch nur ein anaphylaktischer Schock, doch wusste sie ein wenig, wie es war, um das eigene Leben zu bangen. Aber im Gegensatz zu Kaito hatte sie jemanden gehabt, der sich um sie gesorgt hatte. Und sie zwar zu Hause gewesen, im Krankenhaus, bei ihrer Großmutter. Als sie ihre Augen geöffnet hatte, waren ihre Augen die ersten, die sie sehen durfte. Sie waren voller Glück und Liebe gewesen. Kaito hatte wahrscheinlich in die Augen von niemandem geblickt. Noch nicht einmal in die von Misaki, welche ihn offensichtlich zu lieben schien. Das Einzige, was ihm entgegen kamen, waren einsame, kalte Schneeflocken.
Yuki presste ihre Zähne aufeinander, beugte sich vor, sodass ihr Haar ihr Gesicht verdeckte und begann zu schluchzen. Dabei krallte sie ihre Hände in ihre Hose und sah durch ihren Schleier, wie die Tränen den Stoff nass und dunkler machten. Tat sie das alles umsonst? Gut, Kaito hatte sie falsch verstanden, aber machte das einen Unterschied, wenn er um jeden Preis zu Sai wollte? Irgendwie stieg in ihr das Bild von sich selbst mit weißen Flügeln auf. Sie als Engel, der versuchte, jedem unter die Arme zu greifen, wieder aufzustehen und den eigenen Weg weiterzugehen. Sie selbst ließ sich dabei von der Güte tragen, die der Wind unter diesen Flügeln war und ihr entgegen gebracht wurde. Nun kam jedoch ein schwarzer Wind auf, der ihr die Federn aus riss, sodass nichts bis auf das Skelett übrig blieb. Voller Schmerzen sackte sie zusammen und die Knochen streichelten den Boden, auf dem sie nun kniete. Sie flog nicht mehr, sondern sah nur noch wie alle an ihr vorbei liefen. Kaito wollte helfen, aber so wie er helfen wollte, würde er doch nur alles schlimmer machen. Dieser gerupfte Engel versuchte, ihn zu erreichen und festzuhalten, aber das Einzige, was Yuki wahrnahm, war, wie er über ihre Flügelknochen trat und an ihr vorbei rannte. "Yuki-chan", ertönte es besorgt von Kaede, welche ihren Rücken nun streichelte. "Hey, hör auf zu weinen, meine Süße." Es folgten noch ein paar laute Schluchzer, bevor Kaede Yuki an sich drücken wollte, doch sie wehrte sich. Sie schob die Hände ihrer Oma von sich und presste ein: "Schon ... gut." hervor. Gerade als sie sprechen wollte, fing Yuki das schmerzhafte Husten an. Das Bild von sich selbst als Engel mit Knochenflügeln erstarb, sie beugte sich so stark nach vorne, dass ihr Kopf ihre Knie berührten und sie umarmte sich selbst. Mein Magen, verdammt nochmal! Sie hustete nochmals, was sie wahrlich gefährlich anhörte. Als wäre ihre ganze Kehle trocken und staubig. Yuki schluckte krampfhaft, zwang sich zur Besinnung und stand dann ebenso wie Kaito auf. Wie Mitleid erregend sie auch nun schon aussah oder ob ihr auch noch Tränen im Gesicht abzulesen waren, war ihr nun egal. Kaito war zwar auch ein bisschen größer als sie, doch in diesem Moment wollte sie ihm klarmachen, was sie gemeint hatte. Egal, ob Kaede kurz davor war, sie nach Hause zu tragen. "Ich habe auch Respekt davor, wenn du einem Freund wie Sai helfen willst, aber ich gestatte nicht, dass du diese Lage zum Eskalieren bringst. Und damit blockiere ich dich nicht. Ich halte dich nicht auf. Ich helfe dir damit, verstehst du das nicht? Deine 'Art und Weise' ihm zu helfen wäre das Schrecklichste, was du gerade tun könntest. Er ist am Boden, wegen Jinnai, wegen der Ungewissheit um dich, den Sorgen, die auf seinen anderen Freunden lasten - und du willst jetzt zu ihm und ihm die Tür vors Gesicht hauen? Versprichst du dir davon, dass es besser wird? Ich sehe nichts bis auf Streit, der darauf erwachsen wird. Ich möchte dir helfen, Kaito. Das tue ich, indem ich verhindere, dass du ... irgendwelche Dummheiten machst." Derweil brannten wieder Tränen in ihren Augen, die sich ihren Weg über ihre Wangen suchten. Urplötzlich tat es ihr leid, dass sie ihn so angegangen hatte. Auf einmal schlugen auch ihre Bauchschmerzen wieder bis oben durch, sodass sie einmal kurz die Augen schmerzhaft zusammen kniff. Beschämt senkte sie ihren Augen und sah zu Boden, während sie flüsterte: "Es macht mir ... nichts ... aus, wenn Sai mich hasst, weil ich mich fernhalte. Weil ich nicht weiß, wie ich mit ihm umgehen soll. Aber ich ... kann es nicht sehen, wenn Freunde sich streiten. Oder schlimmer noch, wenn sie kämpfen. Und nichts anderes würde aus der Situation erwachsen. Gegenüber den Mädchen ist Sai vielleicht noch ... ruhig und gefasst, aber bei dir würde er eine andere Seiten auffahren lassen, glaube ich. Er wäre alles andere als sanft." Mit jedem Satz war Yuki ein Stück leiser geworden, während sie den Blick wieder auf Kaito erhoben hatte. Sie runzelte traurig die Stirn und presste die Lippen aufeinander, bevor sie ihren Freund eindringlich sagte: "Bitte. Lass es sein." Yuki konnte jedoch nicht lange darauf warten, bis der Schwarzhaarige etwas sagte oder gestikulierte, denn sie presste sofort ihre Hand gegen ihren Mund begann von Neuem zu husten. Sie wollte sich gerade zum Sofa drehen, wo Kaede aufgestanden war, um sich zu setzen, da ließ ihre Kraft in den Knien nach und sie sackte urplötzlich zusammen. "Yuki!", rief ihre Großmutter erschrocken und hielt sie fest, während sie in Embryostellung kniete und ihr ganzer Leib zitterte wegen dem Hustanfall. Kaede kniete sich neben sie und versuchte ein Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen. Es war eindeutig Schmerz verzerrt. "Das kann doch nicht wahr sein", murmelte sie. "Sind es die Krämpfe? Oder haben sie sich fortbewegt?" Yuki schüttelte einfach angestrengt den Kopf, während sie wieder ihren Bauch umarmte. Wie mit Katzenkrallen hielt sie ihr eigens Oberteil fest. Es fühlte sich beinahe so an, als würde sich ihr Magen einen anderen Standort suchen, indem er sich in ihr bewegte. Wie ein Parasit größter Ausmaße. "Kaede!", erklang plötzlich eine für die Shizumas vertraute Stimme. Die Person, die zu ihr gehörte, kam herbei gelaufen und blickte besorgt zu Yuki. Es war die Ehefrau von Yukis Onkel Hachiro, Kazumi. Sie hatte Medikamente in ihrer Rocktasche, welche für Masato waren. "Ich war gerade hier und habe Antibiotika für Masato geholt, weil er eine leichte Grippe hat. Eine Krankenschwester sagte, was hier los ist. Sind es die Bauchschmerzen?" Kurz blickte Kazumi mit ihren dunklen Augen Kaito an, dann wieder ihre angeheiratete Nichte. "Sie meint, es sind nicht die Schmerzen, aber wir können sie nicht hier lassen. Sie muss auf die Beobachtungsstation, und zwar sofort. Hilfst du mir, sie zu tragen?" Kaede begann bereits, Yuki's Arm um ihren Nacken zu legen. Kazumi nickte, beugte sich zu Yuki und wollte dasselbe tun, als sie plötzlich aufstand und sagte: "Es ist alles in Orndung, Kazumi-san und Kaede-sama. Macht euch keine Sorgen, das habe ich euch mehrfach gesagt." Verdammt sollte sie sein, bevor sie irgendwer auf diese Station bekam. Lieber würde sie sich erstechen. "Aber Liebes", wandte Kaede ein, während sie aufstand. "Bitte, Oma. Ich habe nur das ... ähm - Gleichgewicht verloren, was das Husten ein wenig verschlimmert hat. Du weißt das doch wie das ist, wenn man unter Vitaminmangel leidet. Also beruhige dich bitte." Die Rosahaarige drehte sich langsam zu Kazumi und sagte ihr nun: "Du kannst ruhig nach Hause, keine Angst. Masato braucht dich viel dringender als ich. Und die Medikamente sollten nicht zu spät bei ihm sein, wenn er Schleim in der Lunge hat." Kazumi schwieg bedrückt, bevor sie nickte. "In Ordnung, aber du begibst dich sofort in die Obhut eines Mediziners, wenn du wieder Schmerzen hast. Ich sage auch Nami und Gombei, dass du zusammengebrochen..." "Es ist nichts. Bitte geh jetzt." Kazumis Augen weiteten sich verwundert, aber dann suchte sie auch schon das Weite. Kaede blickte ihrer Enkelin aus besorgten Augen entgegen, wagte jedoch nicht, etwas zu sagen. Yuki war 18 Jahre alt, sie hatte vollstes Entscheidungsrecht über sich selbst. Aber der Alten gefiel es überhaupt nicht, dass die Kleine jegliche Hilfe ablehnte, die Sachen kleiner machte, wie sie waren und so tat, als hätte sie überhaupt keinen Schmerz. Was trieb sie dazu? Der Gedanke stand Kaede ins Gesicht geschrieben, aber dann sah sie zu Kaito. Der Junge hatte es verdient, seinen besten Freund zu sehen. Und auch an ihr war es nicht vorbei gegangen, wie Saitô drauf war, wie er sich benahm, wie antriebslos er umher geisterte. "Sai-kun ist in seinem Labor, wenn ich mich nicht irre", sagte Yukis Großmutter entschlossen. Diese blickte sie empört an und kassierte von ihr so etwas wie einen strafenden Blick. Den kannte sie. Von Atsushi. Er sah genauso aus, wenn jemand sich nicht sehr tolerant benahm. "Ich werde nicht auf die Beobachtungsstation gehen und genauso wenig wird Kaito die Laboratorien betreten", sagte sie ihrer Großmutter ins Gesicht. Dieses verfinsterte sich auf eine unangenehme Art und Weise. "Yuki-chan. Du weißt, dass ich mir Sorgen um dich mache, aber auch meine Geduld hat seine Grenzen. Du bist hier gerade Patientin und keine Iryonin. Also hast du auch nicht zu entscheiden, wer wohin geht. Und wenn ich Kaito erlaube, dass er diese Etage betreten darf, dann hast du dich ihm nicht in den Weg zu stellen. Verstanden?" Daraufhin herrschte eisernes Schweigen. Kaede und Yuki blickten sich an wie zwei Rivalinnen, die sich mit ihren Blicken den jeweils anderen ins Grab bringen wollten. Seit Yuki krank war, hatte sie sich noch nie so mit ihrem Clan gestritten. Vor allem nicht mit ihrer liebsten Großmutter. Aber dass sie ihr so in den Rücken fiel, missfiel ihr zutiefst.
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyDi Aug 14, 2012 9:23 pm

Es brauchte nur ein Schluchzen, damit er wusste, dass er mal wieder nur das Falsche gesagt hatte. Dass er das gesagt hatte, was er am besten nie hätte sagen sollen. Oder zumindest in anderen Worten. Worten, die Yuki nicht so sehr verletzten, dass sie heulte. Aber hatte er sie so in Erinnerung? So zerbrechlich? Dass sie gleich weinte, wenn er dachte, dass sie sich ihm in den Weg stellte? Oder war die Vorstellung, dass er es überhaupt dachte, so schrecklich? Im Nachhinein musste er sich selbst in Erinnerung rufen, dass Yuki immer für ihn da gewesen war, wenn es darauf angekommen war. Sie war immer an seiner Seite gewesen, wenn ihm etwas Probleme gemacht hatte oder wenn er einfach nur über die Welt philosophieren wollte. Mit ihr. Weil er niemand anderen hatte, mit dem er es hätte tun könnten. Wobei... mit der Zeit lernte er schließlich auch Sai kennen, weshalb er auch weniger Zeit für sie hatte. Ein neues Team, das zusammenwuchs und gemeinsame Aktivitäten waren der Grund dafür, dass er sie nicht mehr so oft hatte besuchen können. Doch war er nicht immer noch gekommen? Zwar nicht so oft, doch hatten sie sich als Freunde vergnügt und manchmal bis in die Nacht hinein geredet über die gesellschaftlichen Verhältnisse. Oder über die Probleme, welche einer von beiden hatte. Sie waren wirklich Freunde und nun sagte er, dass sie ihm im Weg stand - nicht wörtlich, aber unterschwellig. Sie erlaubte es ihm nicht. Sie stand ihm im Weg. Kami, er hätte letzteres gleich sagen können und es wäre nicht minder schlimm für sie gewesen, oder? Anscheinend brachte er alle nur zum Weinen. Und das nicht vor Freude, sondern vor Kummer und Schmerz. //Ich bin wirklich das letzte.// "Schon ... gut." Und im nächsten Moment musste er mit ansehen, wie sie sich vor Schmerzen krümmte, während er sich einfach nur umdrehte und sie ansah. Wie sie sich den Magen hielt, wie ein kleines Kind aus dem Slum, welchem man wieder in den Magen getreten hatte. Doch im Gegensatz dazu war sie nicht alleine mit ihren Schmerzen wie er früher, sondern sogleich eilte ihre Familie herbei um ihr zu helfen. Aber was hatte sie noch davor gesagt? Sie würde es nicht gestatten, dass er die Lage zum eskalieren brachte? Es wäre das Schrecklichste, was er ihm antun könnte? "Ich möchte dir helfen, Kaito. Das tue ich, indem ich verhindere, dass du ... irgendwelche Dummheiten machst." Kopfschüttelnd schloss er kurzzeitig die Augen, nur um sie dann wieder ernster anzusehen. Sie machte Dummheiten, wenn sie sich von ihrer Großmutter nicht behandeln ließ. Es waren Schmerzen großen Ausmaßes, welche er vielleicht nicht einmal mit seinem Chakrabrand nach den Trainingseinheiten gleich setzen konnte - das wäre untertrieben für die Schmerzen die Yuki hatte. "Er wäre alles andere als sanft." Das wäre er auch. Wieso mussten sie diese Unterhaltung denn führen, wenn es ihr so schlecht ging? Wieso konnte es ihr nicht besser gehen? Kami, da waren wieder so viele Fragen in seinem Kopf. Noch einmal flehte sie ihn an, dass er es sein ließ und bei Kami, sie hätte es mit ihren Augen fast geschafft. So voller Leid. Voller Pein. Bald kam auch schon Masatos Mutter hinzu, beide wollten Yuki in ein Krankenzimmer bringen, damit sie behandelt werden würde. Am liebsten würde er sie selbst auf die Arme nehmen und sie dorthin befördern, wenn sie denn nicht hören wollte. Bei allem, was ihm lieb und heilig war, das würde er tun. "Du willst, dass ich vor ihm wegrenne? Mich vor ihm verstecke?" Seine Stimme klang angenehm weich, ein leichtes Lächeln lag in seinem Gesicht, welches auch Mitleid gegenüber ihr zeigte. Aber vielleicht auch einen gewissen Selbsthass in seinen Augen, dass sie in solch einer Situation darüber reden mussten. "Du hast gesagt, die Ungewissheit über mich hat ihm diese Leere geschenkt. Du sagst darunter hat er gelitten nach Jinnais Tod. Und dann bin ich gestorben. Für viele von euch. Genauso hast du gesagt, dass er sich bei den Mädchen und Frauen beherrscht, von denen ein Großteil hier arbeitet... und wie ich Sai kenne hasst er sich dafür. Wieso sollte ich ihm also nicht etwas geben, dass er hassen kann?" Kurze Zeit schwieg er und er rief sich Akitos Worte in Erinnerung. Wenn er Leid und Hass in den Augen des Yuki sehen würde, dann... Oh ja, er wusste, wie er den Satz nun vollenden musste. "Wieso sollte ich ihn nicht einmal provozieren und ihm die Leviten über sein Verhalten lesen, auf dass er begreift, dass dieser Selbsthass unnütz ist? Wieso ihm nicht etwas geben, dass all diesen Hass auf etwas anderen überträgt. Auf jemand anderen. Wieso sollte ich mich nicht mit ihm streiten? Ihn zum Kampf herausfordern, Yuki? Dass er alles rauslassen kann." Wieder folgt eine Pause, die er jedoch wiederum bald unterbrach: "Ich werde es nicht sein lassen. Lieber bin ich ein Ventil für seinen Hass, als dass er ihn selbst zerfrisst. Ihn vor sich selbst schützen. Ich bin sein bester Freund gewesen und werde es auch immer sein, aber nun muss ich das große Arschloch sein. Daran führt kein Weg vorbei. Und ich muss es sein, weil ich ihm helfen möchte. Ich will nur, dass er wieder lachen kann." Lange blickte er sie danach an, während sie sich wieder auf die Beine gearbeitet hatte und einen Moment später sagte ihm Kaede sogar, wo er Sai finden konnte. Bei dieser Information spürte er wieder seine Angst vor dieser Begegnung, doch dann rief er sich abermals die Worte seines Mentors in Erinnerung. Und die, welche er gerade von sich gegeben hatte. Währenddessen verhärteten sich Yukis, sowie auch Kaedes Züge, wovon erstere erneut eindeutig sagte, dass sie es wohl nicht zulassen würde. Dass sie ihn nicht bei Sai haben wollte. "Wenn keiner mit den Tatsachen auf ihn zutritt... Hast du schon einmal darüber nachgedacht, Yuki? Wie es ist, wenn sich jeder "normal" gegenüber verhält? Glaubst du nicht, dass er intelligent genug ist, um das zu merken? Glaubst du nicht, dass ihr ihm damit noch mehr aufbürdet? Weil er mit ihm nicht darüber redet? Diesem Tabuthema aus dem Weg zu gehen scheint? Es ist genauso schlimm wie Mitleid. Ich hatte nie eine Familie, aber ich bin entschlossen, sie zu schützen. Deshalb werde ich in das Labor gehen - Danke, Kaede-sama. Und deshalb wirst du mich nicht halten können. Dieses Mal nicht, Yuki."
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyMi Aug 15, 2012 1:24 am

Vielleicht sollte man ihr einfach zeigen, wie es war, so wie die Jungen zu fühlen. Ihr zeigen, wie es war, von etwas Riesigem durchbohrt zu werden. Zeigen, wie es war, einen geliebten Menschen zu verlieren. Zeigen, dass man allen wehtat, denen man nur wehtun konnte. Vielleicht würde sie dann nicht auch noch Kaito aufhetzen, sie als Blockade wahrzunehmen. Dies tat sie schon, indem sie es von sich selbst dachte. Sie wollte nicht, dass auch andere sie so wahrnahmen. Sai sollte Yuki am wenigsten als Blockade sehen, da es sie am meisten fertig machen würde, wenn er eine schlechte Meinung über sie hatte. Und trotz aller Liebenswürdigkeit ihres Clans, aller Treue ihrer Freunde und aller süßen Lächler Masatos, sie versank allmählich in Selbstzweifeln. Es hatte sie schon Kraft gekostet, als Einzige zu glauben, Kaito käme lebend wieder, aber damit stand sie alleine auf einem Fleckchen Erde, während alle anderen ohne Gedanken daran weiter gegangen waren. Es tat ihr immer mehr weh, dass sie mit dem, was sie für richtig hielt, alleine gelassen wurde. Ihr Clan hatte zwar auch nicht die Hoffnung unterdrückt, dass der Junge lebend wiederkehrte, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er dies nicht tat, stand deutlich hinter ihren Gedanken. Yuki war die Einzige, die förmlich gewusst hatte, dass er lebte. Nyoko hatte auch daran geglaubt, aber als Einzige in der Familie ansatzweise so fest wie sie. Ihre Schwester. Sie war ihr Schiff, mit dem sie alle Wege bewältigte und das sie vor den Stürmen des Lebens beschützte. Sicher machte sie sich unnötige Sorgen wegen ihren Bauchschmerzen, aber ihr Sensei hatte aktuell einige Missionen und viel Training auf dem Plan, weswegen die Zwillinge kaum Zeit für einander hatten. Lediglich abends und da gingen die Stunden schnell vorbei, wenn man über Herzensangelegenheiten sprach. Sie hatte Kaito während den ganzen Minuten gerade zugehört und ließ sich einmal mehr alles wie leuchtende Blitzpfeile durch den Kopf schießen. Er wollte als Hassobjekt für Sai's Verzweiflung dienen? Warum musste er auf diese Idee kommen? Und warum gerade er? Irgendwo verstand Yuki, dass er Sai mit den Gefühlen nicht allein lassen wollte, aber es konnte doch auch einfach ein Wiedersehen sein ohne, dass sie sich gegenseitig an die Kehle sprangen. "Oder nicht?", fragte sie sich selbst nochmal in Gedanken. Yuki hatte doch gesagt, dass er ihr gleich wäre, wenn Sai sie hassen würde. Natürlich war es das unter keinen Umständen, aber sie hatte ein völliges anderes Bild von der Situation. Der tot geglaubte beste Freund, der wieder auftauchte. Sai war mit ihm alleine und sie sprachen sich aus, weil es vorher nicht die Möglichkeit dazu gegeben hatte. Es konnte ein so rührendes Wiedersehen sein - ohne diese Provokation, die Kaito vorhatte. Sie hörte auf, Kaede anzublicken und drehte sich nun zu ihm um. In Yukis Blick stand etwas Flehendes. Dies war der letzte Versuch, Kaito irgendwie zu überzeugen, es nicht zu tun. Und auch wenn sie sich selbst als Projektil zur Verfügung stellen müsste, wäre ihr das so egal wie diese verdammten Bauchschmerzen. Ihre anerzogene Mentalität war einer der Gründe, warum sie das große Auffangbecken spielen wollte. Fragte sich Kaito nicht, was wäre, wenn er in Ruhe mit Sai sprechen würde? Wenn er ihm entgegen trat, sodass die Zwei ein förmlich wunderschönes Wiedersehen hatten? Was konnte es Besseres geben, als den angeblichen toten Freund lebendig wiederzusehen? Kaito musste daraus doch nicht so ein Horrorszenario machen. Das ging Yuki gehörig gegen den Strich und verstand sich kein Stück mit der Idee, dass ihre Freunde sich untereinander niemals bekriegen sollten. Unterstreichend hielt Yuki Kaito an der Schulter fest, bevor er seinen Weg ins Labor von Sai beginnen konnte. Ihr Griff war nicht gerade der Zärtlichste, musste sie erschrocken feststellen, aber sie drehte Kaito dann auch schon zu sich, bevor er ihre Hand abschütteln konnte. Mit verschränkten Armen blickte sie ihn an, wieder dieses Bettelnde, was in ihren Augen mit schwang. Aber ihr fiel es nie schwer, so zu schauen. Einerseits als Mädchen, andererseits weil sie diesen Blick gemeistert hatte, indem sie so immer das Herz ihres Vaters weich geklopft hatte. "Wenn ich dich schon nicht überzeugen kann, nicht zu Sai-kun zu gehen, möchte ich dich wenigstens bitten, es aufzugeben, ihn zu provozieren. Ich kann ... verstehen, was du vor hast. Oder ich versuche es und mir gelingt es nur in Maßen, aber trotzdem." Yuki atmete tief ein, schloss kurz die Augen und kämpfte für einen Bruchteil einer Sekunde mit sich, ob sie das sagen sollte, was sie sagen wollte. Würde sie über diese innere Hemmung herüber steigen, und sich als Hass-Objekt für Sai anbieten? Nur damit die besten Freunde sich nicht stritten? Sie hatte sich selbst sowieso schon wie ein feiges Huhn zurückgezogen, weil sie nicht wusste, was sie bezüglich Sai tun sollte. Es war eine gute Basis, weil er vielleicht glaubte, sie würde ihn alleine lassen. Da machte die Liebe zu ihm kaum einen Unterschied. Wenn sie ihm so helfen und den Streit verhindern konnte, wieso nicht? Und sollte sie doch der Teufeln holen, ihre Bauchschmerzen ihren ganzen Körper zerfressen, sie würde einfach weitermachen. Für ihre Freunde würde sie alles tun, egal wie sehr es sie in Mitleidenschaft zog. Kaede hin oder her. Clan und Gefühle hin oder her. Kaito musste sich das nicht antun. Sie war doch eine gute Alternative. "Du kannst gern zu ihm, aber provoziere ihn nicht. Das kann ich für dich übernehmen. Ihr sollt nur keinen Streit haben, nachdem er glaubte, dass du tot wärst. Ich selbst konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als dich lebendig wiederzusehen. Warum sollte es denn bei Sai anders sein?" Sie versuchte, ihn liebevoll an zulächeln, damit er verstand, dass sie wirklich nur helfen wollte. "Ich bin für Sai wahrscheinlich sowieso schon die mieseste Freundin von allen, da ist es egal, ob ich ihn reize oder nicht. Du musst das nicht machen, ich kann das für dich übernehmen und dafür sorgen, dass er mich hasst. Immerhin bin ich seit Jinnais Tod nicht ansatzweise bei ihm gewesen. Ich bin ihm aus dem Weg gegangen, weil ich Angst vor mir und meinem Verhalten habe. Wie du schon sagst, er ist intelligent genug, das zu merken. Also wäre ich ein guter Grundstein, damit er seinen Hass loswerden kann. Und selbst ... wenn er ..." Yuki verlor die Worte, als sie sich vorstellte, was passieren würde, wenn Sai wirklich die Fassung verlor. Sie hatte erzählt bekommen, dass er sich angeblich während eines Kampfes in ein Monster verwandelt hätte, aber sie hat ihm während des Bürgerkriegs kaum gesehen. Sie war ständig im Krankenhaus gewesen und hatte sich um die kleinen Kinder gekümmert, die verletzt gewesen waren. Yuki richtete sich nun richtig auf, schloss ihre Augen und schenkte Kaito ein Lächeln, das sie selbst als bloße Lüge anerkannte. Sie wollte jetzt nicht weinen. Es war vielmehr der Versuch, alles schöner zu machen, wie es eigentlich war. Ein Lächeln konnte schließlich Wunder bewirken. "Selbst wenn er mich schlagen sollte, ist das ... kein Problem."
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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyMi Aug 15, 2012 3:19 am

Sai war also im Labor. Warum passte es gerade so sehr in seine Einschätzung bezüglich des Yukis? Dass er in einem dunklen Labor sein würde, forschen würde... und somit immer wieder vor Augen hätte, was er nicht hatte schaffen können: Jinnais Leben zu retten. Ja, vor seinem inneren Auge sah er einen lilahaarigen ausgezehrten Iryônin, der seit Tagen nicht geschlafen oder gar gegessen hatte... der sich Infusionen gab, damit er überhaupt noch einen Fuß vor den anderen setzen, einen Gedankengang nach dem anderen knüpfen konnte. Eine körperliche Leiche, die bleich vor einem Tisch saß, Blutproben analysierte. Wieso um alles in der Welt klang es nur so logisch? So plausibel? Wieso würde er fast schon darauf wetten, dass er einen solchen Anblick bekommen würde? Dass er eintreten und Sai so sehen würde? Nach fünf Monaten des Verschwindens seinerseits. Nein, er hatte das seinem Freund nie antun wollen. Ja, er hätte ihm Briefe oder dergleichen schreiben sollen. Wobei... dann wäre es vielleicht noch schlimmer gewesen und außerdem war er nie derjenige gewesen, der auf dieser Gefühlsebene seinen Frieden fand. Nie hatte er so etwas getan. Nie war er kontaktfreudig gewesen - doch wünschte er sich, es wäre anders in seinen Genen veranlagt. Wieso? Vielleicht hätte sich dann vieles anders ergeben. Vielleicht hätten dann viele Menschen gar nicht erst seine "dunklere" Seite der Rache sehen müssen... Wenn er kommuniziert hätte, hätte diese es vielleicht nie gegeben. Aber sollte er nun auch mit Sai kommunizieren? Es gab doch nur eine Sprache, die er verstehen würde, oder? Es war die Sprache, die ihn von allem befreien würde, da war er sich sicher. Nur schien Yuki es ihm nicht abzukaufen, da sie die Hand auf seine Schulter legte, ihn wieder zu sich umdrehte, nachdem er sich bereits abgewandt hatte.
Das Flehen lag in ihren Augen und sein Herz wurde schwer, als er sie so sah. Sie wirkte zerbrechlicher denn je und irgendwie auch älter, was er auf die vorher verspürten Schmerzen ihrerseits zurückführte. Irgendwie war ihre Kraft erloschen, die sie davor noch aufgebracht hatte. Diese breite Flamme hatte kaum noch Energie und daher bettelte sie darum, wieder erleuchtet, wieder entflammt zu werden. Dass sie anderen weider Wärme gab. Jedenfalls reimte sich Kaito das zusammen, als er Yuki in die Augen sah. Nachdem sie ihre Hand von seiner Schulter genommen hatte, verschränkte sie die Arme, gab Preis, wie sie über sein Vorhaben dachte. Wieso überraschte ihn das nicht? Yuki war doch immer jemand gewesen, der lieber redete. Natürlich wollte sie nicht sehen, wie ihre Freunde kämpften. Natürlich wollte sie nicht, dass das Blut an ihren Händen klebte, weil sie nicht dazwischen gegangen war. Aber würde er soweit gehen und Sai verletzen? Nein, nicht wirklich. Klar, es würde Schrammen geben, aber keine lebensgefärhliche, schwere Verletzung. Nur war er sich nicht sicher, ob Sai ihm diese ersparen würde, wenn er wirklich... wütend war? Das war eine ganz andere Sache, oh ja. "Du kannst gern zu ihm, aber provoziere ihn nicht. Das kann ich für dich übernehmen. Ihr sollt nur keinen Streit haben, nachdem er glaubte, dass du tot wärst. Ich selbst konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als dich lebendig wiederzusehen. Warum sollte es denn bei Sai anders sein?" Weil er viel zu sehr damit beschäftigt war, sich selbst zu hassen? Weil er in seiner Forschung so sehr hinh, dass er vielleicht glaubte, er hier wäre ein Geist? Dass er ihn gar nicht wahr nahm? Es gab so vieles, was Kaito sagen konnte, doch hörte er gerade nur die Worte heraus, dass sie es auf sich nehmen wollte. Seine Hand glitt an die Stirn und er schüttelte nur den Kopf über diese übergeordnete Nettigkeit der Shizuma. Wie konnte sie sich anbieten, sich anstelle eines anderen verletzen zu lassen? Beziehungsweise diesen einen, der alles auf sich nehmen wollte indirekt fragen, ob sie es nicht übernehmen konnte? Wer hatte ihr an den Kopf getreten? Waren es die Magenschmerzen gewesen, die sie so schockten? Es war doch krank, wenn sie so etwas sagte! Er würde jedenfalls nicht zulassen, dass sie das machte! Sie würde nicht an seiner Stelle leiden. Das hatten doch schon so viele in der vergangenen Zeit.
Aus diesem Grund ging er einen Schritt auf sie zu und zog sie am Arm vorsichtig zu sich, legte seine Arme um ihren Oberkörper und drückte sie sanft an sich, während er sich mit seinem Mund an ihr Ohr wandte. "Du bist keine schreckliche Freundin. Du bist einer der liebenswürdigsten und reifsten Menschen, die ich kenne. Du bist so etwas wie meine beste Freund und ich werde nicht zulassen, dass du diese Bürde trägst. Du hast doch schon genug Schmerzen, Yuki. Lass mich einfach mal die Verantwortung für das übernehmen, was ich getan habe, okay? Vertrau mir einmal. Ich lasse dich nicht im Stich, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht. Ich bin jemand, dem du vertrauen kannst. Auch, wenn es nicht so aussehen wird. Ich will ihn nicht verletzen, Yuki... Das ist das letzte, was ich will... aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Selbst wenn ich es ihm auf eine andere Art und Weise klar machen muss..." Und was sollte das heißen? Sai schlug eine Frau? Eine Kameradin? Eine Freundin? Wie konnte sie sich so etwas nur vorstellen? Das war doch nur verrückt. "... Ein Sprichwort meines Clans ist, dass wir für diejenigen eintreten, die unter die Räder des Schicksals gekommen sind. Lass mich dieses Sprichwort wahr machen. Und mach dir bitte keine Sorgen... Vertrau mir einfach." Ebenso vorsichtig, wie er sie umarmt hatte, löste er sich wieder von ihr und pattete sie gar wie ein kleines Kind auf den Kopf, lächelte sie schief an, damit sie wusste, dass er das schon irgendwie hinbekommen würde - wenn er sich doch nur selbst so sicher darüber wäre. //Von wegen du bist eine miese Freundin... Ich bin hier kurz davor der mieseste aller Zeiten zu werden. Jedenfalls auf den ersten Blick....// Langsam drehte er sich um und nickte noch einmal Kaede und Masatos Mutter zu, woraufhin er seine Hände in die Hosentaschen steckte, noch einmal tief durchatmete. Dann machte er sich daran, das Labor zu erreichen.

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BeitragThema: Re: Empfangsbereich des Krankenhauses   Empfangsbereich des Krankenhauses EmptyMi Aug 15, 2012 3:57 am

Vertrauen? War es das, was sie haben musste? Das Wort lag ihr in dieser Situation, als Kaito sich von ihr wegdrehte, am fernsten. Sie hatte nur gesehen, wie die zwei sich streiten, weil Kaito auf Sai's Hass anspielte. Wie konnte sie diese Situation mit ihrem Vertrauen zu ihm gleichsetzen? Du weißt ganz genau, dass Vertrauen das zerbrechlichste Gut zwischen zwei Menschen ist. Jene, die sich lieben. Jene, die eine Freundschaft teilen. Jene, die anderen ihren Körper zur Heilung anvertrauen. Wieso stahl sich jetzt eine Stimme von Yukis Ahninnen in ihren Kopf? Sie hatte nicht bewusst eines der Fuin-Siegel der Ringe an ihren Händen gelockert, um sie zu hören. Schnell stellte das Mädchen fest, wer es war. Hayatos Enkelin Ayame. Eine Ahnin, die schon mehr als 100 Jahre tot war. Ein wahrer Schatz sprach gerade zu seiner Nachfahrin. Yuki? Sie fragte nach, weil sie in ihrem Kopf nicht antwortete. Noch immer grübelte das Mädchen über Kaito und seine Worte nach. Sie war keine schreckliche Freundin, wenn sie Hass auf sich nahm, um die Freundschaft zwischen den Jungs rein zu halten? Und auch nicht, wenn sie es nicht tat? Sie war eindeutig verwirrt, als Kaito zu ihr gesprochen hatte. Was gibt es denn, Ayame-sama? Du hast mein Siegel gelockert, indem du Chakraimpulse in den Händen hattest. Ich dachte, du bedarfst meiner Seelenkraft, aber als ich sie hinaus geleitet habe, hast du sie nicht entgegen genommen. Dann habe ich gehört, wie du mit diesem Jungen gesprochen hast. Und du sollst Vertrauen haben. Yuki musste Chakra ausgesendet haben, als sie Kaito an der Schulter festgehalten hatte. Deswegen war ihr Griff ein wenig härter gewesen, als sie es gewollt hatte. Und nun hatte sie Ayame in ihrem Kopf, welche eigentlich erwartet hatte, dass ihre Hilfe gebraucht wird. Ich spüre eigenartige Schmerzen in deinem Körper. Hast du sie unterdrückt, als du mit dem Schwarzhaarigen gesprochen hast, Yuki-chan? Wie oft muss ich noch betonen, dass alles in Ordnung ist? Niemand hört mir zu, so wie ich das sehe. Ich weiß, du spürst, was ich spüre, aber es ist alles okay. Wie falsch das doch war. Und Ayame wusste genau, dass Yuki log. Das zeigte sich sogleich in ihrem Kopf. Hör auf, die Wahrheit zu leugnen, Yuki. Du hast Schmerzen und unkontrollierte Chakra-Impulse sind ein Zeichen dafür. Außerdem verspürst du doch den Drang, Kaito hinterher zu gehen, nicht? Du willst dabei sein, wenn es passiert. Auch wenn du dir die Schuld gibst. Ich kenne dich, Liebes. Versuche nicht, mich auszusperren, bitte. Ihre Ahnin hatte wohl recht. Yuki wollte definitv hinter Kaito herlaufen und wenigstens zusehen. Wie jemand Sensationssüchtiges. Irgendwo schämte sie sich, aber dann kam ihr die Idee, womit es klappen musste. "Kaede-sama, die Schmerzen von eben sind wirklich ein wenig den Brustkorb hochgewandert. Es hat sich angefühlt, als hätte mein Magen gegen meine Lungen gestoßen, deswegen habe ich auch so gehustet. Kannst du meine Lungen untersuchen? Ich weiß, dann gehen wir dahin, wo Kaito jetzt hingeht, aber dann haben wir das auch gleich abgehakt. Bitte. Sie legte den Kopf schief und sah ihre Oma bettelnd an, welche kurz die Stirn runzelte, aber dann befürwortete, dass es besser wäre nach diesem Anfall. Somit gingen die Zwei auch auf die Etage der Labore.

tbc: Kellerräume der Forschungsabteilung: Laboratorien
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